Tiroler Industrie braucht politisches Umdenken, um weiter erfolgreich sein zu können

Foto: WKT

TIROL. Trotz großer Herausforderungen kann die Tiroler Industrie auf eine verhältnismäßig gute Entwicklung zurückblicken. So hat sich etwa bei der abgesetzten Produktion, die positive Tendenz des Vorjahres fortgesetzt. Allein in den Monaten Jänner bis Juli 2015 betrug das Volumen der abgesetzten Produktion knapp 5,7 Milliarden Euro und damit rund 4,4 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2014.

Allerdings wird es für die 449 Unternehmen mit ihren 42.524 Beschäftigten immer schwieriger, erfolgreich zu wirtschaften – nicht zuletzt aufgrund der gesetzlichen Rahmenbedingungen am Standort Österreich. „Hier sehen wir uns im Wettbewerb mit anderen Ländern oft klar im Nachteil“, stellt Hermann Lindner, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Tirol, fest. Deshalb stellte er heute bei einem Pressegespräch gemeinsam mit seinem Spartengeschäftsführer Oswald Wolkenstein einige Problemfelder in den Fokus, bei denen die Tiroler Industriebetriebe massiven politischen Handlungsbedarf sehen.

Bürokratieabbau

Eine wichtige Rolle spielt dabei das Thema Bürokratieabbau. Allein in den vergangenen zwei Jahren wurden weit mehr als 400 Gesetzte, Verordnungen, Richtlinien etc. zur Begutachtung vorgelegt, von denen die Industrie direkt oder indirekt betroffen ist. „In Tirol hat eine Steuerungsgruppe um Landeshauptmann-Stellvertreter Geisler und Landeshauptmann-Stellvertreterin Felipe gute Arbeit geleistet und viele nützliche Vorschläge gemacht. Jetzt braucht es einfach mehr Mut, um diese Reformen auch umzusetzen.“

Mehr Mut braucht es auch beim Thema Arbeitszeitflexibilisierung. „Mit dem neuen Metall-Kollektivvertrag hat es hier einen ersten Schritt in die richtige Richtung geben. Die Flexibilisierung der Arbeitszeiten sei schlussendlich die beste Garantie für die Erhaltung von Arbeitsplätzen; so Lindner.
Ein Dorn im Auge sind der Tiroler Industrie die aktuellen verkehrspolitischen Entwicklungen. Oswald Wolkenstein: „Es kann nicht sein, dass die Brennermaut gesenkt wird und andererseits auf der Inntalstrecke mit 2016 nun 25 Prozent mehr Maut bezahlt werden muss. Hier trifft man die heimische Wirtschaft mitten ins Herz.". Es wird vehement auf die Einhaltung einer Zusage durch die damalige Infrastruktur-Ministerin Bures gepocht.
In Anbetracht des drohenden, Facharbeitermangels wurde auch der Handlungsbedarf im Lehrlingswesen aufgezeigt und Obmann Lindner und Spartengeschäftsführer Oswald Wolkenstein fordern politisches Augenmaß beim Thema Raumordnung.

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