So sehen Sieger aus!

Die Tennengauer haben heuer beim „Salzburger Regionalitätspreis 2011“, verliehen von den Bezirksblättern Salzburg und vom Wirtschafts-Ressort des Landes, ganz schön abgeräumt! In der Kategorie „Kommunale Initiativen“ hat der Regionalverband Tennengau mit seiner „ARGE Straßenerhaltung“ gewonnen.

TENNENGAU (tres). Der Regionalitätspreis ist eine Bezirksblätter-Aktion zum Thema „Lebensqualität durch Regionalität“. Eine prominent besetzte Jury, in der die Partner der Aktion – das Land Salzburg, die EuRegio Salzburg-Berchtesgadener Land-Traunstein, AK, ÖGB, Wirtschaftskammer, Landwirtschaftskammer, Agrar Marketing, Gemeindebund, Industriellenvereinigung, Salzburger Land Tourismus Gesellschaft, Raiffeisen, Alpenmilch und die Stiegl Brauerei - vertreten waren, wählte die zwölf Sieger aus.

Kosten um 30 Prozent reduziert
Bei der „ARGE Straßenerhaltung“ war sich die Jury einig: „Die Kosten der Straßenerhaltung konnten durch dieses Projekt um 30 Prozent reduziert werden, es handelt sich um ein Musterbeispiel interkommunaler Zusammenarbeit - und das ohne zusätzliche neue Strukturen. Einzigartig in Österreich und damit richtungsweisend!“

Und so funktioniert die „ARGE Straßenerhaltung“: Vier Tennengauer Gemeinden - Kuchl, Golling, Scheffau und St. Koloman - haben sich zum Zweck der gemeindeübergreifenden baulichen Straßenerhaltung zu der „ARGE Straßenerhaltung Tennengau“ (kurz: ASET) zusammengeschlossen. Beteiligt an diesem Projekt sind neben dem Regionalverband Tennengau auch der Salzburger Gemeindeverband und die Gemeindeentwicklung Salzburg.

Eine Kooperation von Gemeinden bei der Ausschreibung und Abstimmung von Leistungen im Bereich der Straßenerhaltung wurde in dieser Form in Österreich erstmals durchgeführt. Ziel ist die Kostenoptimierung im Bereich der Planung, Errichtung, Instandhaltung und Betrieb. In einem ersten Schritt wurden der aktuelle Infrastrukturzustand und die Straßenbauvorhaben der vier Gemeinden in den kommenden drei Jahren erhoben. Die Erstellung der Ausschreibung als 2-stufiges Verhandlungsverfahren erfolgte durch technische Experten des Straßenbaus sowie des Vergaberechts. Jede Gemeinde bleibt eigentlicher Auftraggeber, trotz Mitgliedschaft in der „ARGE Straßenerhaltung Tennengau“.

An der Ausschreibung beteiligten sich insgesamt neun regionale Bauunternehmen; das gesamte Vergabeverfahren konnte in weniger als zwei Monaten abgewickelt werden.

Das sind die Erfolgsfaktoren
Christian Steiner, Geschäftsführer des Regionalverbandes Tennengau, erklärt die Erfolgsfaktoren: „Keine der Gemeinden musste für sich eine teure und komplexe öffentliche Ausschreibung durchführen; diese wurde über die Arbeitsgemeinschaft ASET mit Sitz beim Regionalverband Tennengau abgewickelt.“ Außerdem ließen sich durch die Kooperation mehrerer benachbarter Gemeinden Leistungen sinnvoll bündeln: „Die Losgrößen sowie der Abschluss eines Rahmenvertrages über einen Zeitraum von drei Jahren wirken sich positiv im Ergebnis der Ausschreibung und auf die Gemeindebudgets aus!“

Das Projekt kommt sehr gut an
Ein weiterer Erfolgsfaktor: Die bestgereihte Baufirma profitiert von der Planungssicherheit und kann im Einkauf durch niedrigere Beschaffungskosten selber Kostenvorteile erzielen. Zudem war es, durch die gewählte Form der Ausschreibung, auch möglich, regionale Stärken von Baufirmen im Vergabeverfahren zu berücksichtigen.

Die Idee dazu wurde vom Salzburger Gemeindeverband an Steiner herangetragen. „Wir haben vier Gemeinden gesucht, die mitmachen wollten, und mit Kuchl, Golling, Scheffau und St. Koloman auch gefunden“, informiert Steiner, der das Projekt auch schon beim Kommunalwirtschaftskongress in St. Johann vorgestellt hat - auch hier mit regem Anklang: „Ich hoffe auf Nachahmer!“, sagt der Regionalverbands-Chef.