Holzweg statt "goldener Weg"
Der goldene Weg für Tulln war ein Flop
Andreas Bors, FPÖ Gemeinderat: "Hätte es das Wort Flop nicht gegeben, hätten wir es erfinden müssen"
TULLN. Der Verbindungsweg zwischen Donaulände und dem Stadtzentrum Tulln sollte 2018 mit dem vergoldeten Klosterweg attraktiver werden. 2019 war der „Goldene Weg“ kaputt. Die Ausführung des Weges wurde von den beauftragte Firmen mangelhaft durchgeführt, daraufhin kam es zum Rechtsstreit. Dieser endete nun mit einem außergerichtlichen Vergleich, demzufolge die Firmen den mangelhaften Belag in den nächsten Wochen abtragen und diesen durch eine Asphaltschicht ersetzen. Auf eine Farbschicht wird seitens der Stadtgemeinde verzichtet, heißt es aus dem Rathaus.
Der Weg war ein Flop
"Wenn es das Wort Flop noch nicht gegeben hätte, hätten wir es hierfür neu erfinden müssen. Es wird nichts mehr vom Weg übrig bleiben", so Andreas Bors, FPÖ, der vor sechs Jahren mit Grüne, TOP und NEOS gegen das Projekt gestimmt hat.
Rund ein Quadratmeter des Goldwegs ist noch übrig.
"Hätten man damals auf mich gehört, hätten wir uns das sparen können".
Holzweg statt goldener Weg
"Mit dem "goldenen Weg", war die TVP auf dem Holzweg. Diese Investition hat ihr Ziel, Touristen individuell die Stadt zu lotsen, verfehlt und lediglich Geld und Zeit gekostet", so Veronika Kulenkampff von den Grünen Tulln.
"Schon vor sechs Jahren waren die Grünen gegen den goldenen Straßenbelag und auch heute können wir festhalten, dass dieses Experiment gehörig nach hinten los ging".
Georg Brenner von den NEOS sieht es als enorme Verschwendung von Steuergeldern.
"Das war auch von vornherein klar, wurde auch klar kommuniziert und kritisiert und die ÖVP hat es einfach trotzdem durchgezogen. Ich sehe da auch alarmierende Parallelen zu dem, was ich in Griechenland erlebt habe, und was dort letztlich zur Krise geführt hat: Projekte mit enormen Kosten für den Steuerzahler, die der Öffentlichkeit aber wenig bis gar nichts bringen".
SPÖ stimmte dafür
"Damals waren wir als Fraktion für das Projekt, da wir auch von der Sinnhaftigkeit: Thema Touristen, durch die neue Anlegestelle überzeugt waren. Leider löste sich ja der Belag kurze Zeit später und ein jahrelanger Rechtsstreit entstand daraus, den wir immer kritisch gesehen haben, denn mit dem Geld, den dieser jetzt letztendlich gekostet hat, wäre unserer Meinung nach sicher eine Sanierung auch möglich und sinnvoller gewesen", meint Hubert Herzog von der SPÖ.
"Zum Glück hat das je jetzt ein Ende gefunden, leider auch mit nicht unerheblichen Kosten für die Gemeinde".
Die Gesamtkosten für die Sanierungsarbeiten belaufen sich auf rund 110.000,- Der Auftrag umfasst den Abtrag des bestehenden Belages und die Neuherstellung der Asphaltoberfläche. Gemäß außergerichtlichem Vergleich tragen die damals beauftragten Firmen circa 75.000,-. Die Stadtgemeinde Tulln trägt einen Pauschalbetrag von 35.000,- und erhält dafür eine neue Asphaltoberfläche im Bereich Schiffanlegestelle -Vorplatz.
Nibelungenplatz im Gespräch
Außerdem für Aufregung sorgt die Umgestaltung des Nibelungenplatzes. Rund zwei Drittel der dort gesetzten Bäume kommen aus Deutschland und den Niederlanden. Das Büro der DnD Landschaftsplanung, die mit der Umgestaltung beauftragt ist, setzt auf altbewährte Kontakte statt auf Regionalität. Nur etwa ein Drittel der Bäume komme aus der heimischen Gegend. Zu teuer seien hier die Angebot gewesen.
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