Noch eine Mittelschule im Bezirk?
Bald steht fest, ob die SHS/HS künftig als Mittelschule geführt wird - Direktor Maier zeigt sich optimistisch
Ab dem übernächsten Schuljahr soll auch die (Sport-)Hauptschule Neualm als Mittelschule geführt werden - vorausgesetzt die Abstimmung in den kommenden Tagen verläuft positiv. „Ich bin optimistisch“, betont Direktor Horst Mayer im Vorfeld.
HALLEIN-NEUALM (sawa). „Zwei Drittel der Lehrer haben sich bereits für die Mittelschule ausgesprochen. In den nächsten Tagen folgt dann die Abstimmung der Eltern. Ich bin optimistisch, dass wir ab dem Schuljahr 2012/13 als Mittelschule agieren können“, freut sich Horst Mayer, Direktor der (Sport-)Hauptschule Neualm. Sollten sich die Eltern im Rahmen dieser Abstimmung tatsächlich für die Mittelschule aussprechen, würden in Folge dessen mitunter die Leistungsgruppen in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und Englisch aufgehoben werden und den Schülern in diesen Fächern zusätzlich jeweils zwei Lehrpersonen zur Verfügung stehen: „Die Hauptschulen werden dadurch aufgewertet und es besteht die Möglichkeit mit dem Lehrplan des Realgymnasiums die Schule abzuschließen. Außerdem werden weniger begabte Schüler durch die Abschaffung der Leistungsgruppen von begabteren mitgezogen“, ist Mayer überzeugt.
Für einzelne Punkte der Mittelschule spricht sich auch Karl Sindinger, Direktor des Halleiner Gymnasiums, aus: „Ich befürworte es, dass sich jeweils zwei Lehrer im Unterricht um die Kinder kümmern,“ kritisiert jedoch, dass das Geld, welches nun vermehrt in die Mittelschulen investiert werde, als Konsequenz den Gymnasien fehle. Das Problem allgemein liegt Sindinger zufolge vor allem „bei den Hauptschulen in den Ballungsräumen“. Dort sei auch der Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund sehr hoch. „Die Hauptschulen haben immer weniger Schüler, weil alle ins Gymnasium flüchten“, ist sich Sindinger sicher. Dieser Meinung stimmt Mayer jedoch nicht zu: „Natürlich gibt es immer wieder Schwankungen, aber einen Rücklauf der Schülerzahl sehen wir bei uns nicht.“
Alle Haupt- als Mittelschulen?
Das Problem sieht Mayer weder bei den Hauptschulen noch bei den Gymnasien, vielmehr wären die Erwartungen der Eltern zu hoch. Einen wesentlichen Unterschied zwischen Gymnasien und Hauptschulen sieht Sindinger in der Vermittlung der Lerninhalte: „Wir legen sehr viel Wert auf Zukunftskompetenzen wie Kommunikation und Präsentation. Inhaltlich befinden sich Gymnasien sicherlich auf einem höheren Niveau. Die Ergebnisse der PISA-Studie sollten differenzierter betrachtet werden, denn ich bin davon überzeugt, dass die Ergebnisse der Gymnasiasten besser sind als jene der Hauptschüler.“ Würde es nach Sindinger gehen, sollten alle Hauptschulen durch Mittelschulen ersetzt werden, Gymnasien hingegen erhalten bleiben: „Die Gymnasien haben sich bewährt. Ich bin für die Bildungsvielfalt.“
Mayr wünscht sich dagegen die Einführung von Gesamtschulen: „Ich wünsche mir, dass die Trennung zwischen Hauptschule und Gymnasium aufgehoben wird und alle Schüler eine gemeinsame Schule besuchen.“ Fragen über die Mittelschule könnte Mayer seinem Pendant aus Annaberg, Direktor Erich Quehenberger, stellen. Seit knapp zwei Jahren wird dort die Hauptschule als Mittelschule geführt. „Bei uns läuft es hervorragend: Der neue Zugang fördert das eigenständige Lernen der Kinder“, zieht Erich Quehenberger, Direktor der Mittelschule Annaberg, Zwischenbilanz: „Man sieht, dass die schwächeren Schüler von den stärkeren profitieren.“ Quehenberger gibt Mayer noch eine Empfehlung mit auf den Weg: „Es ist wichtig, dass bereits vor dem Start des Mittelschulbetriebes Fortbildungen stattfinden, in denen Lehrer lernen von Einzelkämpfern zu Teamspielern zu werden. Hat der Schulbetrieb erst begonnen, ist es zu spät!“
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