An der Grenze oder darüber?
Seit dem Jahr 2000 gibt es die Siedlung „Gaismaierstraße“ in Kuchl und sie wächst von Jahr zu Jahr. Nun sei sie für die enge Siedlungsstraße schon zu groß, finden die Siedlungsbewohner. Der Kuchler Bürgermeister und sein Vize sehen das allerdings anders.
KUCHL (tres). Viele der Siedlungsbewohner haben sich in ihrer Verzweiflung nun zu einer Interessensgemeinschaft, der „IG Gaismaierstraße“ zusammengeschlossen. Hermann Kendlbacher von der Gaismaierstraße 173 b erklärt die Problematik aus seiner Sicht: „Unsere Siedlung aus elf Doppelhäusern und einigen am Beginn der Straße gelegenen Einzelhäusern. Die Siedlungsstraße führt mitten durch die Siedlung und nicht außen herum, wie dies dem ursprünglichen Straßenverlauf entlang des Baches entsprach. In den vergangenen Jahren wurde von uns immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die derzeitige Siedlungsstraße, mit drei gefährlichen, unübersichtlichen Kurven und minimalen Ausweichmöglichkeiten viele Gefahren in sich birgt. Aber bis dato wurde von der Gemeinde nichts dagegen unternommen.“
Eine Straße als Spielplatz?
Nun wird die bestehende Siedlung in zwei Bauetappen Richtung Westen erweitert. Bei der ersten Phase sollen sechs weitere Wohngebäude entstehen. Kendlbacher sorgt sich speziell um die Kinder der Siedlungsbewohner, die durch die enge und kurvige Straße großer Gefahr durch Autofahrer ausgesetzt wären, wie er meint: „Ein Gemeindevertreter hat sogar gesagt, wir sollten die Kinder nur ja auf der Straße spielen lassen: Irgendwann würden sich die Autofahrer schon daran gewöhnen und es werde dann auf die Kinder Acht gegeben. Das muss man sich vorstellen! Müssen unsere Kinder dafür Ihr Leben riskieren? Muss immer etwas passieren bevor vernünftige und durchdachte Maßnahmen getroffen werden?“
Wimmer und Meisl sehen die Sache entspannter
Die IG fordert nun von Bgm. Andreas Wimmer (ÖVP) aus Sicherheitsgründen und v. a. wegen der Siedlungserweiterung und dem damit verbundenen vermehrten Verkehrsaufkommen eine Umfahrungsstraße zu errichten.
Bgm. Wimmer sieht hier aber keine Dringlichkeit: „Die Gaismaier-Siedlungsstraße ist ja keine Durchzugsstraße, hier herrscht wirklich nicht viel Verkehr und es ist auch keine riesen Siedlung! Und dass die Siedlung irgendwann einmal erweitert wird, wussten die Bewohner. Wenn man neben der grünen Wiese wohnen will, muss man sich ein Grundstück an einer Sackgasse kaufen. Ich kann jetzt nicht einfach eine neue Straße aus dem Hut zaubern.“
Auch VBgm. Roland Meisl (SPÖ) versteht die Aufregung der Siedlungsbewohner nicht – ausnahmsweise sind sich also SPÖ und ÖVP in Kuchl wegen einer Sache einmal einig: „Das Verkehrsaufkommen ist dort wirklich nicht groß. Mit der geplanten Siedlungserweiterung kommt die Verkehrsbelastung zwar vielleicht an ihre Grenze, aber es ist so noch in Ordnung. Sollten statt der sechs Einzelhäuser aber Doppelhäuser entstehen, dann müsste tatsächlich eine zweite Zufahrtsmöglichkeit realisiert werden.“
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