Kulturfestival
Hallein ist wieder reif für die "Ynsel"
Zum zweiten mal findet in der alten Saline die "Ynselzeit" statt, ein vielseitiges Programm mit vielen Künstlern.
HALLEIN. Seit Jahren organisieren Rüdiger Wassibauer und Kerstin Klimmer die "Schmiede", ein Kunst- und Kulturfestival und beleben somit die Pernerinsel. Vergangenes Jahr wurde die Kulturszene durch den Lockdown aber auf eine harte Probe gestellt. "Die Kunst und Kultur war damals zum Stillstand gekommen", erklärt Projektleiterin Kerstin Klimmer. Diese Zeit nutzten Klimmer und Wassibauer um sich ein völlig neues Format auszudenken, die Künstler aus ihrem Netzwerk sollten nicht alleine gelassen werden. Das Ergebnis war die "Ynselzeit", die nun schon zum zweiten mal stattfindet.
Kämpfen oder Tanzen
Den September lang findet ein abwechslungsreiches Programm statt, mit an Bord sind unter anderem das Theater Toihaus, Bodi end Sole, Künstler wie Josef Zenzmaier, Manfred Wambacher und viele mehr. Abgerundet wird das Festival durch die "Minischmiede", bei der Kinder ihre eigenen Roboter basteln können. "Dieses Jahr können die Kinder selber entscheiden, ob sie ihre Roboter kämpfen lassen oder lieber tanzen möchten", erklärt Wassibauer.
Für die Kleinen gibt es dieses Jahr aber nicht nur die Minischmiede: Das Salzburger Toihaus Theater richtet sich mit dem Stück "Ton in Ton" an Kinder ab einem Jahr: Tonklumpen, ein Musiker und eine Tänzerin sorgen für ein Erlebnis und lassen Tonschalen und akkustische Töne miteinander verschmelzen. Weitere Künstler und "Artists in Residence" sind Teil des Programms auf der Pernerinsel. Matthew Mosher werkt an einer "interaktiven Installation". Hergestellt aus Rettungsmaterialien hängen die glitzernden Girlanden neben und über den Besuchern. "Wir leben in einer Zeit der Krise und feiern dennoch", erklärt Mosher seine Inspiration. Katsuki Nogami setzt sich mit der Informationsflut unserer Tage auseinander und scannt Gesichter auf Steine.
Enden wird die "Ynselzeit" mit dem "Schmiede Produzentinnen Festival" und der Werkschau am zweiten Oktober. "Dieses Jahr wollen wir verstärkt Künstler aus der Region einbinden", so Wassibauer. Auf dem Programm steht unter anderem Aktzeichnen mit Josef Zenzmaier oder Drechseln mit Hannes Bernhofer. Die Halleiner Künstlergruppe "Plan B" veranstaltet ihr jährliches Symposion und lädt Interessierte ein, sich zu verwirklichen. Das Ergebnis wird dann bei der Werkschau präsentiert.
"Einfach sein"
Das "Schmiedefestival" steht dieses Jahr ganz im Zeichen eines Worts: "WAR". "Es ist ein Wortspiel, 'WAR' kann auf Englisch Krieg bedeuten aber ebenso für die Abkürzung von 'We are right'", erklärt Rüdiger Wassibauer. "Wir leben in einer Atmosphäre, in der alle Recht zu haben glauben. Wir wollen aber nicht Recht haben, sondern einfach sein. 'WAR' klingt martialisch, ist aber natürlich ganz anders gemeint".
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