Helga Rabl-Stadler
Ehrendoktorwürde für eine Kulturlegende

Ehrendoktorin Helga Rabl-Stadler hält ihre rechte Hand auf das Universitätsszepter und sagte: „Ich verspreche es“ | Foto: Scheinast
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  • Ehrendoktorin Helga Rabl-Stadler hält ihre rechte Hand auf das Universitätsszepter und sagte: „Ich verspreche es“
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Im Rahmen eines Akademischen Festempfangs verleiht die Paris Lodron Universität Salzburg am 3. Mai 2023 das Ehrendoktorat der Kulturwissenschaften an die langjährige Präsidentin der Salzburger Festspiele, Helga Rabl-Stadler.

SALZBURG. Helga Rabl-Stadler erhielt am 3. Mai im Rahmen eines Festaktes die Doktorwürde der Kulturwissenschaften der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS) verliehen. 27 Jahre lang war Helga Rabl-Stadler als Präsidentin das Gesicht der Salzburger Festspiele. Seit ihrem Übertritt in den (Un-)Ruhestand wurden ihr zahlreiche Ehrungen zuteil. Unter anderem ist ihr für ihr Engagement im Kulturbereich für den Festspielstandort auf der Pernerinsel von der Stadt Hallein die Ehrenbürgerschaft verliehen worden.

Am 1. Juni 2022 wurde sie Sonderberaterin für Auslandskultur im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten. Sie ist für die Stärkung der Kulturforen zuständig | Foto: Bernhard Müller
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Kunst und Wissenschaft

Den Antrag für  Ehrung brachte der amtierende Rektor Hendrik Lehnert ein.

"In Anerkennung für ihre außerordentlichen Verdienste um die künstlerische und wissenschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadt Salzburg und der Paris Lodron Universität Salzburg verleiht die PLUS die Würde und Rechte einer Ehrendoktorin der Kulturwissenschaften an Dr.in Helga Rabl-Stadler", lautet die Begründung des Senats der Paris Lodron Universität Salzburg (PLUS).

Landeshauptmann Wilfried Haslauer betonte in seiner Lautatio die Persönlichkeit der Geehrten. "

Sie unterschreibe ihre Briefe stets „mit der Ihnen gebührenden Achtung“, habe vom Vater die Streitbarkeit und Lust an der öffentlichen Rede sowie von der Mutter den Geschäftssinn und die Eleganz vererbt bekommen. Rabl-Stadler sei freundlich beharrlich und beharrlich freundlich, zeige an 365 Tagen im Jahr charmant ihre Zähne Sie durchschaut die Programmiersprache der österreichischen Widersprüchlichkeit, ihr Umgang mit Sponsoren ist legendär“, sagte Haslauer.

Ihr Leitmotiv verortete der Landeshauptmann in ihrer hohen Musikalität: „Sie kennt den Wert von Zwischentönen, Kontrapunkten und Pausen.“ Während Rabl-Stadler stets mehrere Bälle in der Luft halte, verstehe sie es, Nähe aus der Distanz und Distanz aus der Nähe zu leben.

Die Verleihung (v.l.): Szepterträger Dietmar Dirnhofer, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Ehrendoktorin Helga Rabl-Stadler, Rektor Hendrik Lehnert und der Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät Professor Matthias Heinz. | Foto: Scheinast
  • Die Verleihung (v.l.): Szepterträger Dietmar Dirnhofer, Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Ehrendoktorin Helga Rabl-Stadler, Rektor Hendrik Lehnert und der Dekan der Kulturwissenschaftlichen Fakultät Professor Matthias Heinz.
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Ehrendoktorin Helga Rabl-Stadler hält ihre rechte Hand auf das Universitätsszepter und sagte: „Ich verspreche es“ | Foto: Scheinast
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Die so Geehrte, gebürtige Salzburgerin, war vor ihrer Kulturlaufbahn als Journalistin tätig und absolvierte ihr Studium in Salzburg an der PLUS. Für den Senat waren die Förderung und Unterstützung von Frau Rabl-Stadler bei zahlreichen Kooperationen, Ausstellungen sowie Publikationen der PLUS mitausschlaggebend. 

