S’ Gackerl g’hört ins Sackerl
Tulln straft ab August: 50 Euro, wenn’s Sackerl nicht zur Hand genommen wird.
TULLN. "Bevor wir losstarten, öffne ich die Schublade, nehm die Sackerl raus und dann geht’s zur Gassi-Runde", erzählt Hundebesitzerin Suzanna Grigerek.
Künftig sollen Gemeinden Hundebesitzer strafen dürfen, wenn die Exkremente des Vierbeiners nicht ins Sackerl und den Mülleimer gegeben werden – so die Änderung im NÖ Hundehaltergesetz, die im Landtag beschlossen wurde. Freitag lief die Einspruchsfrist der Bundesregierung aus, daher kann man davon ausgehen – heißt es aus dem Landhaus –, dass das Gesetz per 1. Juli in Kraft treten wird.
Mit Geldstrafen bis zu 90 Euro könne in Niederösterreich gerechnet werden – in Tulln kostet’s 50 Euro. Eingehoben wird voraussichtlich ab August, exekutiert soll dies vom Wachdienst werden, heißt es aus dem Rathaus.
Sackerl sind immer dabei
Doch die Hundebesitzer können das Geld einsparen: Im Stadtgebiet gibt es insgesamt 115 Gassisackerl-Spender. Jasmin Reif, die gerade mit Richard Krenn und ihrem acht Monate alten Jakob entlang des Weges kommt, sorgt jedoch lieber selber vor: "Ich habe immer eine Sackerl-Rolle in meiner Handtasche", sagt die Hundebesitzerin, "zusätzlich ist immer eins an der Leine", fügt Krenn hinzu.
Was passiert jedoch, wenn der Hundebesitzer weder Sackerl noch Fünfziger einstecken hat? Diese Frage wird im Rahmen eines Umsetzungs-Konzeptes, das von den zuständigen Mitarbeitern der Stadtgemeinde in den nächsten beiden Monaten erstellt wird, abgeklärt.
Zur Sache
Nach Inkrafttreten des Abänderungs-Antrages zum NÖ Hundehaltergesetz (http://www.landtag-noe.at/service/politik/landtag/LVXVIII/03/352/352.htm) wird die Stadt Tulln eine entsprechende Verordnung erlassen und strafen. Derzeit sind in der Gartenstadt 950 Hunde angemeldet, Tendenz steigend – und zwar durchschnittlich um fünf Prozent pro Jahr.
Kommentar: Jetzt wird unser Tulln noch schöner<7b>
Es sind ja immer nur ganz wenige, die andere in den Dreck ziehen. Egal ob ein Weingartenbesitzer, der einen gevierteilten Kadaver aufhängt oder Hundebesitzer, die es nicht der Mühe wert finden, das Gackerl in ein Sackerl zu geben und es im nächsten Mülleimer zu entsorgen. Ich weiß schon, spätestens jetzt werden einige Hundebesitzer wieder böse Leserbriefe schreiben und erklären, dass ja weit und breit kein Sackerl-Spender zur Vefügung stand, kein Mistkübel gefunden wurde. Ausreden, denen ich persönlich aber auch gar nichts abgewinnen kann.
Daher mein Appell an diejenigen, die keine Sackerl verwenden (wollen): Dann steckt's einen Fünfziger ein, denn in Tulln wird das Nicht-Wegräumen ab August geahndet!
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