Tulln: Zähne von Urpferd aufgetaucht
Nach Schädel von Wollhaar-Mammut wurden fossile Stücke in Ruppersthal entdeckt.
RUPPERSTHAL. "Alltäglich ist das aber nicht", freut sich Martin Walzer und hält etwas – man weiß nicht so genau was – in den Händen.
In der 420 Seelen-Gemeinde Ruppersthal ist die Aufregung groß, kein Wunder, wurden doch aktuell Zähne eines Urpferdes gefunden. Und das soll auch beim Naturhistorischen Museum bestätigt worden sein.
Wissenschaftler uneinig
Ein Urpferd? Unter den Wissenschaftlern herrscht noch Uneinigkeit, ob es sich bei den jungpleistozänen Pferden tatsächlich um unterschiedliche Arten oder Unterarten handelt. Daher finde man unterschiedliche Namen wie etwa Equus ferus, germanicus oder ferus germanicus, heißt es vom Naturhistorischen Museum in Wien. So oder so – fossile Knochenfunde sind in Ruppersthal jedenfalls keine Seltenheit.
Schädel im Museum
Im Jahr 1971 wurden hunderte von Knochen, der Großteil nur Fragmente davon, gefunden. Sie sind etwa 21.000 Jahre alt und stammen von sieben Individuen von eiszeitlichen Wollhaar-Mammuts, wie Ursula Göhlich, Kuratorin für fossile Wirbeltiere am Naturhistorischen Museum in Wien, mitteilt. Im Museum selbst sind ein fast vollständiger Schädel eines Mammuts und ein paar Einzelknochen in Fundsituation ausgestellt. "Der weitaus größere Teil der fossilen Knochen liegt in unseren Sammlungsdepots für wissenschaftliche Forschungszwecke und ist nicht dauerhaft ausgestellt", teilt Göhlich auf Anfrage der Tullner Bezirksblätter mit.
Jetzt wird konserviert
Doch was soll nun mit den Urpferd-Zähnen passieren? "Jetzt geht's drum, zu überlegen, wie die fossilen Stücke konserviert und vor allem präsentiert werden", so Walzer. Doch da wird den Ruppersthalern mit Sicherheit was einfallen. Wir bleiben dran.
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