BirdLife Österreich
Die Vögel pfeifen heuer aufs Futterhaus

Das Endergebnis der "Stunde der Wintervögel" steht fest. | Foto: BirdLife Österreich
  • Das Endergebnis der "Stunde der Wintervögel" steht fest.
  • Foto: BirdLife Österreich
  • hochgeladen von Katharina Gollner

Bei der diesjährigen Wintervogelzählung, Österreichs größtem Citizen Science-Projekt, übermittelten rund 14.000 Teilnehmer ihre Beobachtungen an die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich.

BEZIRK (pa). Im elften Jahr der Wintervogelzählung besuchten österreichweit mit nur knapp 31 Vögeln pro Garten so wenige wie noch nie die heimischen Gärten, trotz neuerlichem Teilnehmerrekord. An sich häufige Arten wie Buchfink oder Stieglitz ließen sich heuer witterungsbedingt seltener am Futterhaus blicken, Invasionsvögel wie Erlenzeisige blieben fast gänzlich aus. Die Kohlmeise war Österreichs häufigster Wintervogel, gefolgt von Haussperling (Spatz) und Feldsperling.

Wintervögel pfeifen heuer aufs Futterhaus

Mit einem deutlichen Minus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahr flogen bei der diesjährigen Wintervogelzählung durchschnittlich nur knapp 31 Vögel in die heimischen Gärten (Exakt 13.991 Teilnehmer zählten insgesamt 337.752 Vögel in 11.012 Gärten, das waren im Schnitt 30,67 Vögel pro Garten.). In allen Teilen Österreichs außer in Kärnten ging die Anzahl der Vögel pro Garten zurück. Im Westen Österreichs wurden heuer sogar um ein Viertel weniger Vögel pro Garten beobachtet (2020: 29,95 Vögel pro Garten, 2019: 40 Vögel pro Garten). In Kärnten hingegen stieg die Anzahl der Vögel pro Garten um 14 Prozent auf rund 37. Der Grund dafür war in der sehr ungleich verteilten Schneemenge zur Beobachtungszeit der „Stunde der Wintervögel“ von 4.-6. Jänner 2020 zu finden. „Das großflächige Ausbleiben des Schnees und die milden Temperaturen zu Jahresbeginn in weiten Teilen Österreichs beeinflussen ganz deutlich das Auftreten unserer heimischen Wintervögel“, erklärt Gábor Wichmann, Geschäftsführer von BirdLife Österreich.

„Gibt es weder Frost noch eine dicke Schneedecke, verbleiben die Vögel außerhalb der Siedlungsgebiete, wo ausreichend Nahrung für sie zugänglich ist. Finden die Vögel hingegen durch den Frost und Schnee weniger Nahrung, drängen sie in die Siedlungsräume.“


Kohlmeise fliegt aufs Siegerstockerl

Der häufigste Wintervogel in Österreichs Gärten war die Kohlmeise. Sie wurde von den rund 14.000 Teilnehmern in neun von zehn Gärten gesehen und gezählt (90,7%). Auf Platz zwei und drei der häufigsten Vögel folgten dicht an dicht der Haussperling (in 45,8 Prozent der Gärten) und der Feldsperling (in 44,3 Prozent der Gärten).
Finken außerhalb der Siedlungen geblieben
Obwohl in Österreich im Dezember auffallend viele Gimpel und Bergfinken beobachtet wurden, besuchten diese am Zählwochenende die Futterhäuser unserer Gärten nicht. Im Gegenteil: „Selbst so häufige Arten wie der Buchfink oder Stieglitz blieben heuer am Futterhaus witterungsbedingt aus“, so Wichmann. Knapp halb so viele Finkenvögel sind das Ergebnis der heurigen Zählung gegenüber dem Vorjahr. „Auch der Grünfink hat heuer wieder stark Federn gelassen“, erklärt der Ornithologe: „Die diesjährige Zählung meldet die niedrigste Anzahl an Grünfinken pro Garten seit Beginn unserer Zählungen. Damals waren es noch drei Mal so viele Grünfinken österreichweit.“ (Heuer nur noch 1,2 Vögel pro Garten österreichweit; 2011 waren es noch 3,7). Ursache dürfte die seit 2012 auftretende Parasitenerkrankung Trichomoniasis sein, die für die betroffenen Vögel oft tödlich endet.

