Ambrozy bleibt (noch) Stadtfeuerwehr-Kommandant
TULLN. "Es gibt Tage, die nicht ganz einfach sind", leitet Tullns Vize Harald Schinnerl seine Ansprache an die Kameraden der Stadtfeuerwehr nach der Wahl des Kommandanten ein. Grund dafür: Es gibt keinen Freiwilligen für den Job – zumindest nicht Freitagabend, wo sich die Kameraden zur Wahl eintrafen.
"Es ist ein Problem, dass wir keine Freiwilligen finden, aber wir werden es lösen", ist Schinnerl überzeugt. Der Aufwand, Kommandant der Stadtfeuerwehr zu sein, sei enorm, folgende Frage sei abzuklären: "Wie weit geht Freiwilligkeit", so der Vize.
Für 80 Prozent der Stadtflorianis steht fest, dass der jetzige Stellvertreter Gerhard Müller in die Fußstapfen von Kommandant Ernst Ambrozy treten soll.
Schinnerl ist der Meinung, dass "man die Arbeit breiter verteilen sollte, dann werde sich auch ein Kommandant finden", so Schinnerl. Und wie geht's weiter? Jetzt ist Bürgermeister Peter Eisenschenk am Zug: Er lädt zu einer weiteren Sitzung, in welcher der Punkt "Wahl des Kommandanten" nochmals abgehalten werden soll.
Eins steht nach Freitagabend fest, der Termin wird so schnell nicht stattfinden, denn "gute Marmelade braucht auch Zeit, bis sie eingekocht ist", lacht Schinnerl.
Presseaussendung der Stadtfeuerwehr
Am Freitag, den 15. Jänner 2016, fand um 19:00 Uhr im Hotel Römerhof eine Mitgliederversammlung der Stadtfeuerwehr Tulln mit Tätigkeitsberichten der Chargen, Sachbearbeiter und des Feuerwehrkommandos sowie die periodische Neuwahl des Feuerwehrkommandos statt.
Feuerwehrkommandant Ernst Ambrozy konnte pünktlich die Sitzung eröffnen und Vizebürgermeister KommR. Harald Schinnerl sowie 71 wahlberechtigte Feuerwehrmitglieder begrüßen. Nach der Feststellung der Beschlussfähigkeit wurde in einer Gedenkminute der verstorbenen Feuerwehrmitglieder gedacht. Anschließend folgten die Berichte der Verwaltung, Chargen und der Sachbearbeiter über das Berichtsjahr 2015.
Ernst Ambrozy bedankte sich bei den Feuerwehrmitgliedern für die erbrachten ehrenamtlichen Leistungen bei den zahlreichen Einsätzen und Aktivitäten der Feuerwehr und zog Resümee zur Einsatzstatistik des Vorjahres mit 417 Einsätzen.
Angelobungen:
Im Zuge dieser Mitgliederversammlung gelobten Sandra Kaspar, Sebastian Riemer und Benjamin Rosenstingl Kommandant Ernst Ambrozy den Dienst als Feuerwehrmitglieder gewissenhaft zu erfüllen.
Beförderungen:
Probefeuerwehrmann (PFM) Alexander Lamers wurde zum Feuerwehrmann (FM); Feuerwehrmann (FM) Roman Markhart und Patrick Poddany zum Oberfeuerwehrmann (OFM); Oberfeuerwehrmann (OFM) Johannes Böck zum Hauptfeuerwehrmann (HFM); Hauptfeuerwehrmann (HFM) Christoph Biack und Thomas Cerveny zum Löschmeister (LM) befördert.
Ernennung:
Aufgrund der Beendigung seiner Funktion als Gruppenkommandant wurde in Anerkennung seiner langjährigen Tätigkeit in der Funktion bei der Stadtfeuerwehr Tulln, Michael Bretträger durch den Feuerwehrkommandanten zum Ehrenhauptlöschmeister (EHLM) ernannt.
Auszeichnungen:
Durch Vizebürgermeister KommR. Harald Schinnerl wurde die Verdienstmedaille der Stadtgemeinde Tulln für verdienstvolle Feuerwehrtätigkeit in Bronze an Ing. Markus Drapela-Mayer, Werner Durst, Christopher Eggenberger-Böhm und Bernhard Steyrer, MSc., in Silber an Mag. Andreas Eisler und Mag.(FH) Martin Wimmer sowie in Gold an Günter Haug verliehen.
Anschließend übernahm Vizebürgermeister KommR. Harald Schinnerl den Vorsitz der Mitgliederversammlung um die periodische Wahl eines neuen Feuerwehrkommandos für die nächste, fünfjährige Funktionsperiode zu leiten.
Da Feuerwehrkommandant Ernst Ambrozy und sein Stellvertreter Gerhard Müller für eine neuerliche Wahl nicht mehr kandidierten, sollten diese Funktionen neu besetzt werden. Für die Wahl des Feuerwehrkommandanten war jedoch keiner der vorgeschlagenen Feuerwehrmitglieder bereit eine mögliche Wahl anzunehmen, wodurch diese nicht durchgeführt werden konnte. Vom Wahlleiter wurde daher der Wahlvorgang abgebrochen um Zeit für weitere Sondierungsgespräche zu geben.
Für die Zwischenzeit wurde das scheidende Kommando mit der Führung der Feuerwehr bis zu einem neuerlichen Wahltermin betraut.
In der abschließenden Ansprache des Vizebürgermeister KommR. Harald Schinnerl zollte dieser der Leistung und der Professionalität der ehrenamtlichen Feuerwehrmitgliedern größten Respekt sowie Anerkennung und betonte, dass die Stadtfeuerwehr hochprofessionell aufgestellt sei. Er zeigte auch Verständnis, dass die Leitung einer derart aktiven Feuerwehr eine große Herausforderung darstellt welche neben einem normalen Beruf zu erledigen ist und werde sich gemeinsam mit Bürgermeister Mag. Peter Eisenschenk dafür einsetzen, dass wieder ein kompetentes Feuerwehrkommando für die nächste Funktionsperiode gefunden werde.
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