Ein Holzturm statt Mammuts
Um mehr Besucher zum Gletscherschliff zu locken, plant St. Koloman ein tolles Holz-Projekt.
ST. KOLOMAN (tres). Der St. Kolomaner Gletscherschliff entstand vor 50.000 - 10.000 Jahren und wurde im Zuge des Ausbaus der St. Kolomaner Landesstraße (bei km 5,2) entdeckt.
Vor 22.000 Jahren war das Salzachtal vom Salzach-Gletscher erfüllt, der im Gebiet St. Koloman bis auf eine Höhe von 1.500 Meter reichte. Das heutige Areal des Gletscherschliffs war damals von 700 Metern Eis bedeckt, welches sich über den Felsuntergrund hinweg bewegte. Dabei wurde dieser abgeschürft und glatt gehobelt. Der Gletscherschliff ist das größte derartige Gebilde in Salzburg in dieser Seehöhe.
Mammuts sind zu teuer
Schon seit vielen Jahren wird überlegt, dem St. Kolomaner Gletscherschliff durch Bauwerke und Schautafeln mehr Bedeutung zukommen zu lassen und Besucher anzulocken, denn die meisten Leute fahren am Weg ins Ortszentrum am Naturmonument vorbei.
Ex-Bürgermeister Christian Struber hatte daher einst sogar die Idee, Mammut-Skulpturen in Lebensgröße aufstellen zu lassen, doch daraus wurde aus finanziellen Gründen dann doch nichts.
Bgm. Willi Wallinger möchte den Gletscherschliff nun mit einem Holz-Turm interessanter gestalten. Das geplante Projekt heißt "Zeitreise" und wurde von dem Architekten Dietmar Kaden - einer der Architekten des Pyramidenkogelturms in Kärnten - ausgearbeitet. Tragwerksplaner ist Markus Lackner aus Villach.
Die Kosten der Installation sind noch ungenau, Bgm. Wallinger erhofft sich dafür aber vom Land Salzburg eine Förderung und sieht gute Chancen: "2016 gibt es eine Landesausstellung zur Geschichte Salzburgs, da passt unser Vorhaben gut dazu."
Die Errichtungszeit sei minimalst, meint der Bürgermeister: "Ein Metallstab mit Holz rundherum ... Das ist gleich mal aufgestellt."
Alles aus Holz
Neben dem Aussichtsturm aus Holz in Form einer Schleife ist eine Holz-Fußgängerbrücke und -rampe über die Bundesstraße geplant, für einen attraktiven barrierefreien Zugang. Ein Holz-Paravent entlang der Rampe soll Lärm- und Sichtschutz zugleich sein sowie Infotafeln beinhalten, die die Geschichte des Gletscherschliffs zeigen.
Unter dem Holz-Turm, der über die Rampe begangen werden kann, um den Gletscherschliff aus der Vogelperspektive zu sehen, soll ein "Tanzboden" entstehen, ebenfalls aus Holz: "Hier könnten verschiedenste Veranstaltungen stattfinden", freut sich Wallinger schon auf die neue Sehenswürdigkeit.
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