Museum pfeift auf Schiele-Sammlung
Land NÖ lässt Schiele-Nachfahren abblitzen; Tullner Egon Schiele Museum punktet im Jubiläumsjahr mit Originalen, nicht mit Gradisch-Sammlung.
TULLN. Das Tullner Egon Schiele Museum schlägt Wellen: Der Großneffe Schieles, Werner Gradisch, hat in den vergangenen Jahren seine vererbte Schiele-Sammlung im Museum an der Donaulände ausgestellt. Durch einen Clinch mit der Stadtgemeinde wegen eines nicht eingebrachten Kaminbefundes nach Umbau seiner Heizung überlegt er diese zurückzufordern. Doch diese Überlegung ist mittlerweile obsolet.
Schieles frühe Gemälde
In St. Pölten hat man sich vergangene Woche ausführlich mit dem Thema Egon Schiele Museum in Tulln auseinandergesetzt. Der Wertigkeit ist man sich hier bewusst: "Am 1. April 2015 wird das Museum eröffnet", so Brigitte Schlögl, Chefin der NÖ Museum Betriebs GmbH. "Schieles frühe Gemälde" lautet der Titel der diesjährigen Ausstellung. "Dazu werden etwa 16 Originalgemälde – acht davon aus der Landessammlung – ausgestellt", bestätigt Schlögl gegenüber den Bezirksblättern.
Abfuhr für Gradisch
Und die private Sammlung des Großneffen Schieles, Werner Gradisch? "Nein, die wird nicht in die Ausstellung aufgenommen, selbstverständlich nicht", erteilt sie Gradisch, der heute noch in Tulln lebt, eine Abfuhr. Auf telefonische Nachfrage der Bezirksblätter über den Verbleib seiner exklusiven Sammlung wollte Gradisch keine Stellungnahme abgeben. "Im zweiten Stock des Museums werden die Stationen des Künstlers gezeigt, denn gerade heuer müssen wir einiges bieten", informiert Schlögl, dass Schiele seinen 125. Geburtstag feiern würde und das Museum vor 25 Jahren errichtet wurde. Sagen Sie uns Ihre Meinung an tulln.red@bezirksblaetter.at.
Zur Sache
Im Jahr 2016 steht die Ausstellung unter dem Motto "Schiele privat" und zwar als Ausgangspunkt für Schieles niederösterreichweite Ausrichtung aller Museen. Eine gesamte Umgestaltung des Tullner Museums soll erfolgen – auch in Blickrichtung auf den 100. Todestag des Künstlers im Jahr 2018.
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