Ausstellung Fürjesi - Pagele
Provokation in der Kunst regt zum Denken an
Csaba Fürjesi konfrontiert in seiner Videoperformance "Das letzte Abendmahl" die Betrachter mit Fragen zu traditionellen Kulturen und zur Moderne, zu Sakralem und Profanem eines Mahles. Michèle Pagele spricht in ihrer Ausstellung "Reißt die Hütte ab!" die schwere Last der kulturellen Rollenbilder, die Profiteure der alltäglichen Konstrukte und ihre Verlierer an.
Michele Pagele und Csaba Fürjesi vom 5. Mai bis 2. Juli im Salzburger Kunstverein, Hellbrunnerstraße.
SALZBURG/OBERALM. Wann beim Oberalmer Künstler Csaba Fürjesi die Liebe zur Kunst begann, lässt sich nicht mehr feststellen.
"Die Kunst war immer da. Ich kann nicht sagen: Das war der Zeitpunkt ab dem ich mich der Kunst hingab", erzählt der in Salgótarján, Ungarn, geborene Fürjesi.
Neben Malerei, Zeichnung und Fotografie beschäftigt er sich intensiv mit grafischen Verfahren, mit der Möglichkeit zur Erweiterung von Prägedrucktechniken und mit Kombinationen von grafischen Techniken.
Für das von ihm entwickelte grafische Verfahren „Multitypie“ wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet, u. a. im Jahr 2020 mit dem Slavi Soucek- Grafikstipendium. Ausgehend von seiner Video-Performance von 2020 „Das letzte Abendmahl“ entstanden in den vergangenen Jahren zahlreiche grafische Kunstwerke und Installationen.
Die Gegenüberstellung souveräner Werke zum gleichen Thema in unterschiedlicher Form präsentiert sich im Ausstellungsraum als eine Art intellektuelle miteinander harmonierende Bricolage. Die gezeigten Arbeit "Das letzte Abendmahl" konfrontieren die Betrachter und Betrachterinnen mit Fragen zu traditionellen Kulturen und zur Moderne, zu Sakralem und Profanem.
Michèle Pagele: "Reißt die Hütte ab!"
Die in Wien lebende Künstlerin Michèle Pagel aus Werdau (Deutschland) bedient sich einer Formensprache, mittels derer sie die Dinge und Gestalten der Alltagswelt so nachbaut, wie sie scheinbar wirklich zusammengesetzt sind. In ihrer Ausstellung "Reißt die Hütte ab!" geht die Künstlerin den Dingen nach und schaut was in diesen Dingen steckt. Ihr geht es dabei um das dunkle Potenzial oder ihre Schönheit, kehrt sie nach außen und macht diese offensichtlich.
Dabei spricht die Künstlerin die schwere Last der kulturellen Rollenbilder, die Profiteure der alltäglichen Konstrukte und ihre Verlierer an.
"Ein weises Kind wird in eine Welt voller Plastik geboren und hat einen größeren Fußabdruck als ein afrikanisches Kind. Daher wäre es besser, kein weises Kind auf die Welt zu bringen", so die Künstlerin
über den ökologischen Fußabdruck der Menschheit.
Bilder einer Ausstellung: Michele Pagele und Csaba Fürjesi vom 5. Mai bis 2. Juli im Salzburger Kunstverein, Hellbrunnerstraße.
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