Oberalmer Dealerbande verurteilt
Haftstrafen und eine Diversion für Drogenbande

- Das Trio rekrutierte für seine Plantage im Frühjahr 2020 einen 48-jährigen Bekannten, der über eine mehrjährige Erfahrung im Anbau von Cannabis verfügt.
- Foto: LPD Salzburg
- hochgeladen von Theresa Kaserer-Peuker
Rechtskräftige Urteile für Drogenbande aus dem Tennengau. Verurteilte waren geständig und gaben an, mit dem Anbau der Haschischplantage ihre eigene Sucht und ihren Lebensunterhalt bestritten zu haben. Einer der Verdächtigen organisierte zudem Anti-Corona Demos in Salzburg.
SALZBURG, OBERALM. Die Gerichtsurteile gegen die vier Beschuldigten vielen laut Gerichtsbeobachtern relativ milde aus: Als Hauptangeklagte galten ein 48-Jähriger ("Der Gärntner") und der 36-jähriger, der als Covid-Skeptiker in Erscheinung getreten war. Die Beiden erhielten jeweils zwei Jahre teilbedingte Haft, davon acht Monate unbedingt. Ein weiterer 27-jähriger Mitangeklagter kassierte zweieinhalb Jahre Haft, davon zehn Monate unbedingt. Die einzige Frau des Drogen-Quartetts, eine 25-jährige Frau, erhielt eine Diversion in Form einer vorläufigen Einstellung des Strafverfahrens unter Bestimmung einer Probezeit von zwei Jahren. Die Urteile des Schöffensenats sind bereits rechtskräftig (Anmerkung: Die Diversion ist die Möglichkeit der Staatsanwaltschaft oder des Gerichts, bei geklärtem Sachverhalt auf die Durchführung eines förmlichen Strafverfahrens zu verzichten. Der Angeklagte muss sich einer belastenden Maßnahme unterwerfen; z.B. gemeinnützige Arbeit). Alle Verurteilten stammten ursprünglich aus der Bundesrepublik Deutschland.
Drogenhandel als Anklagepunkt
Die Staatsanwaltschaft Salzburg warf den vier deutschen Staatsbürger die Gründung einer kriminelle Vereinigung vor, die einen gewerbemässigen Anbau von Cannabiskraut und Cannabisharz durchführten, um diesen gewinnbringend zu verkaufen. Alle drei Männer wurde im Sinne der Anklage schuldig gesprochen. Der Strafrahmen betrug nicht mehr von einem Jahr bis zu zehn Jahren Haft, sondern laut dem Sprecher des Landesgerichtes Salzburg, Peter Egger, bis fünf Jahre Haft, weil der Anbau von Cannabis vorwiegend zur Finanzierung des Eigenbedarfs erfolgte. Durchgeführt wurde dieses Vorhaben in einem eigens dafür angemieteten Haus in Oberalm (Tennengau). Seit seit Mai 2021 betrieben die Vier ihre Drogenplantage. Dabei wurden rund sechs Kilo Marihuana verkauft. Dazu kammen laut Anklage noch LSD, Ecstasy und Kokain. Monatelang ermittelten Kriminalisten. Bei einer Hausdurchsuchung im Februar (Die Bezirksblätter Tennengau haben darüber berichtet HIER ) fanden Polizisten 37 Cannabispflanzen, rund fünf Kilo Cannabisblüten, 650 Gramm Cannabisharz, 25 Gramm Kokain, 34 Fläschchen LSD-Tropfen und eine kleine Anzahl an Ecstasy-Tabletten und MDMA. Zudem entdeckten die Beamten damals verbotene Waffen. Darunter ein Revolver, eine Armbrust und ein Schwert im Gesamtwert von rund 100.000 Euro.
Der 48-jährige Hauptangeklagte der sich selbst bei Einvernahmen als "der Gärtner" des Teams bezeichnet hatte, wurde der überwiegende Teil des Drogenhandels und der Waffenbesitz angelastet. Bei Gericht zeigte er sich am 27. Juli voll geständig.
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