Vortrag: „Verwirrt nicht die Verwirrten“
Professor Böhm referierte im Tullner Rosenheim
TULLN (red). Zahlreiche Interessierte folgten kürzlich der Einladung ins Tullner Rosenheim, um einem Vortrag von Prof. Erwin Böhm zu lauschen. Böhm ist Entwickler des „Psychobiografischen Pflegemodells“, das auch im Tullner Rosenheim als Richtlinie für die pflegerische Arbeit verwendet wird.
Die Zahl der demenziell erkrankten, alten Menschen nimmt mit steigender Lebenserwartung ständig zu. Die Pflegesituation im Heimalltag wird für Pflegende daher immer komplexer und anspruchsvoller. Das Modell von Böhm fördert ein vertieftes Pflegeverständnis durch die intensive Auseinandersetzung mit der Gefühlsbiographie der Betroffenen.
Durch seinen überaus lebendigen Vortrag und seine erfrischende Art, gelang es Prof. Böhm sehr schnell, die ZuhörerInnen in seinen Bann zu ziehen und für die spannende Thematik zu gewinnen
Zukunftsfähige Pflegemodelle
Breiten Raum widmete Böhm der Frage, inwieweit sein Pflegemodell zukunftsfähig und auch auf spätere Pflegegenerationen anzuwenden sei. Dabei unterstrich er, dass Pflegemodelle einem steten Wandel zu unterziehen seien und immer wieder an den aktuellen Bedürfnissen der BewohnerInnen angepasst werden müssten.
Veranschaulicht wurde das Pflegemodell durch die Präsentation einer Projektarbeit im Tulllner Rosenheim zum Thema „Milieugestaltung nach dem Normalitätsprinzip“: Der Wohnbereich der BewohnerInnen wurde auf einer Station komplett umgestaltet, dabei entstand ein Wohnzimmer im Stil der 70er Jahre, in dem sich die BewohnerInnen sehr wohl fühlen. Ein weiteres Fallbeispiel eines Bewohners rundete den spannenden Nachmittag ab.
Bei einer abschließenden Diskussion konnte Böhm noch offene Fragen beantworten. Dir. Viktor Spitzer dankte dem Grandseigneur der Pflege für seinen überaus spannenden und bereichernden Vortrag.
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