Salzburger Influencer

Bettina Brunauer begeistert mit Wandertouren

Bettina Brunauer, auf Instagram "bouncing_betti", wollte eigentlich nie Influencerin werden. Warum die Adneterin trotzdem ihre Wandertouren mit 22.500 Menschen im Internet teilt, erzählte sie BezirksBlätter-Redakteurin Anna Wintersteller bei der gemeinsamen Wanderung auf den Trattberg. 

22.500 Menschen verfolgen regelmäßig die Wander-Beiträge von "bouncing_betti" auf Instagram. Ihr Erfolgskonzept: "Ich möchte auf Instagram nicht zeigen, dass ich glücklich bin, sondern, wobei ich glücklich bin", so Bettina Brunauer bei der gemeinsamen Wanderung auf den Trattberg. 

"Ich wollte nur schauen"

"Ich hatte nie vor, Influencerin zu werden", sagt Bettina Brunauer bei der gemeinsamen Wanderung auf den Trattberg. Vor etwa fünf Jahren, als sich ihr gesamter Freundschaftskreis bei der Foto-Plattform anmeldete, wollte sie lediglich, wie sie sagt, "einmal schauen". Auch mit dem Wandern hatte sie damals noch nichts am Hut, Sport war ihr aber schon damals wichtig. 

Nach einer Schulterverletzung war schlagartig Schluss mit dem Training im Fitnessstudio. Für die energiegeladene Adneterin: eine "kleine Tragödie".  Kurzzeitig musste ein neuer Sport her, den man auch mit kaputter Schulter ausüben konnte: Ihre Leidenschaft für's Wandern entwickelte sich. Ihre immer häufiger werdenden Wandertouren dokumentierte "bouncing_betti" auf Instagram. Die Anzahl der Menschen, die ihre Beiträge regelmäßig verfolgen, wuchs und wuchs. 

Energiegeladene Grafikerin

Heute hat Brunauer als "bouncing_betti" um die 22.500 Follower. Als gelernte Grafikerin hat die 28-Jährige einen Blick dafür, wie man Beiträge so ansprechend wie möglich gestaltet. Lieber wird Brunauer "Content Creator" als Influencerin genannt. Es sei ein Unterschied, ob jemand Reichweite oder wirkliche Ahnung von der Gestaltung von Social Media-Beiträgen hat. "Ich mag, es mir ein Storytelling zu überlegen. Ich will, dass der Follower auch etwas von meinen Beiträgen hat", so Brunauer. 

Langweilig wird Bettina Brunauer nie. "Ich bin konstant beschäftigt hab einfach total viel Energie", erzählt sie bei der gemeinsamen Wanderung. Neben ihrem regulären Job als Social Media Managerin, ist Brunauer als Grafikerin und Content Creator selbstständig. Mit gemütlichen Netflix-Abenden kann man Brunauer in ihrer Freizeit keine große Freude bereiten: Am Wochenende findet man sie entweder in den Bergen oder im Fitnessstudio. 

Auch ohne Social Media glücklich

Dass Bettina Brunauer für immer auf Social Media tätig ist, kann sich die Adneterin nicht vorstellen. "Ich mach das so lange es mich freut. Ich bin auch wirklich nicht auf Wachstum aus", sagt sie. Die Kritik, dass man auf Instagram immer nur die positiven und perfekten Momente des Lebens zeigt, versteht die Influencerin. Sie selbst möchte mit ihren Beiträgen eher dazu motivieren, die Natur und den Sport für sich zu entdecken. "Ich will nicht einfach nur die glücklichen Momente zeigen, ich will eher zeigen, wobei ich glücklich bin", so Brunauer. 

"Wenn man ein Problem hat und dann auf den Berg geht, kann man bisschen die Emotion aus dem Thema nehmen."
^{Bettina Brunauer, Influencerin}

Oft werde Brunauer auf Social Media gefragt, wie lange sie für die Wanderungen brauche. Darauf gibt sie keine Antwort, denn: Bettina Brunauer geht Wandern des Wanderns Willen. Sie möchte keine Geschwindigkeitsrekorde knacken und teilt ihre Zeit auch nicht auf Social Media. "Wenn ich mit jemanden auf den Berg gehe, will ich mit der Person Zeit verbringen und nicht schauen, wer schneller oben ist", sagt sie bestimmt. Nur wegen eines schönen Fotos auf den Berg zu gehen, würde Brunauer nie machen. Ihre Fotos teilt sie erst Stunden nach der Wanderung auf Instagram. Zu wertvoll ist der 28-Jährigen die gemeinsame Zeit mit ihren Freunden beim Wandern. 

"Die Klimakrise macht mir Angst"

Über politische Themen spricht Bettina Brunauer in den sozialen Medien bewusst nicht. "Dafür bin ich nicht die Richtige", so die Influencerin. Die Menschen sollten sich lieber im persönlichen Gespräch und nicht auf Social Media eine Meinung bilden.  Beim Thema Klimakrise macht Brunauer jedoch eine Ausnahme. "Das Berggehen wird sich in den nächsten Jahren brutal verändern", zeigt sie sich besorgt. Immer öfter würden Steinschläge ausbrechen. Auch Brunauers persönliches Umfeld sei davon schon betroffen gewesen. 

Hochwasserereignisse, wie jenes in Hallein letztes Jahr, unweit von Brunauers Heimat Adnet, und das Schmelzen der Gletscher beunruhigen sie. Die Influencerin selbst versucht deshalb immer öfter die öffentlichen Verkehrsmittel zu nehmen. Bei den gemeinsamen Bergtouren mit ihren Freunden sei "Carsharing", heißt das Bilden von Fahrgemeinschaften, selbstverständlich. Darüber, dass "Zigarettenstummel und Müll am Berg nichts verloren haben", macht die Adneterin auch in den sozialen Medien aufmerksam. 

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