Walter Reschreiter ist überraschend gestorben

Walter Reschreiter wurde nur 56 Jahre alt. | Foto: Privat

HALLEIN (tres). Heute früh gegen 5.00 Uhr hat Walter Reschreiters Herz aufgehört zu schlagen. Der 56-Jährige parteifreie Zweite Vizebürgermeister dürfte einem Herzinfarkt erlegen sein.

Der 56-Jährige war Mitbegründer des Vereins Laube in Hallein, der sich um die Nachbetreuung und Beschäftigung chronisch psychisch kranker Menschen kümmert.

Der überzeugte Sozialdemokrat war im November 2015 ohne seine Parteikollegen zu informieren aus der SPÖ ausgetreten, offenbar weil die Partei seine Forderung, mehr Flüchtlinge in Hallein unterzubringen, nicht mittragen wollte. "Ich schüttle diesen Ballast ab. Intrigen und Geheimgespräche - dafür ist mir meine Lebenszeit zu schade", rechtfertigte er sich später in einem Interview für seinen Schritt.

Er war ein Querdenker

Reschreiter blieb aber weiterhin parteifreier Vizebürgermeister von Hallein. Er hinterlässt eine Frau, zwei Söhne und eine Tochter. Der gebürtige Linzer war zunächst wegen eines Psychologie-Studiums nach Salzburg gekommen, das er später jedoch abbrach. In dieser Zeit begann er sich verstärkt mit der NS-Euthanasieforschung zu beschäftigen. Er verlegte zum Gedenken an die von den Nationalsozialisten ermordeten Menschen "Stolpersteine" in der gesamten Stadt.

Zuletzt arbeitete er daran, die deutsche Euthanasieausstellung "Erfasst, verfolgt, vernichtet - Kranke und behinderte Menschen im Nationalsozialismus" nach Salzburg zu holen. Sie soll Ende Februar an der Universität Salzburg eröffnet werden.

Auch die SPÖ trauert um Reschreiter

Das plötzliche Ableben des Halleiner Vizebürgermeisters Walter Reschreiter sorgt für tiefe Betroffenheit auch in der Salzburger SPÖ. Landesvorsitzender Walter Steidl würdigt Reschreiter als "aufrechten Sozialdemokraten, dem Gerechtigkeit und ein würdevoller Umgang mit allen Mitbürgern ein wichtiges Anliegen waren".

Walter Reschreiter habe sich Zeit seines Lebens für Menschen und im Besonderen für die Halleiner eingesetzt: "Einen besonderen Schwerpunkt widmete er in seiner politischen Arbeit und in seiner Freizeit dem Nicht-Vergessen der Gräueltaten während des Dritten Reichs. Das Euthanasie-Denkmal in der Landeshauptstadt ist ihm zu verdanken“, würdigt Steidl die Arbeit Reschreiters: „Unsere Gedanken und unser Mitgefühl gelten der Familie von Walter Reschreiter.“

Lesen Sie dazu auch diesen Bericht:
Große Bestürzung über Reschreiters Tod

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