Hier darf geweint werden!

Das sympathische Team der „Selbsthilfegruppe für depressive und traurig-verstimmte Menschen“: Barbara Rinner, Uta Rettenegger und Maria Pölzleitner.
  • Das sympathische Team der „Selbsthilfegruppe für depressive und traurig-verstimmte Menschen“: Barbara Rinner, Uta Rettenegger und Maria Pölzleitner.
  • hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker

Depressionen quälen Sie oder Sie durchleben momentan gerade eine psychisch schwierige Lebensphase? Sie wissen nicht weiter? Oder sind Sie ein Angehöriger eines depressiven Menschen und suchen Hilfe im richtigen Umgang mit ihm? Die „Selbsthilfegruppe für depressive und traurig-verstimmte Menschen“ in Oberalm hilft Ihnen!

OBERALM (tres). Ein Leben mit Depression ist ein Leben in nicht enden wollender Traurigkeit und Verzweiflung. „Seit 2004 habe ich eine attestierte Depression“, berichtet Anna*, ein Mitglied der Selbsthilfegruppe: „Ich habe schon so viel ausprobiert, jede Menge Psychologen kontaktiert, aber keiner konnte mir wirklich weiterhelfen. Die Psychologen ließen mich erzählen und erzählen ... aber eine richtige Rückmeldung wie mir zu helfen ist, war nie da. Im Dezember 2010 habe ich zufällig im Internet die Information zu dieser Selbsthilfegruppe gefunden und da habe ich beschlossen, mir das mal anzuschauen. Was ich gefunden habe, ist eine nette Gruppe, Freundschaften, die sich entwickelt haben, ein Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen und wirkliche Hilfe.“

Treffen alle zwei Wochen
Halbjährlich und 14-tägig trifft sich die offene Gruppe von zur Zeit 13 Betroffenen mit den drei Betreuerinnen Barbara Rinner, Uta Rettenegger und Maria Pölzleitner im Oberalmer Pfarramt, Kirchenstraße 1, zu Gesprächsrunden, aber auch zu Vortragsabenden mit Experten und Beratung durch Psychologen und Ärzten. Das Angebot ist kostenlos, Verschwiegenheit und Diskretion sind oberstes Prinzip. Die regelmäßige Teilnahme ist zwar erwünscht, aber nicht verpflichtend.

Jeder ist gerne gesehen
Mitmachen kann jeder, egal aus welcher Gemeinde. Organisiert wird die Selbsthilfegruppe vom Sozialkreis der Pfarre Oberalm, finanziell unterstützt von den Gemeinden Puch und Oberalm. „Wir machen bei unserem ersten Treffen im Jahr immer gemeinsam die Halbjahresplanung, besprechen die Themen, die interessieren“, erklärt Barbara Rinner. So gibt es z. B. Yoga-Abende, Einführungen in verschiedene Meditationstechniken, aber auch gemeinsame, lustige Jahreskreis-Feiern. „Bei uns wird viel gelacht“, sagt Uta Rettenegger, „aber natürlich auch geweint.“ Besonders das ist für die Betroffenen eine enorme Erleichterung: „Oft möchte ich daheim einfach losheulen, aber dann schauen wieder alle anderen so komisch und denken: „Was hat sie denn jetzt wieder?“ Zuhause reiße ich mich immer zusammen, weil auch das Mitleid der anderen schwer zu ertragen ist. Hier in der Gruppe darf ich schwach sein, das tut gut“, sagt Brigitte*, die erst seit kurzem Mitglied der Selbsthilfegruppe ist. Bei ihr kam vieles zusammen, u. a. wurde sie vom Mann verlassen und ein Burnout vom Vorjahr war noch nicht überstanden.

Hilfe auch für Angehörige
Aber nicht nur Betroffene, auch Angehörige finden hier Hilfe. Elisabeth* erklärt: „Mein Sohn ist depressiv, ich wusste nicht, wie ich damit umgehen soll. Die Gruppe gibt mir viel Kraft.“ Obwohl die Selbsthilfegruppe eigentlich nicht nur für Frauen ist, gibt es momentan keine männlichen Mitglieder. Barbara Rinner erklärt sich das so: „Bei Männern sind die Hemmungen Hilfe in Anspruch zu nehmen leider noch größer als bei Frauen. Sie gelten ja als das „starke Geschlecht“. Aber wir würden uns freuen, wenn mehr Männer den Mut finden würden, zu uns zu kommen.“ Aber man freut sich über jedes neue Mitglied. „Sich öffnen tut gut!“, erklärt Maria Pölzleitner: „Wenn Sie von Depression betroffen sind, oder momentan eine schwierige Phase durchleben, etwa nach einem Todesfall, kommen Sie zu uns!“ Der nächste Termin findet heute, am 9. März, von 18.00 - 19.00 Uhr im Oberalmer Pfarramt statt. Einfach zu diesem Termin oder einem der folgenden spontan vorbeischauen oder anrufen: Tel. 0664/4529861.

>> Zur Sache
Die Treffen der Selbsthilfegruppe

9. März 2011: Gesprächsrunde, von 18.00 - 19.00 Uhr, im Pfarramt Oberalm
23. März 2011: Vortrag zum Thema „Fasten, Entscheidungen und leiser werden“ (von Gabriele Veit), 17.30 - 20.00 Uhr, Pfarramt Oberalm
6. April 2011: Vortrag „Meine Mitte wiederfinden“ (von Hans Santner), 17.30 - 20.00 Uhr
20. April 2011: Gesprächsrunde, 17.30 - 20.00 Uhr, Pfarramt Oberalm
4. Mai 2011: Vortrag „Fit in den Frühling und Schüssler-Salze“ (von Susanne Flinsch), 17.30 - 20.00 Uhr, Pfarramt Oberalm
18. Mai 2011: Gesprächsrunde, 17.30 - 20.00 Uhr, Pfarramt Oberalm
1. Juni 2011: Psychologie-Vortrag „Zukunftsängste und Überforderung“, 17.30 - 20.00 Uhr, Pfarramt Oberalm
15. Juni 2011: Gemütliches Beisammensein und Jahres-Abschluss, 17.30 - 20.00 Uhr, Pfarramt Oberalm

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