Männer im Fokus
Welche Verhütungsmethoden gibt es für den Mann?

Bei der Verhütung für den Mann gibt es drei verschiedene Ansätze: Kontakt von Spermien und Eizellen unterbinden, Spermienproduktion beeinflussen oder Reifung der Spermien in den Nebenhoden beeinträchtigen. | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
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  • Bei der Verhütung für den Mann gibt es drei verschiedene Ansätze: Kontakt von Spermien und Eizellen unterbinden, Spermienproduktion beeinflussen oder Reifung der Spermien in den Nebenhoden beeinträchtigen.
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Verhütung bleibt oft noch der Frau überlassen, doch es gibt mittlerweile auch zahlreiche Verhütungsmethoden für den Mann. Welche Möglichkeiten es gibt, erfahrt ihr hier.

Grundsätzlich sollte man wissen, dass es bei der Verhütung für den Mann drei verschiedene Ansätze gibt: Kontakt von Spermien und Eizellen unterbinden, Spermienproduktion beeinflussen oder Reifung der Spermien in den Nebenhoden beeinträchtigen.
Die wohl bekannteste Verhütungsmethode für den Mann ist das Kondom. Neben der Antibabypille, die meist in Langzeitbeziehungen zum Einsatz kommt, ist es auch das beliebteste Verhütungsmittel. 

Das Kondom – meistgenutzt und am bekanntesten

Es ist wohl die Methode, die am meisten genutzt wird und vor allem am bekanntesten ist: DasKondom. Das Kondom ist ein sehr sicheres Verhütungsmittel und hat zudem den Vorteil, dass es Schutz vor Geschlechtskrankheiten bietet. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass die richtige Größe verwendet wird und sie während des gesamten Geschlechtsakts getragen werden.

Es ist das wohl das meist genutzte Verhütungsmittel: das Kondom. | Foto: Pixabay/Anqa (Symbolbild)

Auch die Lagerung muss bei Kondomen beachtet werden. Sie dürfen nicht der Sonne oder Wärme im Allgemeinen ausgesetzt werden, dazu zählen auch Körperwärme und Reibung. Deswegen sollte das Kondom auch nicht in der Hosentasche oder dem Portmonees aufbewahrt werden.

Welche operative Maßnahmen gibt es?

Eine langfristige Verhütungsmethode kann operative Maßnahmen beinhalten. Meist nutzen diese Methoden Männer, die ihre Familienplanung abgeschlossen haben oder bei denen kein Kinderwunsch besteht. Eine operative Verhütung ist für Männer unkomplizierter als für Frauen, in diesem Bereich liegen die Vorteile also klar beim Mann. Im Gegensatz zur Sterilisation der Frau ist die Vasektomie ein deutlich risikoärmeres Verfahren. Es kommt seltener zu Komplikationen und es ist möglich den Eingriff rückgängig zu machen. Eine Umkehr des Eingriffs ist in 85 Prozent der Fälle möglich.

Eine operative Maßnahme ist die Vasektomie. Hier werden die Samenleiter durchtrennt. Es werden weiterhin Samen produziert, doch sie sind nicht im Ejakulat nachweisbar. Die Libido oder Potenz werden durch den Eingriff nicht eingeschränkt. Meist gibt es eine lokale Betäubung bei der OP. Generell gibt es verschiedene Methoden für die Operation. Nach dem Eingriff muss der Patient einige Tage auf Geschlechtsverkehr verzichten, zwei Wochen darf keine sportlichen Aktivitäten ausüben. Wirksam ist die Vasektomie sowieso erst nach einigen Wochen, man muss vorerst also noch auf andere Verhütungsmittel zurückgreifen.
Nach drei Monaten wird ein Spermiogramm erstellt, so kann festgestellt werden, wie viele befruchtungsfähige Spermien sich noch im Ejakulat befinden und ob die Vasektomie erfolgreich war. 

Eine weitere operative Maßnahme ist der Samenleiterverschluss. Dieser kann auch mit deutlich weniger Aufwand als die Vasektomie rückgängig gemacht werden. Beim Samenleiterverschluss wird ein Polymergel in die Samenleiter injiziert. Wer die OP rückgängig machen möchte, dem wird ein Lösungsmittel injiziert, dass das Gel zersetzt. Diese Methode wird allerdings vorerst nur in den USA zugelassen. In Europa wird diese Methode noch kontrovers diskutiert.

Hormonelle Verhütung – die Pille für den Mann?

Das Pendant zur Antibabypille, also der "Pille für den Mann", gibt es noch nicht zu kaufen. Es gibt zwar zahlreiche Ansätze und Studien, die eine hormonelle Verhütung für den Mann möglichen machen wollen, doch meist scheitert es am Anforderungsprofil. Die Pille soll nämlich schnell wirken, geringe Nebenwirkungen oder keine Nachwirkungen für potenziellen Nachwuchs haben, reversibel, alltagstauglich und wirtschaftlich sein sowie einen leichten Zugang haben (was im Übrigen fast alles nicht auf die Pille für die Frau zutrifft).
Wie soll die Pille für den Mann wirken? Sie soll die Spermienproduktion unterbinden. Das könnte mit Hilfe einer Kombination aus Testosteron und Gestagenen geschehen. 
Eine orale Darreichungsform wurde bisher nicht getestet. In aktuellen Studien beschäftigt man sich eher mit Hormonspritzen oder Implantaten, die täglich, wöchentlich oder auch monatlich verabreicht werden.
Bisher gibt es keine zufriedenstellende Lösung, die Probanden haben jene Nebenwirkungen, die sich auch durch die Pille für die Frau ergeben: Akne, Gewichtszunahme und depressive Verstimmungen. Die Studien wurden nach solchen Ergebnissen bisher immer abgebrochen.
Hinzu ergab sich auch eine Diskussion um die Antibabypille für Frauen. Unter heutigen Voraussetzungen würde diese wohl nicht mehr zugelassen werden.

Natürliche Verhütungsmethoden für den Mann

Natürliche Verhütungsmethoden für den Mann gibt es natürlich auch, allerdings wurde bisher keine Wirkung dieser wissenschaftlich bewiesen
In Indonesien gibt es zum Beispiel die Heilpflanze Justicia gendarussa, die als Verhütungsmittel genutzt wird. Eine weitere Methode, die häufiger genannt wird, ist die tägliche Einnahme von Papayakernen.
Andere Projekte in diesem Bereich beschäftigen sich auch mit einer hormonfreien Verhütungsmethode für Männer via Ultraschall oder auch durch Hitze. 

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Bei der Verhütung für den Mann gibt es drei verschiedene Ansätze: Kontakt von Spermien und Eizellen unterbinden, Spermienproduktion beeinflussen oder Reifung der Spermien in den Nebenhoden beeinträchtigen. | Foto: Pixabay/geralt (Symbolbild)
Es ist das wohl das meist genutzte Verhütungsmittel: das Kondom. | Foto: Pixabay/Anqa (Symbolbild)
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