Gefahr im Urlaub: Nun kommen die Einbrecher
BEZIRK TULLN. Gerade noch lag man am Meer, doch kaum ist man aus dem Urlaub zurück, beschleicht einem beim Aufsperren der Haustür eine düstere Vorahnung. Das Schlimmste: Alles ist durcheinander, das Fenster ist ausgehebelt, Geld, Schmuck und Laptop sind weg - ein Einbrecher war da. Nicht nur die Wertgegenstände, auch die Ruhe und das Sicherheitsgefühl in den eigenen vier Wänden ist dahin. "Im Sommer gibt es nur wenige Einbrüche im Bezirk Tulln", beruhigt Josef Gurschl, Chefinspektor des Bezirkspolizeikommando Tulln und ergänzt: "Allzu einfach sollte man es den Einbrechern aber nicht machen. Ganz wichtig ist, dass das Haus im Urlaub einen bewohnten Eindruck macht. Dafür nutzt man am besten Lichtquellen. Auch eine Alarmanlage ist empfehlenswert."
Anwesenheit simulieren
"Am abschreckendsten ist es, wenn Anwesenheit simuliert wird", erklärt auch David Brenner, Technischer Leiter von Moser Alarm, und zählt auf: "Briefkästen sollen regelmäßig entleert werden. Wer länger als zwei Wochen im Urlaub ist, sollte darauf achten, dass ein Nachbar das Gras im Garten schneidet. Auch Fernsehsimulatoren und Zeitschaltuhren, die eine Stehlampe regelmäßig ein- und wieder ausschalten, helfen. Die Außenjalousien dürfen hinuntergelassen sein, die Jalousienstellung sollte aber immer wieder variiert werden. Immer gut sind auch Warnaufkleber - wie alarmgesichert oder Vorsicht, bissiger Hund- oder Attrappen." Dabei sollte man aufpassen nicht die Attrappen von Alarmanlagen aus dem Baumarkt zu verwenden, da diese auch den Dieben allzugut bekannt sind.
Worauf ist zu achten?
Ein Einbruch erfolgt meistens am frühen Abend und dauert oft nur wenige Sekunden. "Zumeist werden Fenster und Terrassentüren im hinteren Gebäudebereich ausgehebelt. Selten wird das Glas eingeschlagen", so Brenner und ergänzt: "Einbrecher bedienen sich meist mit dem, was sie vor Ort finden. Eine Leiter wird nicht mitgeschleppt, aber wenn Mülltonnen vorhanden sind, werden diese zum Klettern benutzt." Den Schlüssel für den Nachbarn unter einem Topf oder der Türmatte liegen lassen, ist gefährlich. Aufpassen muss man auch bei gekippten Fenstern, da hier die meisten Versicherungen nicht zahlen. Wichtig sind Sicherheitsschlösser an der Eingangstür und sogenannte Pilzkopfverriegelungen bei Türen und Fenstern, da diese schwerer aufzuhebeln sind. Eisengitter vor Fenstern sind ein guter Schutz, eventuell kann man bei Kellerfenstern auch eine Eisenstange montieren. Immer abschreckend wirkt ein Hund. Doch gerade wenn man in Urlaub ist, ist der Hund meistens auch nicht zu Hause. "Generell sollte man vermeiden in öffentlichen Netzwerken vom Urlaub Fotos zu posten. Am besten wissen nur wenige Leute, dass man nicht da ist", sagt Brenner.
Alarmanlagen
Wer sein Haus noch besser absichern möchte, lässt sich am besten eine Alarmanlage installieren. Diese sind im Mittelpreissegment schon ab etwa 2.000 Euro zu haben und sind effektiver als Videoüberwachungen, die zwar auch abschrecken und im Ernstfall sogar bei der Aufklärung helfen, aber nicht viel nützen, wenn der Täter vermummt ist. Eine Alarmanlage besteht normalerweise aus einer Fenster- und Türensicherung, einer Außen- und einer Innensirene, einem Bewegungsmelder pro Geschoß, einem Bedienelement nahe des Eingangs, damit man sie ein- und ausschalten kann, und einem zentralen Steuerelement, welches die Möglichkeit hat nach außen zu wählen und die Polizei zu verständigen. "Am wichtigsten ist es aber, wenn man sich mit den Nachbarn gut stellt. Das ist immer am besten", ergänzt Brenner.
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