"Das Rheingold" feierte Premiere in Erl
Walhalla und die Liebe

Fantastisch: Craig Colclough als "Alberich" (vorne), Ian Koziara als "Loge" (in gelb) und Simon Bailey als "Wotan". | Foto: © Xiomara Bender
  • Fantastisch: Craig Colclough als "Alberich" (vorne), Ian Koziara als "Loge" (in gelb) und Simon Bailey als "Wotan".
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  • hochgeladen von Sieghard Krabichler

Aus der Dunkelheit stieg Wagners Weltmusik in den Raum des Erler Passionsspielhauses.

ERL. Wie modern doch Wagners "Das Rheingold" in heutiger Zeit noch ist. Gier, Untreue, Macht, Verbrechen. Brigitte Fassbaender trägt diesen Zeichen auch in ihrer Inszenierung Rechnung. Damit kein Missverständnis aufkommt: Fassbaenders "Rheingold" ist keine Inszenierung, die Geschichte schreibt, keine lästige Interpretation und der gesamte Ring wird keine sensationelle Neudeutung. Aber der ehemalige Weltklasse-Mezzo inszeniert für das Publikum und vor allem für die Sänger.

Solide Orchesterleistung

Dirigent Eric Nielsen steht am Pult eines anfangs leicht nervösen Orchesters. Und er verzichtet auf den Auftrittsapplaus. So beginnt der neue Ring in Erl mit einem schönen Kontra-Es und behutsam lässt Nielsen die Musik Wagners in den Raum des Passionsspielhauses gleiten. Mit zunehmender Dauer wird sein Dirigat akzentuierter, dynamisch spannend und dramatischer. Und Bläser, die Wagners Deutung seiner Musik "sie enthält der Welt Anfang und Untergang", mehr als gerecht werden.

Top-Besetzung

Die Besetzung sei im Kollektiv gelobt. Craig Colclough als "Alberich" war der heimliche Star des Abends. Sein robuster, sonorer Bassbariton kam nie in Verlegenheit, auch seine schauspielerischen Fähigkeiten sind beeindruckend. Ian Koziara als "Loge" brachte einen hellen, schmelzenden Tenor mit. Simon Bailey als "Wotan" überzeugte vollends, Dshamilja Kaiser als "Fricka" ebenso. Die Rheintöchter Wellgunde (Florence Losseau), Woglinde (Ilia Staple) und die herausragende Floßhilde (Katharina Magiera) passten stimmlich perfekt zusammen. Manuel Walser als "Donner", Thomas Faulkner als "Fasolt", George Vincent Humphrey als "Mime" und Monika Buczkowska als "Freia" vervollständigten die Top-Besetzung. Lediglich Brian Michael Moore als "Froh" und Antony Robin Schneider als "Fafner" hinkten stimmlich hinterher.
Herrlich bunt und den Rollen entsprechend wirkten die Kostüme. Licht und Videotechnik ergaben ein wunderbares Gesamtes.
Die weitere Termine: 16. und 18. Juli, alle Infos finden Sie hier:

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