Tulln investiert in sichere Trinkwasserversorgung
Das nördliche Gemeindegebiet Tullns war in den letzten Jahren häufig vom Hochwasser betroffen, was Auswirkungen auf den Grundwasservorrat und damit auf die Trinkwasserversorgung haben kann. Eine neue Huminstoffaufbereitungsanlage um 1,4 Millionen Euro soll Abhilfe schaffen.
TULLN. Das nördliche Gemeindegebiet Tullns war in den letzten Jahren häufig vom Hochwasser betroffen, was Auswirkungen auf den Grundwasservorrat und damit auf die Trinkwasserversorgung haben kann. Eine neue Huminstoffaufbereitungsanlage um 1,4 Millionen Euro soll Abhilfe schaffen und für steigenden Wasserbedarf in Zukunft vorbauen.
Mitte September wurde in der NÖ Bezirkshauptstadt Tulln mit dem Bau einer Huminstoffaufbereitungs- anlage begonnen. Vizebürgermeister und Planungsstadtrat Harald Schinnerl: „Das nördlich der Donau im Augebiet liegende Brunnenfeld II musste in der Vergangenheit bei Hochwasser abgeschaltet werden. Bis Ende 2011 investiert Tulln hier 1,4 Millionen Euro. So können wir in Zukunft auch in Hochwasserzeiten allen GemeindebürgerInnen ausreichend von dem kostbaren Nass in bester Qualität garantieren.“
Tullns Trinkwasser wird über zwei Brunnenfelder gänzlich dem Grundwasser entnommen. Karl Mayr, der zuständige Stadtrat für Wasserwirtschaft erklärt: „Während eines Hochwassers vermehrt sich beim Brunnenfeld II in der nördlichen Au die Huminstoffkonzentration im Grundwasser. Dies ist gesundheitlich nicht schädlich. Die Huminstoffe trüben aber das Wasser und die in der Reinigungskette nachgeschaltete UV-Desinfektionsanlage des Tullner Wasserwerks kann nicht optimal arbeiten.“
Biologische Reinigung von Trübstoffen
Bisher wurde bei Hochwasser das Brunnenfeld II außer Betrieb gesetzt und Tulln nur über das im Süden gelegene Brunnenfeld I versorgt. „Da aufgrund der veränderten Wetterbedingungen vermehrt mit Hoch- wasser zu rechnen ist und ein Brunnenfeld den steigenden Wasserverbrauch auf Dauer nicht sicher- stellen kann, baut die Stadtgemeinde Tulln jetzt strategisch vor. Die neue Aufbereitungsanlage wird das Grundwasser biologisch von Trübstoffen reinigen, damit kann auch bei Hochwasser qualitativ hochwerti- ges Auwasser in das Tullner Netz eingespeist werden. Für die Bürgerinnen und Bürger bedeutet das jederzeit sichere und ausreichend Versorgung mit Trinkwasser“, betont Stadtrat Mayr. Nach der neuen Huminstoffaufbereitungsanlage ist eine weitere Verbindungsleitung der beiden Wasserwerke geplant, um die Notversorgung bei einer Störung eines Wasserwerkes zu gewährleisten.
Tulln ist Trinkwasser-Experte
Bereits drei Mal wurde Tulln zu EU-weiten Präsentationen eingeladen, um sein Wasserversorgungs- konzept als Best-Practice-Beispiel vorzustellen. Am 6. Oktober kommen ca. 250 Trinkwasser-Experten aus ganz Österreich nach Tulln, um im Rahmen einer Tagung unter anderem mehr über Tullns vorbildliche Wasserversorgung und –qualität zu erfahren.
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