Coanda-Rechen bei Gemeindewerke in Betrieb
Flugzeugtechnik-Prinzip für Telfer Wasserkraftwerk
Der rumänische Physiker Henri Coanda beobachtete um 1910 einen Effekt, der jetzt den GemeindeWerken zu Gute kommt. Sie bauen bei der Wasserfassung für das Kraftwerk Griesbach einen „Coanda-Rechen“ ein und verbessern damit die Stromerzeugung deutlich. Der Wartungsbedarf sinkt erheblich.
TELFS.„Ein Pilotprojekt!“ freut sich GWTelfs-Kraftwerksspezialist Gabriel Schöpf: „Ein flacher Coanda-Rechen, von dem wir uns einiges erwarten.“
Gemeinsam mit seinem Kollegen Daniel Demichiel und Energie-Bereichsleiter Michael Hirn setzt er den Umbau beim Wassereinlauf von einem des sechs Telfer Kraftwerke um. Dadurch verlegt zukünftig weniger angeschwemmter Schotter das Gerinne und das Wasser strömt durchgängig kräftiger zur Turbine.
Rechen selbstreinigend und wartungsarm
Bisher gelangten viele Steine und Schotter in das Bauwerk bzw. den Entsander. Das führte zu vielen Spülzyklen und Unterbrechungen. Die Vorteile des neuen Rechens, der nun im Testbetrieb läuft: Er ist selbstreinigend und wartungsarm, hat eine lange Lebensdauer und ist sehr robust.
„Unsere Mitarbeiter im Bereich Energie sind enorm findig und kreativ“, freut sich GemeindeWerke-Geschäftsführer Dirk Jäger: „Außerdem haben sie aus ihren früheren Tätigkeiten ein tolles Netzwerk, was uns in Zeiten wie diesen bei den Lieferfristen von Kraftwerkskomponenten enorm zu Gute kommt.“ Es stehen weitere Optimierungen bei den gemeindeeigenen Wasserkraftwerken ins Haus.
Die Kosten des Rechens samt Umbau amortisieren sich – auch wegen guter Strompreisverhandlungen für das kommende Jahr – in relativ kurzer Zeit und wirken sich nachhaltig positiv aus. Auch der verminderte Wartungsaufwand schlägt nachhaltig zu Buche.
Der Coandă-Effekt wurde auch zur Projektierung von Raumfahrzeugen verwendet. Heute wird es u.a. in der Formel 1 und der Luftfahrt angewandt. „Da sind wir mit unserem innovativen Einlaufrechen in guter Gesellschaft“, schmunzelt Geschäftsführer Dirk Jäger.
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