Helga Rabl-Stadler: Die so Geehrte, gebürtige Salzburgerin, war vor ihrer Kulturlaufbahn als Journalistin tätig und absolvierte ihr Studium in Salzburg an der PLUS. | Foto: SF/Marco Riepler
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Besonderen Stellenwert hat hier die Festspielgeschichte von 1945 bis 2011, die der Historiker und Alumnus der PLUS, Robert Kriechbaumer gemeinsam mit Gisela Proßnitz, in einem mehrbändigen Werk herausgegeben hat.

"Auch die Lesung „In aufrichtiger Wertschätzung“, die den Schriftverkehr zwischen Stefan Zweig und Thomas Mann thematisiert, mit Martina Gedeck und Claudia Michelsen in der Großen Universitätsaula, ist nur ein äußert gelungenes Beispiel für die fortwährende Kooperation der Salzburger Festspiele mit der Paris Lodron Universität Salzburg", führten die Verantwortlichen der Universität Salzburg

als Beispiel für das Schaffen der ehemaligen Festspielpräsidentin an.

Helga Rabl-Stadlers Verbindung zur Universität Salzburg war und ist von hoher Wertschätzung gegenüber der universitären Arbeit und wissenschaftlichen Projekten gebrägt. | Foto: Bernhard Müller
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Ein Salzburger "Mädel"

Helga Rabl-Stadler ist eine gebürtige Salzburgerin (2. Juni 1948). Ihre Mutter, Rosa Stadler (gebürtige Resmann), führte lang das Modekaufhaus Resmann Mode. Ihr Vater ist der Österreichische Journalist und langjährige ORF Generalintendant Gerd Bacher. 

Nach einem Studium der Rechtswissenschaften sowie Publizistik- und Politikwissenschaften an der PLUS promovierte sie 1970 zur Doktorin der Rechtswissenschaft. Im Anschluss arbeitete sie als Journalistin für die Presse, die Wochenpresse und für den Kurier.

Nach einem Studium der Rechtswissenschaften sowie Publizistik- und Politikwissenschaften an der PLUS promovierte sie 1970 zur Doktorin der Rechtswissenschaft.  | Foto: Bernhard Müller
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In der Zeit von 1983 bis 1990 sowie 1994 war sie Nationalratsabgeordnete der Österreichischen Volkspartei. Darüber hinaus war Rabl-Stadler ab 1985 Vizepräsidentin und ab 1988 Präsidentin der Kammer der gewerblichen Wirtschaft für Salzburg. Am 26. Jänner 1995 wurde sie zur Präsidentin der Salzburger Festspiele, dem weltweit wohl bedeutendsten Festival der klassischen Musik und darstellenden Kunst ernannt und legte gleichzeitig alle politischen und standespolitischen Funktionen in Salzburg und Wien nieder. Dieses Amt hatte sie 27 Jahre – bis 2021 – inne.

Dr.in h.c. Dr.in Helga Rabl-Stadler | Foto: SF/Kanizaj

Ein Leben für die Kultur

In ihrer Zeit als Festspielpräsidentin hat Helga Rabl-Stadler zahlreiche wichtige Großprojekte erfolgreich abgeschlossen bzw. initiiert: Um die Salzburger Bevölkerung stärker einzubeziehen wurde in ihrer Amtszeit das Fest zur Festspieleröffnung als fixen Bestandteil des Festspielsommers etabliert. Gemeinsam mit dem damaligen ORF Intendanten Fritz Urban und dem Sponsor Siemens hat sie 2002 die Siemens-Festspielnächte gegründet.

26.1.1995 Ernennung zur Präsidentin der Salzburger Festspiele, Zurücklegung aller politischen und standespolitischen Funktionen in Salzburg und Wien | Foto: Bernhard Müller
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Das Public Viewing Event
bietet 35 Tage lang Festspielproduktionen kostenlos an und ist damit europaweit das größte und erfolgreichste Public Screening der Kulturszene, das auch ins Ausland exportiert wurde. 2020, zu Beginn der Corona-Pandemie, traf das Direktorium die mutige Entscheidung, die Salzburger Festspiele unter Einhaltung aller notwendigen Sicherheitsmaßnahmen durchzuführen, was in der Kulturszene weltweit hohe Beachtung fand.