Invasionsvögel flogen nicht ein

Heuer blieb auch der massive Einflug von Erlenzeisigen, wie er im vergangenen Jahr stattfand, völlig aus und lag damit auch deutlich unter den Vorjahreswerten. Es dürfte ausreichend Nahrung in ihren Brutgebieten weiter im Norden vorhanden gewesen sein, der milde Winter im Norden und Osten trug sein Übriges dazu bei. Die Eichelhäher, von denen im Herbst außergewöhnlich viele in Österreich aufhielten (im Vergleich 2018 und 2019 rund zehn Mal so viele Individuen), waren ebenso seltene Gäste am Futterhaus (sie wurden lediglich in 17 Prozent der Gärten gesehen).

Niederösterreich
Rund 4.000 niederösterreichische Teilnehmer (exakt 3.988, das entspricht einem Plus von 52 Prozent) meldeten heuer knapp weniger Vögel als im Österreichschnitt, nämlich nur rund 30 Vögel pro Garten: Das waren rund zehn Prozent Vögel pro Garten weniger im Vergleich zum Vorjahr, bedingt durch das schneearme und überdurchschnittlich warme Wetter rund um das Dreikönigswochenende. Die Plätze 1 bis 4 gingen stabil wie in den Vorjahren an: Kohlmeise, Feldsperling, Haussperling, Blaumeise. Der Siegervogel Kohlmeise war diesmal deutlich häufiger zu sehen (rund ein Viertel häufiger). Der Grünfink flog als Verlierer Niederösterreichs, bedingt durch seine Parasitenerkrankung Trichomoniasis, in nur noch ein Drittel der Gärten (31 Prozent), das entspricht dem niedrigsten Wert sein Beginn der Wintervogelzählung.

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

4:34

Fische sind Glückskinder des Monats
Horoskop – das sagen die Sterne im Mai

Wir sind angekommen, im Wonnemonat Mai. Ob es für die zwölf Sternzeichen wirklich romantisch wird, das wissen Astrologe Wilfried Weilandt und Astroshow-Moderatorin Sandra Schütz. Und diesmal mit dabei: Violinistin Barbara Helfgott. ÖSTERREICH. Auf den Mai freuen dürfen sich alle Fische, die zählen nämlich – mit 100 Prozent in sämtlichen Bereichen – zu den Glückskinder des Monats. Ein wenig mehr Geduld müssen hingegen die Krebse haben. Die sind zwar die Pechvogerl des Monats Mai, haben es im...

Hier findest du die billigsten Tankstellen in Niederösterreich.
4

Benzin- und Dieselpreise
Die billigsten Tankstellen in Niederösterreich

Hier erfährst du täglich, wo die billigsten Tankstellen in Niederösterreich sind, wie man günstig tankt und auch, wie man am Besten Sprit sparen kann. NÖ. In ganz Österreich ist es am günstigsten Vormittags zu tanken, da die Tankstellen nur einmal täglich, um 12 Uhr, die Spritpreise erhöhen dürfen. Preissenkungen sind jedoch jederzeit und in unbegrenztem Ausmaß möglich. Wir aktualisieren die Liste der günstigsten Tankstellen in Niederösterreich täglich mit den aktuell gültigen Preisen. Die...

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Niederösterreich auf MeinBezirk.at/Niederösterreich

Neuigkeiten aus Niederösterreich als Push-Nachricht direkt aufs Handy

Bezirksblätter auf Facebook: MeinBezirk.at/Niederösterreich

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Niederösterreich und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.