Renaturierung wirbelt Staub auf
Mehr Verkehr: Projekt mit Überschwemmungszone bringt Frust in Bevölkerung.
ZWENTENDORF. Der Lastwagenverkehr durch Bärndorf soll ein "Horror" sein, so ein Anrufer, der damit aufzeigen will, wie viel Verkehr und Schmutz die Renaturierung der Traisen verursacht.
Zwischen Traismauer und Zwentendorf entsteht eine vielfältige Auenlandschaft. Ein neuer Auwaldgürtel mit Überschwemmungszone und Stillgewässern entsteht. Doch das Projekt hat auch eine Kehrseite – die Verkehrsbelastung für die Bürger. Müsste nicht eine mobile Waschanlage vor Ort sein?, Gibt es Beschränkungen, wie viele Lastwägen fahren dürfen? Wie viel Schotter darf weggebracht werden? Fragen, die die Bevölkerung gerne beantwortet hätte. Die Bezirksblätter haben sich deshalb an Bezirkshauptmann Andreas Riemer gewendet und nachgefragt.
"Dazu wird auf die eine Auflage des von der Landesregierung erlassenen Bescheides im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren vom 24.02.2012 hingewiesen, die besagt, dass Verschmutzungen von öffentlichen Straßen durch den baubedingten LKW-Verkehr nach dem Stand der Technik (z.B. Reifenwaschanlage oder eine vergleichbare Maßnahme) zu vermeiden sind. Vom Vertreter der Verbund Hydro Power AG wurde dazu mitgeteilt, dass zur Beseitigung von Straßenverschmutzungen Kehrmaschinen und Hochdruckreiniger eingesetzt werden", heißt es.
LKW-Verkehr soll erhöht werden
Der Kies wird mittels Lastwägen zu den Abbaustätten der Hummer GmbH und Ing. Brucha verfrachtet. Gemäß den Bewilligungsbescheiden sind jeweils 60 Fahrbewegungen (Zu- und Abfahrten) pro Tag genehmigt. Zur Abbaustätte Brucha ist ein Verfahren zur Erhöhung der LKW-Frequenz auf 100 Fahrbewegungen pro Tag anhängig, informiert Riemer.
Schiff ahoi
Rund 15 Prozent des anfallenden Schottermaterials beim Life-Traisen-Projekt sollen zu den genannten Gruben abtransportiert werden, die restlichen 85 Prozent Schiff werden per Schiff weggebracht. Den Firmen Hummer und Brucha wurde eine naturschutzbehördliche Bewilligung zur Zwischenlagerung von grubenfremden Material im Ausmaß von jeweils 200.000 m³ erteilt. "Festhalten möchte ich, dass bei unserer Behörde bislang keine Beschwerden aus der Bevölkerung im Zusammenhang mit den von den Bezirksblättern gestellten Fragen vorgebracht wurden", so Riemer abschließend.
Zur Sache:
Der Baubeginn des LIFE + Lebensraum im Mündungsabschnitt des Flusses Trassen unter der Leitung der Verbund AG fand am 1. Juli 2013 statt. Im Jahr 2014 konnte unter finanzieller Beteiligung von viadonau bereits der erste Teilabschnitt mit einer neuen Traisenschlinge abgeschlossen werden. Es erfolgten Baggernden im neuen Traisenverlauf, die begleitenden Umlandabsenkungen wurden begonnen und einige Stillgewässer für Amphibien angelegt.
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