Greenpeace-Studie
Auch in Tirol sind Tiere und Pflanzen vom Aussterben bedroht

Das Schneehuhn gehört zu den bedrohten Arten in Tirol | Foto: Jan Frode Haugseth
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  • Das Schneehuhn gehört zu den bedrohten Arten in Tirol
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TIROL. Eine aktuelle Greenpeace-Studie zeigt, dass auch in Tirol Tiere und Pflanzen vom Aussterben bedroht sind. Die Klimakrise gefährdet zahlreiche Arten in Tirol.

“Das stille Sterben: Die Artenkrise in Österreich”

Heute, 1. Juni, veröffentlichte die Umwelt Organisation Greenpeace die Studie "Das stille Sterben: Die Artenkrise in Österreich". Österreichweit sind 39 Prozent aller Tierarten gefährdet. Jedes zweite Wirbeltier ist bedroht. 59 Prozent der Lebensraumtypen in Österreich sind von vollständiger Vernichtung bedroht, stark gefährdet oder gefährdet. Die Studie zeigt weiters auf, dass Österreich im europäischen Vergleich nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie eines der Schlusslichter ist. Weiters sind die Artenschutzmaßnahmen der Bundesländer - beispielsweise beim Monitoring - großteils unvollständig und unzureichend. Greenpeace fordert daher von der österreichischen Bundesregierung, Artenschutz als Top-Priorität in der österreichischen Politik zu verankern.

"Das von Umweltministerin Gewessler kürzlich angekündigte österreichweite Monitoring der Biodiversität ist ein wichtiger Schritt. Nur wenn die Biodiversitätskrise von der Politik und Gesellschaft endlich so ernst genommen wird wie andere existenzbedrohende Krisen, dann wird es uns gelingen konsequent gegenzusteuern.” (Co-
Studienautor Johannes Rüdisser, Ökologe an der Universität Innsbruck und Mitglied des österreichischen Biodiversitätsrats)

Dramatische Situation in Tirol

Die Grenpaece-Studie zeigt, dass auch in Tirol Arten vom Aussterben bedroht sind. Ein Grund dafür ist die dramatische Situation an Magerwiesen und Magerweiden der Bergstufe. Dieser ursprünglich weit verbreitete Lebensraum ist großteils verloren gegangen. Das bereits durch Landnutzungsänderungen und Freizeitnutzung in Bedrängnis geratene Schneehuhn kommt durch die Kliamakrise weiter unter Druck. Bis zum Jahr 2070 wird sich der Lebensraum des Schneehuhns um bis zu zwei Drittel verringern. Ein Grund dafür ist, eine erhöhten Durchschnittstemperatur während der Brutzeit. Die Brutstätten werden sich daher Richtung Berggipfel verschieben.

Das Schneehuhn gehört zu den bedrohten Arten in Tirol | Foto: Jan Frode Haugseth
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Auch die Arnika aus der Familie der Korbblütler ist gefährdet. Verantwortlich hierfür ist der Rückgang der mageren Bergwiesen.

84 Schutzgebiete in Tirol

In Tirol gibt es 84 Schutzgebiete, die in Summe über 3.200 Quadratkilometer ausmachen – das sind über 25 Prozent der Landesfläche. Es gibt verschiedene Kategorien von Schutzgebieten, die nach ihrem wichtigsten Schutzinhalt ausgewiesen wurden:

  • Nationalpark,
  • Naturschutzgebiet,
  • Landschaftsschutzgebiet,
  • Sonderschutzgebiet,
  • Ruhegebiet
  • Geschützter Landschaftsteil
  • Naturpark: Dieser ist keine eigene Schutzgebietskategorie. Als besonders geeignet für die Erholung in der Natur und für die Vermittlung von Wissen wird dieser sozusagen als Titel über ein Schutzgebiet gelegt.
  • Ramsar-Gebiete: Feuchtgebiete von internationaler Bedeutung
In Tirol gibt es 84 Schutzgebiete | Foto: Greenpeace, Das stille Sterben
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