Die ältesten Gebäude im Bezirk Tulln
Römerturm Tulln ist am ältesten

Der Römerturm ist das älteste Gebäude in Tulln. | Foto: Schobert
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  • Der Römerturm ist das älteste Gebäude in Tulln.
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Manche Gebäude haben schon ein paar Jahrhunderte überdauert, unsere Serie zeigt die ältesten Bauten im Bezirk

TULLN. Jede Stadt hat ihre eigene Geschichte und so auch ihre Bauwerke. „Die historischen Gebäude Tullns sind sichtbarer Teil der Geschichte und der Entwicklung der Stadt und somit unserer Identität – allen voran der Römerturm, im Volksmund ‚Salzturm’ genannt. Er repräsentiert den Ursprung der Stadt aus der Zeit des römischen Lagers Comagenis und zählt heute als Teil des Donaulimes zum UNESCO Welterbe", verrät Franz Hebenstreit, Stadtrat Tourismus. Der dreigeschoßige Römerturm, errichtet 260-300 nach Christus, gehört zu den ältesten, voll erhaltenen römischen Gebäuden Österreichs und ebenso als ältestes Gebäude der Stadtgemeinde Tulln. Die Bedeutung des Römerturms, besteht vor allem darin, dass er eines der wenigen vollständigen Bauten nördlich der Alpen und einer der ältesten intakten Hochbauten in Österreich ist. Der Originalzustand (Hufeisenturm mit abgerundeter Front) ist bis zum Dach erhalten, bis auf die beiden großen Fenster, die im Mittelalter ins Mauerwerk gebrochen sind, sieht der Turm aus wie zur Römerzeit.

Ein Stück Geschichte

"Da sich das Leben in Comagenis (Tulln) 1000 Jahre lang im Wesentlichen auf dem Areal des (ehemaligen) Römerlagers abgespielt hat, von dem der Turm ein Teil war, wird der Turm eine Menge gesehen haben", verrät der Direktor des Stadtmuseums Tulln, Christoph Helfer. "Auch die erste Stadterweiterung mit der Anlage der ersten Marktplätze außerhalb der römischen Mauern erfolgte in diesem Bereich. Durch seine unterschiedlichen Funktionen, die der Turm in seinen 1600 Jahren schon gehabt hat – Pulverturm, Zeughaus beziehungsweise Waffenlager für die Stadt, Salzlager, evangelische Kirche, ‚Bude’ von Comagena und Tullina – wird er Zeuge vieler freudiger und tragischer Ereignisse gewesen sein.

Erhaltenswert

Um diese Bauwerke erhalten zu können, ist viel Arbeit gefragt. „Wir investieren jährlich rund 100.000 Euro in die laufende Instandhaltung historischer Gebäude, die im Besitz der Stadtgemeinde Tulln sind", verrät Hebenstreit.

Weiters zu nennen sind:

  • Stadtpfarrkirche St. Stephan: Pfarrgründung 1014, kurz danach dürfte der erste Bau errichtet worden sein. Dieser nahm die Fläche des heutigen Mittelschiffs ein und ist nur archäologisch nachgewiesen. Im 12. Jahrhundert wurde die Kirche zu einer dreischiffigen romanischen Basilika ausgebaut und ca. 1170 fertiggestellt. In den folgenden Jahrhunderten erfolgten immer wieder Umbauten.
  • Karner: Das spätromanische Bauwerk wurde um 1240, während einer wirtschaftlichen Blütezeit der Stadt, fertiggestellt.
  • Pfarrhof: Der Pfarrhof Tulln, noch 1662 als Ruine bezeichnet, wurde 1672-77 neu errichtet, 1775 erhielt er sein heutiges Aussehen.
  • Stadtturm: Errichtet 1560, Teil der Stadtbefestigung, 1590 bei einem Erdbeben in Mitleidenschaft gezogen
  • Widhof: Gotischer Baurest des ehemaligen kaiserlichen Frauenstiftes. Derzeit befindet sich darin ein Hotel.
  • Nördlicher Teil des Priorates des ehem. Kaiserlichen Frauenstiftes: 17./18. Jahrhundert, in dessen Räumen befinden sich heute das Junge Hotel Tulln und das Stadtmuseum Tulln.
  • Minoritenkloster: Klostergründung im 13. Jahrhundert. Im frühen 16. Jahrhundert verließen die Mönche das Kloster. Ein Teil des schon baufälligen Gebäudes wurde abgerissen. Wiedererrichtung 1713-56. Das Kloster besteht bis ins 19. Jahrhundert.
  • Minoritenkirche: Errichtet 1732-1739 (Hochbarock)
  • Kapuzinerkloster: Errichtet 1647-1653, heute Musikschule
  • Fischergasse 5: ehem. mittelalterliche jüdische Synagoge
  • Schloss Neuaigen: Der Vorgängerbau wurde 1494 errichtet, das Schloss in der heutigen Gestalt stammt aus 1614.
  • Pfarrkirche Neuaigen: 13./14. Jahrhundert
  • Pfarrkirche Langenlebarn: Errichtet 1671-76
  • Filialkirche Frauenhofen: Errichtet 1647-78, 1683 von den Türken zerstört, 1696 Wiederhergestellt

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