Bad Vigaun wartet auf die Motorsäge

BAD VIGAUN (tres). Das gesamte Projekt ist bereits fertig - zumindest am Papier. "Jeder wartet, dass mit dem Bau begonnen wird", sagt Bgm. Fritz Holztrattner, "aber die finanziellen Mittel wurden vom Land noch nicht freigegeben."

Baustart doch erst 2015?
Ein weiterer Punkt, der ihn verunsichert ist der, "dass zuerst die Rodung der Bäume erfolgen muss und das geht nur immer von August bis Dezember - das ist eine Auflage vom Naturschutz. Sonst muss wieder bis August 2014 gewartet werden und das heißt, dass dann im nächsten Jahr noch nicht mit dem Bau der Überführung begonnen werden kann."

Diese Auflage ist nur eine von 100 Punkten, die bei diesem Projekt aus naturschutzrechtlichen Gründen erfüllt werden müssen. Bgm. Holztrattner zählt weitere auf: "Schutzzäune für Amphibien werden errichtet und Tunnels für Tiere gegraben. Im März soll die Aussiedelung der Amphibien beginnen, die drei Monate dauert. Bevor diese Auflagen nicht umgesetzt werden, kann nicht mit dem eigentlichen Straßenbau begonnen werden." Frühester Baubeginn sei daher im Juli 2014.

Tier vor Mensch
Der Bürgermeister hält die Naturschutzmaßnahmen für etwas streng: "Tiere sind wichtig, aber diese Auflagen sind extrem übertrieben. Und was das alles kostet! Ich hoffe nur, dass mit der Rodung wirklich noch rechtzeitig begonnen wird, sonst verzögert sich die Bahnüberführung schon wieder um ein Jahr."

Zuständig in der neuen Regierung für den Bahnübergang ist Verkehr- und Infrastruktur-Landesrat Hans Mayr (Team Stronach). Gernot Hubner, Referent für Verkehr im Büro Mayr, erklärt: "Laut UVP darf man die Bäume nur von März bis Juli nicht fällen und das sollten wir also bis März 2014 hinbekommen." Allerdings müsse man auf die Erstellung des Landesbudgets 2013 warten und auf die so genannte Umlegungsverordnung: "Natürlich kann es sein, dass für den Bahnübergang in Bad Vigaun dann kein Geld da ist, aber da fallen mir 5.000 Budgetpunkte vorher ein, die man eher rausstreichen kann, weil die nicht so wichtig sind."