Nach Überfall in Oberalm: "Haustürbettlern besser nichts geben"
Die Halleiner Bezirkspolizei rät zur Vorsicht im Umgang mit Bettlern.
Am helllichten Vormittag soll eine Frau am 7. Mai in ihrem Garten in der Oberalmer Florianigasse massiv bedrängt worden sein: Laut Aussage der Polizei hätten zwei Männer in gebrochenem Deutsch Geld von der 40-Jährigen gefordert, sie ins Haus gezogen, wo das überrumpelte Opfer den beiden Tätern schließlich Bargeld ausgehändigt habe. Die beiden Männer seien dann Richtung Ortszentrum verschwunden. Das Opfer konnte die Polizei zwar unmittelbar selbst verständigen, doch von den beiden Tätern fehlt jede Spur. "Es sind zur Zeit vermehrt bettelnde Leute unterwegs. Ich empfehle, bei Unsicherheit lieber die Polizei anzurufen, die kann dann feststellen, ob die Person harmlos ist oder kriminell", sagt der Oberalmer Bürgermeister Gerald Dürnberger.
Haustürbettlern nichts geben
Der Bezirkspolizeikommandant in Hallein, Oberstleutnant Paul Pirchner, vermutet, dass die Täter nicht zum ersten Mal auf diese Weise agiert haben, sondern ein organisiertes Vorgehen dahinter steckt. Er rät dazu, keinesfalls auf Betteleien einzugehen. "Und wenn die an der Haustür erzählte Geschichte noch so traurig ist: Wenn jemand Geld hergibt, spricht sich das in dieser Szene herum. Man macht sich zum potenziellen Opfer."
Bezirk Hallein ist sehr sicher
Doch Paul Pircher beruhigt: "Solche Ereignisse beeinträchtigen natürlich das subjektive Sicherheitsgefühl. Angst muss man im Bezirk Hallein aber nicht haben." Er könne sich nicht erinnern, dass ihm eine solch Vorgehensweise hier schon einmal untergekommen sei. Die Polizei verweist auf eine Aufklärungsrate von gut 50 Prozent: Von 2.000 bei der Staatsanwaltschaft eingebrachten Kriminaldelikten im Jahr 2017 im ganzen Bezirk Hallein. Sogenannte "Vergehen gegen fremdes Vermögen" – von Diebstahl bis Sachbeschädigung – machen dabei die Hälfte aller Anzeigen aus.
Wie verhält man sich richtig?
Wichtig sei in einem solchen Fall, Ruhe zu bewahren, den Tätern keinen Widerstand entgegenzusetzen und sich wenn möglich, viele Details für eine gute Personenbeschreibung einzuprägen. "Man muss aber selbst abwägen, welche Reaktion angemessen ist", meint die Kriminalbeamtin Monika Noppinger, die auch immer wieder Kurse speziell für Frauen zum Thema "Sicherheit im öffentlichen Raum" anbietet. Wenn man die Möglichkeit habe, zum Beispiel durch lautes Rufen, Nachbarn oder Passanten aufmerksam zu machen, sei das ein wirkungsvolles Mittel. Denn Lärm verscheuche diese Täter in den meisten Fällen. Auch ein Taschenalarm sei in diesen Situationen hilfreich. Ist ein Täter aber in den Wohnraum vorgedrungen, solle man sich ruhig und kooperativ verhalten. Die Polizei berät im Tennengau auch gerne Wohnungs- und Hausbesitzer in Fragen der Sicherheitsvorkehrungen: Man kann ganz einfach bei jeder Polizeidienststelle einen Termin für eine Beratung in den eigenen vier Wänden vereinbaren.
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