Natur in Tirol
Pilze sammeln in Tirol - Wie, wann und wo?

- Welche Pilze kann ich in Tirol sammeln und wie viele? Das erfahrt ihr in diesem Beitrag!
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Tirol bietet eine große Vielfalt an Pilzarten, die in den dichten Wäldern und auf den Almen zu finden sind. Von Pfifferlingen über Steinpilze bis hin zu Maronenröhrlingen – die Tiroler Wälder sind ein wahres Paradies für Pilzfreunde. Doch beim Pilzesammeln ist Vorsicht geboten: Eine gute Artenkenntnis ist wichtig, um giftige Pilze zu meiden und die Natur zu schützen. In Tirol gelten zudem regionale Sammelvorschriften, die beachtet werden sollten.
TIROL. Wer in Tirol auf Pilzjagd ist, sollte vor allem die Tiroler Pilzschutzverordnung kennen und natürlich Grundkenntnisse zu essbaren und nicht essbaren/giftigen Pilzen haben. Orte zum Sammeln gibt es in Tirol viele, doch genaue Angaben werden meist nie verraten. Welcher "Pilzjäger" teilt schon gerne "sein Jagdrevier". Gut beraten ist man allerdings, wenn man an feuchten, moosigen Stellen sucht oder auf kleinen Lichtungen und an Waldrändern. Ein heißer Tipp ist auch, nach regnerischen Tagen, wenn die Sonne wieder herauskommt, zu suchen; dann findet man nämlich besonders viele Pilze.
Die Tiroler Pilzschutzverordnung
Seit dem 13.09.2005 besteht die Tiroler Pilzschutzverordnung zum Schutz von wildwachsenden Pilzen. Die Verordnung hält fest, dass das mutwillige Beseitigen, Beschädigen oder Zerstören von wildwachsenden Pilzen oder ihrer Teile (Myzel-System, Fruchtkörper) verboten ist. Ebenso das Sammeln und Befördern von wildwachsenden Pilzen von mehr als zwei Kilogramm je Person und Tag. Auch das Verwenden von Rechen, Haken und ähnlichen mechanischen Hilfsmitteln beim Sammeln von wildwachsenden Pilzen ist verboten.
Man darf in der Zeit von 07:00 bis 19:00 Uhr eine Menge von höchstens zwei Kilogramm pro Person und Tag sammeln und befördern.
In Südtirol herrschen durchaus restriktivere Regeln: Hier darf nur in der Wohnsitzgemeinde gesammelt werden (max. 2 kg). Will man in einer anderen Gemeinde sammeln, sind 8 € an die Gemeinde zu entrichten und es darf max. 1 kg mitgenommen werden. Zudem darf nur an Tagen mit geradem Datum und nur von 07:00 bis 19:00 Uhr gesammelt werden. Außerdem kann die Südtiroler Landesverwaltung auch Gemeinden ausweisen, in denen das Sammeln gänzlich verboten ist.
Wie sammele ich Pilze richtig?
Wer einen Pilz gefunden hat, den er als essbar einstuft und mitnehmen möchte, der sollte den Pilz oder das Schwammerl vorsichtig herausdrehen. Das Abschneiden von Pilzen macht nur dann Sinn, wenn man den Pilz sicher kennt. Wird ein Pilz allerdings abgeschnitten, gehen die bei einigen Arten wichtigen Bestimmungsmerkmale an der Stielbasis verloren. Ob Abschneiden oder Herausdrehen, für das Pilzwachstum macht dies keinen Unterschied (pilzberater.at).
Wer erfolgreich Pilze gesammelt hat, sollte sie nicht schwitzen lassen. Das heißt: Ein Sammelkorb ist eine gute Option, eine schlechte Option sind etwa Plastiksäcke.
Auch bei der Menge sollte man darauf auch darauf achten, dass man generell nur so viel mitnimmt, wie man auch verarbeiten kann bzw. was den gesetzlichen Vorgaben entspricht. Pilze und Schwammerl können nur schwierig in frischem Zustand gelagert werden.
Zuletzt sei gesagt: nehmt nur frische Pilze und Pilze, die ihr als essbar kennt, mit. Alte oder verschimmelte Pilze sollten stehen gelassen werden. Und wenn man sich bei Pilzen unsicher ist, lässt man sie ebenfalls am besten stehen.
Welche essbaren Tiroler Pilze gibt es?
Steinpilze
Der Steinpilz, auch bekannt als Herrenpilz, zählt zu den begehrtesten Speisepilzen und ist für seinen intensiven, nussigen Geschmack bekannt. Er wächst in Misch- und Nadelwäldern und ist von Sommer bis Herbst zu finden. Mit seinem dicken, weißen Stiel und dem braunen, samtigen Hut ist der Steinpilz leicht zu erkennen. Er eignet sich hervorragend für Suppen, Saucen und Pfannengerichte.

- Wer Glück hat, findet in Tirol auch Steinpilze.
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Aufgrund seiner festen Konsistenz behält er auch beim Kochen seine Form. Steinpilze sind nicht nur kulinarisch geschätzt, sondern auch reich an Nährstoffen wie Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen.
Pfifferlinge
Pfifferlinge, auch Eierschwammerl genannt, sind beliebte Speisepilze, die durch ihren würzigen, leicht pfeffrigen Geschmack überzeugen. Ihr leuchtend gelber bis orangefarbener Hut und die charakteristischen, gegabelten Lamellen machen sie leicht erkennbar.