Helga Rabl-Stadlers Verbindung zur Universität Salzburg war und ist von hoher Wertschätzung gegenüber der universitären Arbeit und wissenschaftlichen Projekten sowie der Loyalität zu ihrer Alma Mater (Anmkg.: "Nährende Mutter", bez. der (eigenen) lehrenden Univeristät) geprägt. Bereits 1999 wurde sie Mitglied im Universitätsbeirat. Aktuell ist sie Mitglied im Beirat des Stefan Zweig Zentrums. Der Stiftung Salzburger Literaturarchiv (heute Adolf Haslinger Literaturstiftung) bot sie 1995 Räumlichkeiten zur Nutzung an.

Bei der 2012 institutionalisierten Ouverture spirituelle wirken Mitglieder der Katholisch-Theologischen Fakultät als Ratgeber sowie Vortragende mit. Weiters wurden in Kooperation mit Prof. Michael Fischer die international besetzten Festspieldialoge ins Leben gerufen.

Ein Salzburger "Mädel": Helga Rabl-Stadler ist eine gebürtige Salzburgerin (2. Juni 1948) | Foto: SF/Marco Riepler
  • Ein Salzburger "Mädel": Helga Rabl-Stadler ist eine gebürtige Salzburgerin (2. Juni 1948)
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Vita Helga Dr. Dr. Rabl-Stadler

Geboren 2. Juni 1948 in Salzburg

  • 1966 Matura mit Auszeichnung am Wirtschaftskundlichen Realgymnasium in Salzburg
  • 1966–70 Studium der Rechte sowie der Publizistik- und Politikwissenschaften, Promotion zum Doktor der Rechte
  • 1970–74 Übersiedlung nach Wien, Lehrredaktion in „Die Presse“, dann Journalistin in den Ressorts „Wirtschaft und Innenpolitik“ in dem Wochenmagazin „Wochenpresse“
  • 1974–78 Innenpolitische Kolumnistin (als erste weibliche Journalistin) in der Wiener Tageszeitung „Kurier“
  • 1978 Rückübersiedlung nach Salzburg und Mitarbeit im Familienbetrieb Modehaus Resmann in Salzburg und Linz
  • Von 1983 bis 2008 Miteigentümerin und Gesellschafterin der Firma Resmann
  • 1983–90 Nationalratsabgeordnete der Österr. Volkspartei, setzt u.a. ein Programm für flexible Arbeitszeitlösungen und eine Initiative zur Liberalisierung der Ladenschlusszeiten durch, Eintreten für bessere Verankerung von Sponsortätigkeiten im Steuerrecht
  • 1985–1988 (erste weibliche) Vizepräsidentin der Salzburger Wirtschaftskammer
  • 1988–1994 Präsidentin und Finanzreferentin der Wirtschaftskammer Salzburg mit 250 Mitarbeitern
  • 26.1.1995 Ernennung zur Präsidentin der Salzburger Festspiele, Zurücklegung aller politischen und standespolitischen Funktionen in Salzburg und Wien
  • 2001 Verlängerung des Vertrages als Festspielpräsidentin bis 2006
  • 2004 Verlängerung des Vertrages bis 2011
  • 2009 Verlängerung des Vertrages bis 2014
  • 2011 zusätzlich Übernahme der kaufmännischen Agenden mit der Überführung der Festspiele von der Kameralistik in die Bilanzierung
  • 2013 Verlängerung des Vertrages bis 2017
  • 2. Dezember 2016: weitere Verlängerung des Vertrages bis 2020
  • 1. April 2017: Übergabe der kaufmännischen Agenden an Mag. Lukas Crepaz
  • 13. Oktober 2020: Verlängerung des Vertrages bis 31.12.2021
  • Am 1. Juni 2022 wurde sie Sonderberaterin für Auslandskultur im Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten. Sie ist für die Stärkung der Kulturforen zuständig
  • 15. Juli 2022 Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Hallein an Helga Rabl-Stadler 

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