Gewaltiger Anstieg bei Wegweisungen

Bezirkspolizei-Kommandantin Sonja Fiegl: "Betroffene Frauen können sich an mich persönlich wenden" - im Bild mit Bezirksblatt-Redakteurin Karin Zeiler. | Foto: Heindl
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BEZIRK TULLN. Alkohol, Misshandlungen, Schläge: Was in den eigenen vier Wänden passiert, das wissen nur Familienmitglieder.
Die Zahl der Wegweisungen ist heuer jedoch schon alarmierend hoch: 27 Betretungsverbote (siehe "Zur Sache") wurden verhängt, auf das Jahr hochgerechnet, würde man bei 125 Fällen liegen. Oder anders gesagt, an jedem 3. Tag kommt es zu Übergriffen, wo um Hilfe gerufen wird. Die Bezirksblätter baten Bezirkspolizei-Kommandantin Sonja Fiegl zum Interview.

Warum kommt es zur Gewalt?
Die Ursachen sind zumeist persönliche Kränkungen, beispielsweise empfindet der Mann eine Ablehnung oder Eifersucht verbunden mit zu viel Alkohol.

Warum lassen Frauen dies zu?
Sie wissen nicht, wie sie aus dieser Gewaltbeziehung aussteigen können. Manche bringen immer wieder Verständnis auf und hoffen, dass sich der Partner ändert.

Wird er das?
Männer, die ihre Frauen über Jahre hinweg schlagen, kein Antigewalttraining oder eine Therapie machen, ändern sich nicht.

Wer zeigt so einen Vorfall auf?
Meistens sind es die Frauen selbst, weil sie sich einfach nicht mehr zu helfen wissen. Wenn das in der Situation nicht möglich ist, dann sollten sich Opfer jemand suchen, dem sie sich anvertrauen können, der lösungsorientierte Wege aufzeigt, wie sie aus dem System aussteigen oder es verändern können. Mitleid und Verständnis reichen hier nicht aus. Frauen müssen Grenzen setzen und diese auch klar formulieren mit 'Nein, das will ich nicht mehr.'

Danach 14 Tage Wegweisung?
Wir hören uns beide Seiten an, die Entscheidung wird ausschließlich vom Polizeibeamten getroffen, das Opfer hat kein Mitspracherecht. Während dieser Zeit gibt es mit dem Gefährder Gespräche, wir kümmern uns auch weiterhin um das Opfer. Wenn ich der Meinung bin, dass mehr Schutz notwendig ist, dann ordne ich an, dass die Streife regelmäßig vor Ort ist.

Wie erleben Kinder diese Art von Gewalt?
Wenn Mütter in Gegenwart ihrer Kinder verprügelt werden, erleben sie diese Gewalt genauso heftig, als ob sie persönlich betroffen wären. In solchen Fällen ist für uns das Wohl des Kindes gefährdet, es folgen klare Schutzmaßnahmen und Berichte an den Kinder-und Jugendhilfeträger.

Ist mehr Zivilcourage nötig?
Ja, aber oft höre ich: 'Wir mischen uns nicht ein, da haben wir dann den Wickel.' Langfristig gesehen kann man Gewalt in der Familie nur dann lindern, wenn sie aufgezeigt wird. Feigheit ist hier gänzlich fehl am Platz.

Zur Sache
Bis zum 22. März
gab es im Bezirk 27 Betretungsverbote, 12 davon wurden in der Stadt Tulln verhängt. 55 waren es 2015, 70 Wegweisungen wurden 2014 verhängt.

Broschüre-Empfehlung:
BEZIRK TULLN. Alles rund um das Gewaltschutzgesetz sowie Informationen über die Arten der Gewalt und Hilfsorganisationen erfahren Sie in der Informationsbroschüre "Gewalt gegen Frauen", die in Kooperation mit dem Bundeskriminalamt und der Kriminalprävention der Polizei herausgegeben wurde.
Polizei-Notruf: 133
Gewaltschutzzentrum NÖ, Grenzgasse 11, 3100 St. Pölten, 02742/31966, office.st.poelten@gewaltschutzzentrum-noe.at

Bezirkspolizei-Kommandantin Sonja Fiegl: "Betroffene Frauen können sich an mich persönlich wenden" - im Bild mit Bezirksblatt-Redakteurin Karin Zeiler. | Foto: Heindl
Alles über Wegweisungen und einstweilige Verfügungen wird hier beschrieben. | Foto: Zeiler
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