Mäzen beschenkt Festspiele
Zwölf Millionen für ein (Festspiel-)Zimmer
Das Festspielzentrum am Karajan-Platz wird Realität. Baubeginn im Herbst 2024. Baubewilligung bereits erteilt. Großspende des Schweizer Unternehmers Hans-Peter Wild mit zwölf Millionen Euro macht es möglich. Festspiele stehen der Idee einer Begegnungszone um den Karajan-Platz positiv gegenüber.
SALZBURG. Ein gläserner Pavillon wird spätestens ab 2026 den Innenhof des Schüttkastens am Herbert von Karajan Platz der sichtbare Teil des neuen Festspielzentrums darstellen. Was bisher nur als Zukunftsplan existierte, kommt nun zur Umsetzung. Eine Zuwendung des Schweizer Unternehmers Hans-Peter Wild, der bereits mit dem Hotel Goldener Hirsch (seit 2016) und dem Mönchstein (seit 2005), Bau-Erfahrungen in Salzburg mit sich bringt, macht dies möglich.
Festspielzentrum 2030 in der Umsetzung
Bereits zum 100-jährigen Jubiläum wurde von der damaligen Präsidentin Helga Rabl-Stadler die Ideen zu einem neuen Festspielzentrum vorgestellt. Ihrer Nachfolgerin Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer oblag es am Freitag, 19. Mai, gemeinsam mit ihrem mit ihren Direktoriums-Kollegen Markus Hinterhäuser und Lukas Crepaz den Startschuss für die Neugestaltung des "Jahrhundertprojektes" bekannt zu geben. Das Projekt wird im Zuge des Gesamt-Umbaus der Festspiel-Häuser in Salzburg in die Realität umgesetzt.
„Es ist die größte private Zuwendung, die die Salzburger Festspiele je bekommen haben“, freute sich Festspiel-Präsidentin Kristina Hammer
bei der endgültigen Projektpräsentation von Mäzen Hans-Peter Wild. Der Schweizer Unternehmer, er hat ursprünglich deutsche Wurzeln, stellt zwölf Millionen Euro zur Verfügung.
"Mit dem neuen Festspielzentrum wollen wir Besucherinnen und Besucher einladen, das Gemeinsame auch während des Jahres zu erleben. Menschen wollen nicht abgeholt werden, sie wollen eingeladen werden und dank der großzügigen Zuwendung von Hans-Peter Wild wird dieser Platz ein neuer Ort der Begegnung“, sagt Intendant Markus Hinterhäuser.
Festspielzimmer für die Allgemeinheit
Die Grundidee des Festspielzentrums ist es, den Hof des Schüttkastens für die Allgemeinheit zu öffnen. Wild finanziert mit zwölf Millionen Euro einen ganzjährig geöffneten rechteckigen Glaspavillon als Begegnungs- und Informationszentrum samt einem unterirdischen Veranstaltungssaal am Herbert von Karajan-Platz. "Mit dem Baustart nach den Salzburger Festspielen 2024 wird dies der glänzende Auftakt zu unserem Großprojekt Festspielbezirk 2030“, freut sich Lukas Crepaz, Kaufmännischer Direktor der Salzburger Festspiele.
Die bisherigen Zweckbauten, darunter das ehemalige Cafe Niemetz, sind nicht erhaltungswürdig und werden abgerissen. "Zum Karajan-Platz hin, wird der Innenhof des Schüttkastens durch ein ehemaliges, historisches Tor wieder direkt angeschlossen. Die Pferdeschwemme bleibt natürlich erhalten. Wir schaffen nur wieder eine ursprünglich vorhandene Öffnung, die mit dem Bundesdenkmalamt bereits abgestimmt wurde", so der Architekt des Projektes, Stefan Marte. Im Informationszentrum soll neben Ausstellungsmöglichkeiten eine kleine Cafeteria entstehen.
Verkehrsberuhigung gefordert
Damit der neu entstehende offenere Platz in weiterer Zukunft besser genutzt werden kann, erhoffen sich die Salzburger Festspiele am Karajan-Platz und dem neu entstehenden Festspielzentrum eine Verkehrsberuhigung. Sowohl Intendant Markus Hinterhäuser, als auch der kaufmännische Direktor Lukas Crabaz stehen der Idee einer Bewegungszone um den Karajan-Platz offen entgegen.
"Ich liebe diese Stadt jetzt schon seit Jahrzehnten. Etwas mehr Mut bei manchen Entscheidungen würden ihr guttun", meinte Hinterhäuser.
Der Unternehmer Hans-Peter Wild
Der Schweizer Unternehmer Hans Peter-Wild betreibt von Zug/Schweiz aus das Getränkeunternehmen Wild Flavors GmbH, das in 100 Ländern aktiv ist. Neben der Herstellung von Aromen für die Lebensmittelindustrie vertreibt das Unternehmen die Marke Capri-Sonne (Capri-Sun). Darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen in der Vermögensverwaltung und investiert in Start-ups. Hier vor allem im Biotechnologie- und im Technologiesektor.
Der 82 Jahre alte Geschäftsmann ist seit seiner Kindheit Festspiel-Gast, da ihn seine Eltern oft zu Aufführungen mitgenommen haben. Seine Leidenschaft gilt der Kunst und Kultur und er ist seit langem Festspiel-Unterstützer. Unter anderem sponserte er mit 600.00 Euro die seinerzeitige Überdachung des Innenhofes der Neuen Residenz.
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