Regionalitätspreis
Preis für Land- und Forstwirtschaft geht an Rocherbauer Josef Quehenberger
Rocherbauer Josef Quehenberger gewann verdient in der Kategorie Land- und Forstwirtschaft.
ABTENAU. Die Landwirtschaft ist heutzutage kein einfaches Geschäft mehr: Landwirte müssen kreativ und unternehmerisch sein, um ihre Existenz zu sichern. Für Rocherbauern Josef Quehenberger aus Abtenau ist eines von großer Bedeutung: "Wir müssen unsere traditionelle Landwirtschaft erhalten. Wir Bauern pflegen die Natur, würden beispielsweise die Almen verschwinden durch Aufgabe der Beweidung, wäre das eine Katastrophe."
Aus dem Ideal heraus auch andere Landwirte zu unterstützen, kam Josef Quehenberger auf uraltes Wissen zurück. "Bei unseren Schafen fielen bei der alljährlichen Schur große Mengen Wolle an für die eine sinnvolle Verwertung am Hof gefehlt hat." Müll zu vermeiden und möglichst alle Bestandteile des Tiers zu verwerten war in früherer Zeit noch üblich, aber unsere moderne Wegwerfgesellschaft habe hier, laut Quehenberger, vieles verändert. "Durch die sich ändernden Modetrends und Kunstfasern wird Schafwolle in der Modeindustrie nicht mehr in dem Umfang gebraucht wie früher. Und so mussten wir uns neue Wege für die Verwertung überlegen." "Viel getüftelt bis hierher"
"Viel getüftelt bis hierher"
Um die Schafbauern zu unterstützen, entschloss sich Quehenberger zu einer Kooperation: "Schafwolle ist als Dünger bestens geeignet." Der Weg bis zum verkaufsbereiten Dünger war kein einfacher: "Wir haben wirklich viel getüftelt und verschiedene Wege ausprobiert." Mittlerweile stehen die Pellets aus Schafwolle im Regal. "Wir kooperieren mit dem Schaf- und Ziegenzuchtverband Salzburg. Unsere Schafwolle stammt zu 100 Prozent von Salzburger Schafen." Vor Kurzem hatte Quehenberger auch die Chance sein Produkt beim "Regal Branchenevent" vorzustellen. In der Art von "2 Minuten 2 Millionen" konnte er den Jurysieg erreichen. Jetzt gewann er zudem den Regionalitätspreis in der Kategorie Land- und Forstwirtschaft.
Landwirtschaft mit Zukunft
Landwirtschaft mit Zukunft Der Preis wurde von Landesrat Josef Schwaiger überreicht, zuvor sagte er: „Ich bin keiner der mit Naturschutz auf Dauerkonfrontation geht. Aber momentan werden Dinge gefordert, die vielen Bauern in diesem Land die Freude nehmen. Jetzt haben wir eine Situation, die mich sehr nachdenklich stimmt. Es arbeiten derzeit drei Architekten in Europa, die überhaupt nicht aufeinander abgestimmt sind. Das sind Energieautonomie, Ernährungssicherheit und der Green Deal. Das wird eine große Aufgabe für uns alle. Ein Appell: Denken wir die Dinge vernetzt und gemeinsam fertig."
Josef Quehenberger stimmte mit diesem Statement überein. Er sieht sich ganz in der Tradition und sagte anlässlich der Feier im Kavalierhaus Klessheim: „Ich habe 2009 ein Gipfelkreuz auf meiner Alm errichtet und darauf den Spruch angebracht: aus Liebe zur Heimat. Landwirtschaft ist etwas sehr Traditionelles, da greifen die eigenen Wurzeln tief in die Erde. Leider hat sich die Mode stark verändert, die Wolle wird nicht mehr im herkömmlichen Umfang benötigt. Deswegen verwenden wir die Schafwolle als Dünger und sie funktioniert ausgezeichnet." Die traditionelle Landwirtschaft erhalten, trotz aller Beschwernisse, trotz der Gefahr, die auch vom Wolf für die Almen ausgeht, ist Quehenberger ein zentrales Anliegen. Die Düngerpellets werden in Abtenau am Hof hergestellt, erhältlich sind sie bei Billa, Eurospar und in Salzburger Lagerhäusern. Mittlerweile verarbeitet Quehenberger 15 Prozent der gesamten Schafwolle in Salzburg, die Quehenberger zu einem fairen Preis übernimmt. Die Pellets heißen "Ökologischer Dünger" und eignen sich für alle Pflanzen im Blumen- und Gemüsebeet.
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