Weiter Lärm um die Insel
Die Grünen Hallein finden, die Pernerinsel sei ein Altstadtjuwel, um das die Halleiner viele andere Städte beneiden. Doch - abgesehen von Festspielen, Schmiede, Sommerakademie sowie einer äußerlichen Verschönerung des Kerngebäudes - sieht die Zukunft der Insel für die Grüne Fraktion düster aus. Bgm. Stöckl rät zur Geduld.
HALLEIN (tres). „Die Pernerinsel ist zu einem Parkplatz samt Bundesstraße verkommen, der Vertrag mit Billa wird verlängert, nicht einmal die Begrünung des Parkplatzes oder eine Esplanade um die Insel werden ernsthaft diskutiert. Für eine alternative Nutzung gäbe es zwar bereits zahlreiche Vorschläge, „allein sie landen alle in den Schubladen des Bürgermeisters“, ärgert sich GV Jochen Nestler.
Konzepte ohne Umsetzung
Um einige der jüngeren Konzepte zu nennen: Der Arbeitskreis Pernerinsel hat im Rahmen der Zukunftswerkstatt 2002 ein Konzept entwickelt, das neben zahlreichen Adaptionen am Kerngebäude, um dieses zu einer regionalen Drehscheibe für Kunst, Konferenzen und Events zu machen, auch die Schaffung einer einzigartigen Erholungslandschaft vorsieht. Auch das Projekt „Kulturkessel Perner-insel“ (Realisierung einer neuen Stätte für die verschiedensten kulturellen Aktionen) wurde (noch) nicht umgesetzt. Und Architekt Edgar Spraiter ließ erst kürzlich mit „begrünenden“ Ideen für die Pernerinsel aufhorchen.
Stöckls „Schubladenpolitik“ werde langfristig negative Auswirkungen auf die Stadtentwicklung haben, ist GV Nestler sicher: „Denn schon jetzt mache sich eine gewisse Resignation unter der Bevölkerung breit, und immer weniger Querdenker sind bereit, ihr kreatives Potenzial für die Stadt zu investieren.“ Die Halleiner Grünen verlangen nun vom Bürgermeister, „die bereits entwickelten Konzepte wieder aus ihren Schubladen zu holen“.
Stöckl: zuerst Hochwasserschutz, dann Neugestaltung
Bgm. Stöckl kontert: „Jochen Nestler ist nun schon fast zwei Jahre in der Gemeindevertretung – er weiß ganz genau, dass die angesprochenen Konzepte nicht verstauben, sondern bei der völligen Neugestaltung im Zuge des großen Hochwasserschutzprojektes vom Landschaftsplaner mit einbezogen werden. Es wäre völlig widersinnig, einzelne Ideen - z. B. Fußwege - vorher umzusetzen, weil vor Fertigstellung der Planungen zum Hochwasserschutz keinesfalls klar ist, ob sie auf Dauer auch bleiben könnten. Wir stimmen in den nächsten Jahren alle Maßnahmen gemeinsam mit dem Projektleiter des Landes aufeinander ab und reagieren nicht auf jeden Zuruf eines Architekten - wie z. B. Spraiters - der gerne einen Auftrag hätte.“
Das Kulturprojekt „Kulturkessel“ sei als EU-Projekt angedacht und von einer Umsetzung noch weit entfernt: „Erstens ist es richtig, dass die Finanzierung keinesfalls gesichert ist und zweitens sind sich die Kulturschaffenden über die Ausführung und Schwerpunktsetzung noch nicht einig.“
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