NÖ Kompostbauer Grand als Buchautor: "Biodünger selber machen!"
ABSDORF (red.). Seit 15 Jahren ist Alfred Grand einer von 59 NÖ Kompostbauern, die in Niederösterreich jährlich 160.000 Tonnen Bioabfälle, Grünschnitt und Stallmist zu wertvollstem Kompost und gesunden Kompost-Gartenerden verwandeln. Statt mit dem klassischen Kompostierungsverfahren mit intensiver Heißrotte- und Nachrottephase arbeitet Grand erfolgreich mit Kompostwürmern. Anders als seine Kollegen, die die Bioabfälle der getrennten Sammlung (Biotonne) verwerten, arbeitet Grand nur mit biogenem Material der eigenen Biolandwirtschaft. In seinem Buch mit Co-Autorin Andrea Heistinger zeigt der Kompostpionier, wie jeder zu Hause ganz leicht mit Hilfe von Würmer aus biogenen Abfällen wertvollsten Kompost herstellen kann.
Grundlage unseres Lebens
„Die Humusschicht unserer Böden ist die Grundlage unseres Lebens. Kompost ist die natürliche Art, diese Humusschicht gesund zu halten und langfristig aufzubauen“, erklärt Rudolf Friewald, Obmann ARGE Kompost und Biogas NÖ. In Niederösterreich verwerten 59 Kompostbauern 160.000 Tonnen biogene Abfälle aus Privathaushalten, von Gärten und Äckern zu wertvollstem Kompost – ohne lange Transportwege und ohne hohe Transportkosten. Die dezentrale Verwertung der Bioabfälle, Grünschnitt und Stallmist durch die Kompostbauern ist damit ein wesentliches Element der regionalen Kreislaufwirtschaft. Einer dieser Kompostbauern ist Alfred Grand aus Absdorf.
Würmer arbeiten schneller
Vor 15 Jahren errichtet Grand eine Kompostanlage, um die organischen Ressourcen seiner Biolandwirtschaft – vorallem Luzerne - selbst verwerten zu können. Grand: „Von Beginn an habe ich mich für alternative Kompostierungsverfahren interessiert und bin so auf die Wurmkompostierung gestoßen“. Heute arbeitet Grand mit einer Kombination aus klassischer Mietenkompostierung und Wurmkompostierung. Zuerst werden die biogenen Abfälle durch eine kurze Heißrottephase hygienisiert, dann arbeiten die Würmer. Die Vorteile liegen für Grand auf der Hand: „Durch die lange Heißrottephase - der Hygienisierung - bei der klassischen Kompostierung werden neben den schädlichen Stoffen auch viele wichtige Lebewesen abgetötet. Wir haben diese Phase abgekürzt. So bekommen wir ein hygienisches Produkt mit vielen Kleinstlebewesen, höherer Nährstoffkonzentration und wertvollen pflanzlichen Botenstoffen, die das Wurzelwachstum fördern. Weiters entfällt bei der Wurmkompostierung die lange Nachrottephase. Es geht einfach schneller!“
Das Buch: Für Kompost begeistern
Die Begeisterung für die fleißigen Kompostwürmer möchte Grand auch an Konsumenten weitergeben. Mit seinem Buch – geschrieben mit Co-Autorin Andrea Heistinger – ermuntert er Gartenfreunde, die anfallenden Reste aus Küche und Garten selbst durch Wurmkompostierung zu wertvollem Dünger zu verarbeiten. Grand: „Die Kompostierung mit Würmern ist einfacher und braucht weniger Platz. Ein kleines Eck im Keller oder auf der Terrasse reicht! Das ist Kreislaufwirtschaft im kleinsten Rahmen!“ Friewald ergänzt: „Die Kompostierung im eigenen Garten ist ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz – egal ob die Hobbygärtner mit klassischen Komposthaufen oder Wurmkisten arbeiten. Denn: Im Garten ausgebracht, hilft der Kompost die Humusschicht aufzubauen und CO2 zu binden! Für unsere heimische Pflanzen gibt es keine besseren Methoden, um sie mit hochwertigem Dünger zu versorgen.
Zur Sache: Das Buch
Biodünger selber machen - Regenwurmhumus – Gründüngungen – Kompost
von Andrea Heistinger und Alfred Grand
erschienen im Löwenzahl Verlag
ISBN: 978-3-7066-2519-7
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