Gemeinden kontra Asfinag
Ein Verkehrskollaps ist vorprogrammiert
Bauvorhaben auf der Tauernautobahn A10 lösen bei den Bürgermeistern des Tennengaues und dem ÖAMTC gleichermaßen kräftige Kritik aus. Ein Stauchaos zu Lasten der Anrainer wird befürchtet.
TENNENGAU. Mitten im Sommerreiseverkehr plant die Asfinag im Juli und August Baustellen auf der Tauernautobahn A10. Heftige Kritik kommt von den Anrainergemeinden und dem ÖAMTC. Zusätzlich wird beanstandet, dass die Tennengauer Bürgermeister von den Bauarbeiten aus den Medien erfahren mussten.
Wir wurden vor den Kopf gestoßen
„Wir wurden vor den Kopf gestoßen. Aus den Medien mussten wir Bürgermeister sowie der für Verkehr zuständige Landesrat Stefan Schnöll erfahren, dass die Baustelleneinrichtung auf der A10 bereits begonnen hat und der Bau bis Ende August terminisiert ist. Die Baustellenkoordination mit dem Land Salzburg funktioniert einwandfrei. Bei der ASFINAG ist dies leider absolut nicht gegeben. Ihr Vorgehen ist untragbar und wird von den Tennengauer ÖVP-Bürgermeistern aufs Schärfste abgelehnt. Wir stehen jetzt direkt vor den Ferien. Zur Haupturlaubszeit eine so entscheidenden Abschnitt weiter zu verengen, ist aus verkehrstechnischer Sicht absolut untragbar! So können wir uns das nicht gefallen lassen: wir fordern die ASFINAG auf, die Baustelle in den Herbst zu verlegen“, so der Kuchler Bürgermeister Dr. Thomas Freylinger.
Verkehrskollaps ist vorprogrammiert
Für Gollings Bürgermeister Peter Harlander ist ein Verkehrskollaps vorprogrammiert, da auch am Pass Lueg ein Leitungsbau umgesetzt wird.
„Ein Verkehrskollaps ist vorprogrammiert. Wie sollen Einsatzkräfte wie z.B. Rettung oder Feuerwehr im Ernstfall schnell zum Einsatzort kommen, wenn alle Zu- und Abfahrten sowie die gesamte Tauernautobahn aufgrund einer zu dieser Zeit unnötigen Baustelle blockiert sind? Es ist Gefahr in Verzug zumal es auch tageweisen Sperren aufgrund des Leitungsbaus beim Pass Lueg geben wird“, sagt Harlander.
Der Halleiner Vizebürgermeister Florian Scheicher wiederum verlangt frühzeitig strenge Abfahrtskontrollen und befürchtet ein Stauchaos auch abseits der Autobahn:
„Der ganze Tennengau wird ein Parkplatz werden. Das Krankenhaus Hallein ist damit nicht mehr zu erreichen. An die Auswirkungen im Wiestal möchte ich gar nicht denken“
Das Argument der ASFINAG, dass die Baustelle aufgrund der regnerischen Witterung im Frühjahr von Mai auf Juli verlegt wurde lässt ÖVP Bezirksobmann Landeshauptmann-Stellvertreter (LH. Stv. Christian Stöckl nicht gelten.
„Die Klimadiagramme zeigen deutlich, dass im September und Oktober mit stabileren Wetterverhältnissen zu rechnen ist. Ganz im Gegensatz dazu, finden Starkregenereignisse besonders im Juli und August statt. Es gibt keine schlüssige Argumentation für das überstürzte und intransparente Vorgehen der ASFINAG. Die Baustelle auf Juli zu verlegen entbehrt schlicht und ergreifend jeder Grundlage“, schlussfolgert LH Stv. Stöckl.
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