- Pfifferlinge sind allseits beliebte Pilze zum Sammeln und Verspeisen. In Tirol kann man sie an vielen Orten finden.
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Pfifferlinge wachsen bevorzugt in Laub- und Nadelwäldern und sind vor allem im Spätsommer und Herbst zu finden. Sie bereichern viele Gerichte, von Pilzpfannen über Saucen bis hin zu Salaten. Besonders geschätzt werden sie für ihre feste Konsistenz und ihren aromatischen Geschmack.
Birkenpilz
Der Birkenpilz ist ein schmackhafter Speisepilz, der bevorzugt in der Nähe von Birken wächst, mit denen er eine symbiotische Beziehung eingeht. Er ist leicht an seinem schlanken, graubraunen Stiel und dem hellbraunen bis grauen Hut zu erkennen. Der Birkenpilz kommt in vielen Regionen vor und ist vor allem im Spätsommer und Herbst zu finden.

- Der Bovist schaut oft wie ein klassischer Champignon aus.
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Sein mild-nussiger Geschmack macht ihn zu einer beliebten Zutat in Suppen, Pfannengerichten oder Risottos. Allerdings hat der Birkenpilz ein eher weiches Fleisch, das beim Kochen leicht zerfällt, weshalb er häufig in Kombination mit anderen Pilzen verwendet wird.
Bovist
Boviste sind Pilze, die besonders durch ihre kugelförmige Gestalt auffallen. Junge Exemplare, wie der Riesenbovist oder der Flaschenbovist, sind essbar und zeichnen sich durch ihr festes, weißes Fleisch aus. Sie wachsen bevorzugt auf Wiesen, Weiden oder am Waldrand und können beachtliche Größen erreichen, insbesondere der Riesenbovist.

- Der Bovist schaut oft wie ein klassischer Champignon aus.
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Ihr Geschmack ist mild und leicht nussig, was sie zu einer vielseitigen Zutat in der Küche macht, besonders gebraten oder paniert. Mit zunehmendem Alter werden Boviste jedoch ungenießbar, da sich das Innere zu einer pulverartigen, sporenhaltigen Masse verfärbt. Deshalb sollten sie jung und frisch geerntet werden.
Parasol
Der Parasol, auch Riesenschirmpilz genannt, ist ein beliebter Speisepilz, der durch seinen großen, schirmartigen Hut und den langen, schlanken Stiel leicht zu erkennen ist. Der Hut ist im jungen Zustand geschlossen, öffnet sich jedoch mit der Reife zu einem breiten, flachen Schirm mit charakteristischer, schuppiger Oberfläche.

- Der Parasol ist sehr mild im Geschmack und wächst meist in Gruppen.
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Parasolpilze wachsen in lichten Wäldern, auf Wiesen und Waldrändern und sind vor allem im Spätsommer und Herbst zu finden. Ihr nussiger Geschmack und das zarte Fleisch machen sie zu einer beliebten Delikatesse, besonders wenn sie paniert und wie Schnitzel gebraten werden. Auch gebraten oder als Beilage in Pilzgerichten sind sie hervorragend.
Täubling
Täublinge sind eine vielfältige Pilzgattung mit über 100 essbaren Arten, die in Laub- und Nadelwäldern vorkommen. Sie zeichnen sich durch ihren farbenfrohen Hut aus, der in vielen verschiedenen Tönen von Rot, Grün, Gelb bis Violett erscheinen kann, sowie durch ihren festen, brüchigen Stiel.

- Den Täubling findet man auch sehr oft in Tirol.
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Eine Besonderheit der Täublinge ist ihr mild-nussiger bis scharfer Geschmack – nur die milden Arten sind genießbar. Ein einfaches Erkennungsmerkmal ist, dass sich ihr Fleisch leicht brechen lässt. In der Küche werden Täublinge oft gebraten, in Saucen verwendet oder zu Pilzgerichten kombiniert. Ihr dezenter, leicht nussiger Geschmack macht sie zu einer beliebten Zutat.
Ungenießbare/giftige Tiroler Pilze
Fliegenpilz
Der Fliegenpilz ist einer der bekanntesten Pilze weltweit und fällt sofort durch seine leuchtend rote Kappe mit weißen Punkten auf. Er wächst bevorzugt in Nadel- und Mischwäldern und tritt vor allem im Spätsommer und Herbst auf.

- Wer kennt ihn nicht: den giftigen Fliegenpilz.
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Obwohl er oft als Symbol in Märchen und Mythen erscheint, ist der Fliegenpilz giftig und sollte keinesfalls verzehrt werden. Er enthält Stoffe, die zu Vergiftungen führen können, darunter Magen-Darm-Beschwerden, Halluzinationen und Schwindel. Trotz seiner Giftigkeit fasziniert der Fliegenpilz durch seine auffällige Erscheinung und ist ein wichtiges Symbol in der Kultur- und Naturgeschichte.
Reizker
Vom Sammeln des Reizkers muss man eher abraten. Bei den Milchlingen gibt es nämlich einige giftige und ungenießbare Arten. Man kann zwar jene mit rosa Milch essen, doch meist verursacht die scharfe Milch fürchterliche Magenverstimmungen.

- Bei den Reizkern können einige Arten giftig sein.
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Roter Becherling
Der Rote Becherling ist ein auffälliger Pilz, der durch seine leuchtend rote, schalen- oder becherförmige Erscheinung sofort ins Auge fällt. Er wächst bevorzugt im zeitigen Frühjahr auf feuchtem, morschem Holz oder auf Laubstreu und ist vor allem in Laubwäldern zu finden. Mit seinem intensiven Rot und der becherartigen Form ist er leicht zu identifizieren, jedoch eher selten. Obwohl der Rote Becherling ungiftig ist, wird er in der Küche kaum verwendet, da er geschmacklich wenig attraktiv ist.
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