Themenschwerpunkt Gesundheit.
Gesundheitssystem auf dem Prüfstand

Hightech-Medizin kontra fehlendem Personal und hohen Kosten. | Foto: SALK Hallein
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  • Hightech-Medizin kontra fehlendem Personal und hohen Kosten.
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Die Herausforderungen für das Gesundheitssystem sind gestiegen. Ein gesamtes System steht auf dem Prüfstand. Geplante Reform deutet auf Zentralisierung des Gesundheitssystems hin.

SALZBURG/HALLEIN. Das Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen. Die wirtschaftliche Situation, weltweite Krisen und die demografische Entwicklung in Österreich machen auch vor dem Tennengau nicht halt. Sie haben Auswirkungen auf das Gesundheitssystem und die Pflege bis in die eigenen vier Wände.

Steuern wir auf eine "Drei-Klassen-Medizin" zu?

Der für die einzelnen Kliniken zuständige Landeshauptmann Stellvertreter und amtierende Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) weist in diesem Zusammenhang auf die demografische Entwicklung in der Gesellschaft hin. Die Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge in die Pension gehen und die Menschen älter werden, erhöht den Druck auf die Pflege.

"Während der Pflege- und Gesundheitsbedarf deutlich ansteigen, fehlt es an neuen Mitarbeitern. Es rücken zu wenig nach", so Stöckl.

"Die Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge in die Pension gehen und die Menschen älter werden, erhöht den Druck auf die Pflege", sagt der scheidende. Gesundheitsreferent, Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl. | Foto: Franz Neumayr
  • "Die Tatsache, dass die geburtenstarken Jahrgänge in die Pension gehen und die Menschen älter werden, erhöht den Druck auf die Pflege", sagt der scheidende. Gesundheitsreferent, Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl.
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Wartezeiten und leere Betten

Während Akut- und Notoperationen an den einzelnen Standorten der SALK rasch und professionell durchgeführt werden, gibt es in einzelnen Fachbereichen eine längere Wartezeit. Bei einem Aufenthalt in der SALK vor Kurzem konnte festgestellt werden, dass einzelne Stockwerke nicht vollständig belegt sind, weil das dafür benötigte Personal fehlt.

In den Landeskliniken Salzburg SALK (im Bild das Landesklinikum Hallein) sind 6.800 Personen beschäftigt. | Foto: SALK Hallein
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Die Salzburger Landeskliniken sind als Akutkrankenhäuser für Notfälle zu jeder Tages- und Nachtzeit gerüstet. Diese Akuteingriffe bringen aber den geplanten Tagesablauf regelmäßig durcheinander und so kommt es laut den Landeskliniken zu den langen Warte- und erhöhten Arbeitszeiten. Wartezeiten bis zu einem halben Jahr sind derzeit nicht auszuschließen. Bei einer Landtagssitzung vergangene Woche kam es daher zu einem Schlagabtausch der Opposition und der Landesregierung.

Gewalt und Pöbeleien

Neben diesen Personal- und Organisationsfragen haben die Kliniken der SALK in den letzten Jahren verstärkt mit Gewalt gegen ihr Personal zu kämpfen. Laut der Krankenhausverwaltung wurden 120 dokumentierte Fälle von Gewalt gegenüber dem Personal festgehalten.

Ein Hotspot dieser Vorfälle ist die zentrale Notaufnahme für Erwachsene am Uniklinikum Campus LKH. Beim Thema Gewalt und Gewalt-Prävention haben die Salzburger Landeskliniken eine klare Haltung:

„Wir dulden keine Gewalt, egal in welcher Form oder gegen wen sie sich richtet. Bei Gewalt gegen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verfolgen wir eine Null-Toleranz-Politik“, betont Dozent Paul Sungler, Geschäftsführer der Salzburger Landeskliniken.

Beim Schutz der 6.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten die Salzburger Landeskliniken eng mit der Polizei zusammen. | Foto: QM Polizei
  • Beim Schutz der 6.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten die Salzburger Landeskliniken eng mit der Polizei zusammen.
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Zentrale Verwaltung

Zu den föderalen Aufgaben der Länder gehört auch das Gesundheitswesen. Bundesminister Johannes Rauch plant eine Reform des Gesundheitswesens, das neben einer Erhöhung der Primärversorgungszentren (österreichweit 29, Salzburg 2) eine zentrale Verwaltung des Gesundheitswesens sowie Zugriffe auf die Gesundheitsdaten für die Forschung vorsieht.

Die Landesregierung ist im Rahmen der geltenden Gesetze für die Gesundheitsverwaltung im Bundesland zuständig. | Foto: Franz Neumayr
  • Die Landesregierung ist im Rahmen der geltenden Gesetze für die Gesundheitsverwaltung im Bundesland zuständig.
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