Flammeninferno: 30 Würgeschlangen gerettet
Gestern, Freitag, 29.06.2012, wurde die Stadtfeuerwehr Tulln um 18:45 Uhr zu einem Brandverdacht in der Etzelgasse alarmiert – kurz darauf rückten drei Tanklöschfahrzeuge aus.
TULLN. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte drang bereits Rauch aus den Fenstern des mehrgeschoßigen Einfamilienhauses. Der 63-jährige Hausbesitzer, der alleine zu Hause war, konnte von seiner Tochter, die gerade zu Besuch war, ins Freie gebracht werden. Er wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst ins Landesklinikum Donauregion Tulln gebracht.
Gesamtes Haus verraucht
Es wurde von einem Brand im Kellerbereich ausgegangen, wobei sich der Brandrauch bereits im gesamten Gebäude ausgebreitet hatte. Zur Brandbekämpfung wurden zwei C-Hohlstrahlrohre unter schwerem Atemschutz im Innenangriff vorgenommen. Zeitgleich wurde über ein Kellerfenster mit einem Mittelschaumrohr Löschschaum in einen Kellerraum eingebracht, in welchem Pellets gelagert waren. Um den Rauch aus dem Gebäude zu transportieren wurden zwei Hochdrucklüfter eingesetzt.
Um 19:34 Uhr wurde die Freiw. Feuerwehr Langenlebarn zur Unterstützung, bei den aufgrund der hochsommerlichen Außentemperaturen extrem belastenden Atemschutzeinsatz, angefordert.
Der Brandherd konnte mit Hilfe einer Wärmebildkamera hinter einer Holzverkleidung im Bereich des Stiegenabganges ins Untergeschoß lokalisiert werden. Nach der Entfernung der Wandverkleidung konnte der Brand schließlich gelöscht werden.
Atemschutzsammelplatz eingerichtet
Mit dem Wechselladeaufbau-Atemschutz wurde ein Atemschutzsammelplatz zur Betreung der Geräteträger aufgebaut und 36 Atemluftflaschen befüllt.
Würgeschlangen im Haus
Die beiden Hunde der Familie konnten rechtzeitig in Sicherheit gebracht werden. Doch während der Löscharbeiten wurde der Feuerwehreinsatzleiter informiert, dass sich im 2. Obergeschoß Terrarien mit 30 Pythonschlangen befinden. Die in mehreren Terrarien im Dachgeschoß untergebrachten Würgeschlangen wurden nach einer ausreichenden Frischluftzufuhr vom Tierarzt Rudolf Hauck vor Ort begutachtet und nach telefonischer Rücksprache mit Amtstierarzt Christoph Hofer-Kasztler wurde beschlossen, dass die Tiere in den Terrarien verbleiben können, um diese nicht mit den Strapazen einer Evakuierung belasten zu müssen.
Noch während des Feuerwehreinsatzes wurde vom polizeilichen Brandermittler mit den Erhebungen zur Brandursache begonnen.
Die Einsatzkräfte der Stadtfeuerwehr Tulln konnten nach drei Stunden wieder einrücken.
Eingesetzt waren:
Freiw. Feuerwehr Tulln-Stadt mit drei Tanklöschfzg., Wechselladefzg. 1 mit Wechselladeaufbau-Atemschutz, Versorgungsfzg. und 23 Mitgliedern
Freiw. Feuerwehr Langenlebarn mit Tanklöschfzg., Kleinlöschfzg., Mannschaftstransporfzg. und 17 Mitgliedern
Rotes Kreuz Tulln mit einem Rettungstransportwagen
Polizei Tulln und Pol.-Brandermittler mit zwei Fzg.
Tierarzt Mag. Rudolf Hauck
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