Lebenslang für Axtmörder
26-Jährer ertrug Röcheln nicht und tötete Jasmin H. indem er der 21-jährigen Studentin einen Polster auf das Gesicht drückte.
SIEGHARTSKIRCHEN. Nachdem der 26-jährige Christopher L. seiner Freundin Jasmin mehrmals mit der stumpfen Seite einer Axt wuchtig auf den Kopf geschlagen hatte, lag die 21-jährige Studentin blutüberströmt und röchelnd auf der Couch im Haus ihrer Eltern. Weil er wollte, dass das Röcheln aufhört, drückte er dem Opfer noch einen Polster minutenlang auf das Gesicht – „bis sie keine Lebenszeichen mehr von sich gegeben hat!“
Am Landesgericht St. Pölten entsprachen acht Geschworene einstimmig der Anklage von Staatsanwalt Karl Wurzer, der zumindest nach dem ersten Hieb von einer Tötungsabsicht, also Mord ausging. Der ehemalige Sängerknabe und jahrelange Drogenkonsument wurde zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt (nicht rechtskräftig).
Streit in der Nacht vor dem Tod
„Es handelt sich hier eindeutig um eine Beziehungstat“, so der Staatsanwalt, die Frage nach dem „Warum?“, konnte der Angeklagte aber auch im Prozess nicht beantworten. Er sei am 14. Oktober vergangenen Jahres zu seiner Freundin nach Penzing gefahren. In ihrem Zimmer sei es schon in der Nacht zu einem heftigen Streit gekommen. Es ging um eine Wohnung für Jasmin, vor allem aber stellte ihn die Studentin wegen einer weiteren Freundin und seiner verheimlichten Arbeitslosigkeit zur Rede.
Grauenhafte Tat
Am nächsten Morgen – es wurde weiter gestritten – habe er im Zimmer mit der Axt Holz zum Heizen gerichtet. Plötzlich sei er aufgestanden und habe noch während seiner Drehung zugeschlagen. „Jasmin stürzte auf die Couch, röchelte und zitterte am ganzen Körper“, schilderte Wurzer die grauenhaften Momente vor dem Tod des Mädchens. Nach vollendeter Tat wickelte der Vater eines fünfjährigen Kindes die Leiche in ein Leintuch und verstaute sie im Kofferraum ihres Wagens. Nachdem er den Tatort gereinigt hatte, fuhr er mit dem PKW nach Wien, kaufte mit Jasmins Geld Drogen und kehrte am Abend mit der Leiche im Kofferraum nochmals an den Tatort zurück. Danach stellte er das Auto wieder in Wien ab und versuchte damit eine Abgängigkeit seiner Freundin vorzutäuschen. Die Nacht und die folgenden Tage verbrachte L. bei seiner zweiten Freundin, geriet aber nach dem Auffinden der Leiche rasch in den Fokus der Ermittler.
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