Genießer und Entdecker aufgepasst: Erlebnisrallye am Wagram startet

Das nennt man Frühlingserwachen: Zum Wohl, am Wagram! | Foto: Steve Haider
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WAGRAM. Wer Wien in Richtung Nordwesten verlässt, stößt nach nur wenigen Kilometern auf eine verborgene Landschaft von geradezu exotischer Eigenwilligkeit. Parallel zur Donau erhebt sich abrupt eine Geländekante, durchzogen von tiefen Gräben und Hohlwegen. Einzigartige Lösswände prägen die Landschaft und mancherorts verwandelt sich das goldfarbene Gestein gar zu bizarren Lössformationen. Dazwischen finden sich tief eingeschnittene Gassen – Keller um Keller reihen sich aneinander und erinnern an die lange Tradition des Weinmachens.
Es ist die Landschaft des Wagram. Ihre pittoresken Formen verdankt sie dem Löss, einem Boden, der sich während der letzten beiden Eiszeiten aus Ablagerungen des Urmeeres gemeinsam mit komprimiertem Flugsand aus Wüstenregionen gebildet hat. Der Löss ist besonders fruchtbar, hier gedeihen würzige Trauben, hier wachsen Gemüse und Früchte – und deshalb ist der Wagram eine ganz besondere Genussregion ebenso wie eine Landschaft, die es noch zu entdecken gilt.

Neu – der „Lössfrühling“
Rund 60 engagierte Betriebe haben sich jetzt zusammengeschlossen, um Entdeckungsausflüge und -reisen zu ermöglichen. Es ist ein Schulterschluss der Region, der Ausflugsziele ebenso umfasst wie Restaurants, Winzerhöfe und bäuerliche Betriebe. Gemeinsam rufen sie heuer erstmals den „Lössfrühling“ aus. Die neue Jahreszeit dauert vom 12. April bis 31. Mai. Sie beginnt, wenn die ersten Wiesenblumen ihre Köpfchen aus dem Gras heben und endet erst, wenn die Obstbäume in Blüte stehen.

Wagramer Schatzkarte
Den Schlüssel zum Erleben des „Lössfrühlings“ bildet die „Wagramer Schatzkarte“. Mit ihrer Hilfe können Neugierige zu Entdeckungstouren im Löss aufbrechen, können Wein-, Genuss-, Kultur- und Naturliebhaber zu jenen Zielen finden, die ihrer persönlichen Vorliebe am besten entsprechen.
Sechs Wochen lang zeigt sich der Wagram von seiner schönsten Seite, denn die Region hat viel Unerwartetes zu bieten: Streifzüge durch unberührte Auwälder, Wanderungen über sanft geschwungene Weinterrassen, spektakuläre Schlösser und historische Gutshöfe, nicht zuletzt das Erbe vieler Künstler und großer Persönlichkeiten, die bis heute das Lebensgefühl am Wagram prägen.

Lust auf Löss: Die Besonderheiten des Wagram entdecken
Mit der „Wagramer Schatzkarte“ in der Hand ziehen die Entdecker los. Darauf sind die möglichen Stationen – also die teilnehmenden Betriebe – eingezeichnet, nummeriert und jeweils mit einer Frage versehen. Diese Frage gilt es zu beantworten – doch die Antworten erhält man ausschließlich vor Ort.
Im Weingut „Ott“ in Feuersbrunn fragt Winzer Bernhard Ott „wie viele Amphoren am Weingut vergraben sind“ und im „Floh-Markt“ in Langenlebern zählen die Entdecker „wie viele Laden die Greissler-Kommode hat“. Eine Herausforderung für Kulturinteressierte wartet auf die Entdecker bei der Internationalen Ignaz Joseph Pleyel-Gesellschaft in Ruppersthal: „Nach welchem Komponisten ist der bedeutendste sinfonische Konzertsaal in Paris benannt?“ Das Leben eines großen Künstlers steht im Egon Schiele Geburtshaus in Tulln im Mittelpunkt und in der „Garten Tulln“ sucht man nach dem Garten, in dem sich das größte Paar Gummistiefel befindet.

Verkostung der Wagram-Spezialitäten
Tierische Entdeckungen macht man im Gut Oberstockstall, wo sich eine äußerst seltene Rinderrasse auf Besucher freut. Andernorts stellt man sich die Frage „wie das Mangalitzaschwein noch genannt wird“ oder „was Wollschweine am Liebsten tun“.
Über den allgegenwertigen Löss und den Wagramer Wein erfahren Abenteurer unter anderem bei der Verkostung von Wagram-Spezialitäten im Weingut Kolkmann, bei einer Wanderung durch die Königsbrunner Kellergasse und bei der Besichtigung historischer, ursprünglicher und teilweise verschwundener Rebsorten im Weingut Leth: „Wie viele Rebsorten sind im Sortenweingarten ausgepflanzt?“

Fests Schuhwerk oder Stiefel unumgänglich
Wer die Antwort herausgefunden hat, trägt sie auf der Rückseite der Schatzkarte ein. Je mehr, desto besser. Wie bei jeder Rallye gibt es am Ende natürlich spannende Preise – sie werden unter allen ausgefüllten und abgegebenen Schatzkarten ausgelost.
Entdecker müssen gut ausgerüstet sein, deswegen ist das Leitmotiv des Lössfrühlings auch der Stiefel. Denn mit festem Schuhwerk an den Füßen lassen sich die schönsten und auch die verstecktesten Seiten der Natur wunderbar erkunden, sie erweisen im Weinkeller gute Dienste und sind auch im Museum nicht am falschen Platz.

Highlight mit Weingenuss
Ein Highlight des „Lössfrühlings“ am Wagram stellt das Frühlingserwachen von 2. bis 4. Mai dar, bei dem die Winzer ihre aktuellen Weine präsentieren, zu Wanderungen durch die Weingärten einladen und Geheimnisse ihrer Kellerarbeit verraten.

Zur Sache: Der Wagram - im Zeichen des Löss
Der Wagram ist eine Region des abrupten Übergangs. Der Name bezeichnet eine Geländestufe, die in rund 10 bis 20 Kilometern Entfernung parallel zur Donau verläuft. Unten erstreckt sich eine weite Ebene, gesäumt von idyllischen Donauauen. Oben wellen sich die sonnendurchfluteten Weinterrassen. Es ist eine Region, die in sich ruht und aus den tiefen Wurzeln im Löss Kraft zum Aufbruch schöpft. Wer mit Muße unterwegs ist, erlebt am Wagram Entschleunigung der Zeit. Das Besondere am Löss liegt in seiner feinen Textur, er ist gleichsam verfestigtes Steinmehl, golden in der Farbe, manchmal leuchtend gelb und rot, manchmal grau-beige. Löss ist durchlässig, tiefgründig und zugleich fest. So fest, dass die Bewohner hier seit alten Zeiten Keller in den Boden gegraben haben – und zugleich so fruchtbar, dass hier Ackerbau, Obstbau und natürlich vor allem Weinbau in hoher Blüte stehen.
Hier entstehen vielschichtige Grüne Veltliner und finessenreiche Rieslinge, vor allem der seltene Rote Veltliner (der aber ein Weißwein ist – der Name deutet auf die Röte der Trauben kurz vor der Reife hin). Doch kaum haben die Besucher gelernt, dass die Region für großartige Weißweine steht, begegnen sie vermutlich einem großartigen St. Laurent und stellen fest, dass hier auch sehr charaktervolle Rotweine wachsen. Löss ist eben ein Boden, der Unerwartetes in sich birgt.

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