Zirler Berg-Tunnel soll Zirl und Leithen/Reith entlasten

Ein etwa 5 km langer Umfahrungstunnel von Zirl bis Reith soll Verkehrsprobleme lösen, erklären Architekt DI Michael Prachensky und ehemal. Zirler Vize-Bgm. Walter Draxl.
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  • Ein etwa 5 km langer Umfahrungstunnel von Zirl bis Reith soll Verkehrsprobleme lösen, erklären Architekt DI Michael Prachensky und ehemal. Zirler Vize-Bgm. Walter Draxl.
  • hochgeladen von Georg Larcher

ZIRL. Der Landespolitik soll klar werden, dass man am Zirler Berg langfristig nur mit einer großen Lösung weiter kommt. Der Seefelder Architekt Prachensky pendelte bereits 30.000 Mal auf dieser Strecke zu seinem Büro in Innsbruck, wie dieser angibt: "Und jedesmal wird mir die Problematik der Zirler klar."
Mit seinen Gedanken wandte er sich vor einem Jahr an den langjährigen Zirler Vizebürgermeister und Gemeinderat Mag. Walter Draxl, der seinerseits bereits als Vorkämpfer für Lärmschutz auf Autobahn und Nordumfahrung bekannt ist und einige Schutzmaßnahmen bewirken konnte.

Tunnel-Lösung

Die neue Lösung wäre ein etwa 5 km langer und dreispurig befahrbarer Tunnel, bestehend aus mehreren Abschnitten, beginnend im Osten vor dem Zirler Weinhof bis hinauf und vorbei am Reither Ortsteil Leithen (siehe Planskizze unter den Bildern unten). Damit wären die Gemeinden Zirl und Reith entlastet, und sämtliche Gefahren am Zirler Berg für den Verkehr gebannt.
Der Tunnel verläuft wie die bestehende Zirler-Berg-Strecke zuerst bis zur ersten Bergkurve und wird nur soweit verlängert, dass sich eine Steigung nicht über 6% ergibt. Damit ist die gefährliche Steigung mit 16 % Vergangenheit.

Entlastung für Reith/S.

Unterirdisch geht es weiter bis nach Leithen und soll auch diesen Reither Ortsteil südlich umfahren, was auch dort zur Entlastung für die Bevölkerung führt. Entlang des gesamten Tunnelverlaufes sind mehrere Knotenpunkte vorgesehen, wo der Tunnel in bestehende Verkehrswege angebunden werden kann. "So kann man das gesamte Projekt in drei Bauabschnitte unterteilen", erklärt Walter Draxl.

West-Ost-Umfahrung von Zirl

Neben Prachenskys Plan von einer unterirdischen Nord-Süd-Verbindung könnte auch eine Tunnelabzweigung von der Zirler Nordumfahrung in Richtung Westen von Zirl realisiert werden. Hinter Zirl biegt dann diese Tunnelabzweigung wieder in die B171 – der Bundesstraße Richtung Telfs. Zirl wäre vom Durchzugsverkehr befreit, da dieser durch den Nordtunnel umgeleitet wird.

Für Zirler Ortschef die beste Lösung

Für Bgm. Thomas Öfner wäre diese Variante anzustreben, damit wäre der Lärm entlang der Nordumfahrung zur Gänze getilgt und das Ortszentrum entlastet. "Die jetzige Zirler Berg Straße kann nebenher noch weiter besonders für sportliche Läufer und Radfahrer bestehen", erklärt Prachensky, der diese historisch gewachsene Straße erhalten möchte.
Öfner hat in seinen Amtsgängen im Landhaus erfahren, dass die Gedanken von Landesräten und LH-Stv.in Ingrid Felipe und LH-Stv. Geisler nicht über eine Ertüchtigung der bestehenden Lärmschutzwände entlang der Nordumfahrung hinaus geht. Und es geht immer um den Verkehrsfluss - "das scheint ihnen wichtiger zu sein als eine Entlastung für die Bürger", so Öfner.
"Die Politik muss sich aber Gedanken um eine große Lösung machen, langfristig ist der zunehmende Verkehr nur so lösbar", so Öfner: "Sämtliche Überlegungen dazu verstehen wir als Ergänzung und Verstärkung zu bereits bestehenden Bürgerinitiativen."
"Für Zirl"-Ersatzgemeinderat Martin Plattner fungiert als Ansprechpartner und Vermittler in dieser Sache.

Rückgewinnung von wertvollen Flächen

Die derzeitige Nordumfahrung von Zirl wurde in den Siebzigerjahren am Rand des Siedlungsgebietes, quasi im Garten der Anwohner, geplant und errichtet. Mit der Tunnellösung könnten diese attraktiv gelegenen Flächen für eine Besiedelung zurückgewonnen werden. Durch den Verkauf der Flächen als Bauland könnte ein Teil der Kosten für den Tunnelbau refinanziert werden! In diesem Bereich ergibt sich auch ein neuer Eingang bzw. Anschluss an den Naturpark Karwendel. Weiters wäre auch eine attraktivere Gestaltung des Dorfplatzes denkbar, erklärt Prachensky weiter.

Kurzfristige Forderungen

Als kurzfristige Maßnahmen fordern die Zirler weiterhin vom Land ein Tempolimit von max. 60 km/h auf der gesamten Nordumfahrung von Zirl, so Draxl: "Das sollte problemlos und jederzeit machbar sein, in Seefeld gab's da auch keine Diskussion!" Zudem würde eine Einengung und Neuasphaltierung der Nordumfahrung den Verkehr bremsen und ein Überholverbot und Anbringen einer doppelten Sperrlinie entlang der Nordumfahrung würden mehr Sicherheit bedeuten.
Die Zirler pochen auch weiterhin auf eine Erweiterung der Lärmschutzwände entlang der Autobahn westlich der bestehenden Wände um etwa 500 Meter in Richtung Oberland.

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