Demenzstation feiert fünf Jahre
GRAFENWÖRTH. Vor fünf Jahren eröffnete SeneCura in Grafenwörth eine einzigartige Demenzstation, die mittlerweile 60 BewohnerInnen ein Zuhause bietet und sowohl baulich als auch bezüglich des Pflegekonzepts richtungsweisend in Europa ist. Der eben veröffentlichte Fünfjahresbericht erklärt, wie das besondere Konzept umgesetzt wird, welche Therapieformen konkret eingesetzt werden und welche positiven Auswirkungen diese auf die BewohnerInnen haben. Beim Informationsabend präsentierten das Team des SeneCura Sozialzentrums Grafenwörth, der wissenschaftliche Beirat und Bürgermeister LAbg. Mag. Alfred Riedl die Publikation.
In Österreich leben derzeit rund 100.000 Menschen mit Demenz. Bis zum Jahr 2050 werden es fast 250.000 sein. 30% bis 40% der Betroffenen werden in stationären Pflegeeinrichtungen betreut. Um dieser gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung zu tragen, entwickelte, errichtete und betreibt SeneCura im Sozialzentrum Grafenwörth eine einzigartige Demenzstation, die sowohl baulich als auch in Pflegekonzept und –standards richtungsweisend in Europa ist. Das Team des SeneCura Sozialzentrums Grafenwörth setzt sich nun seit fünf Jahren mit wissenschaftlicher Begleitung durch einen eigenen Beirat dafür ein, den 60 dementen BewohnerInnen ein Altern in Würde zu ermöglichen, ihre Lebensqualität zu steigern und den Krankheitsverlauf zu stabilisieren.
Vorzeigeprojekt im Herzen der Gemeinde
Beim Informationsabend, zu dem neben DemenzspezialistInnen auch Angehörige und Interessierte herzlich eingeladen waren, erläuterten Anton Kellner, operativer Direktor der SeneCura Gruppe, Heimleiter Werner Bernreiter, Prim. Univ-Prof. Dr. Peter Fasching, Vorstand des wissenschaftlichen Beirats sowie Bürgermeister LA Alfred Riedl alles Wissenswerte rund um die Demenzstation. Außerdem wurden die ersten Ergebnisse nach 5-jährigem Bestehen präsentiert. „Wir freuen uns ganz besonders, dass ein Vorzeigeprojekt wie die SeneCura Demenzstation bei uns im Herzen der Gemeinde beheimatet ist. Den älteren BürgerInnen – und vor allem jenen mit dementiellen Erkrankungen – eine liebevolle und zugleich professionelle Betreuung anbieten zu können ist mir ganz besonders wichtig. Mit SeneCura haben wir einen langjährigen, verlässlichen Partner, dem wir recht herzlich zu fünf erfolgreichen Demenzschwerpunkt-Jahren gratulieren“, so Riedl.
Erfolgsfaktor wissenschaftliche Begleitung
Die Demenzstation unterscheidet sich nicht nur durch das Bau- und Pflegekonzept, sondern auch durch die Qualität der wissenschaftlichen Begleitung. Im Rahmen eines mehrjährigen wissenschaftlichen Projekts wird das neuartige Konzept regelmäßig evaluiert. „Pro BewohnerIn werden verschiedenste Verhaltensparameter regelmäßig erfasst, so kann die Entwicklung jedes einzelnen Bewohners/jeder einzelnen Bewohnerin im Zeitverlauf genau beobachtet werden. Die 5-Jahres-Evaluation hat ergeben, dass sich die BewohnerInnen in Grafenwörth überdurchschnittlich wohlfühlen: Das belegen auch die gesteigerten Werte in den Kategorien Verhalten und Kommunikation. Die BewohnerInnen sind aktiver, können sich besser artikulieren und zeigen offen Gefühlsregungen“, so Univ. Prof. Dr. Fasching, Leiter des eigens gegründeten medizinisch-wissenschaftlichen Beirats.
Innovatives Pflege-, Bau- und Raumkonzept
SeneCura hat schon früh erkannt, dass die Lebensraumgestaltung starke Auswirkungen auf das Wohlbefinden und den Krankheitsverlauf von dementen BewohnerInnen hat. „Die Demenzstation ist Teil des Pflege- und Sozialzentrums, räumlich aber vom allgemeinen Pflegetrakt des Hauses getrennt“, erklärt Anton Kellner, Operativer Direktor der SeneCura Gruppe. „Ein speziell abgestimmtes Farb- und Materialkonzept, sechs gemütliche Wohngruppen, ein Snoezelenraum, ein Memory Garten mit geschützten Wanderstrecken, ein Rundgang mit Sinnesecken sowie die Möglichkeit der Interaktion zwischen Menschen, Tieren und Pflanzenwelt gehören zu den Innovationen.“
MitarbeiterInnen garantieren höchstes Betreuungsniveau
„Die bauliche Ausstattung ist aber nicht alles“, so Werner Bernreiter, Leiter des SeneCura Sozialzentrums Grafenwörth. „Sämtliche MitarbeiterInnen sind in Validation nach Naomi Feil geschult. Dadurch werden die spezifischen Bedürfnisse der BewohnerInnen stärker berücksichtigt, ihre Zufriedenheit wird gefördert und zusätzlich wird Konflikt- und Aggressionspotential abgebaut. Basis der Validationsmethode ist ein würdevoller Umgang und hohe Wertschätzung für die SeniorInnen.“ Ergänzt wird das Pflegekonzept in Grafenwörth durch Aktivierende Pflege, Basale Stimulation und Kinästhetik. „Individualisierende Pflege wird dabei großgeschrieben – maßgeschneiderte Betreuung mit Bezug auf die Lebensgeschichte der BewohnerInnen lautet das Motto“, so Bernreiter abschließend.
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