Tullner Artefakte als Geschenk

- hochgeladen von Bettina Talkner
Lokalaugenschein bei den Ausgrabungen am Hotel-Areal: Töpfe und Knochen für Landesmuseum.
TULLN. Die archäologischen Ausgrabungen am Areal der alten Landesfeuerwehrschule neigen sich dem Ende zu. Die Bezirksblätter waren vor Ort und machten sich ein Bild über die Funde. "Wir liegen zwischen zwei archäologischen Fundegbieten, dem römischen Gräberfeld und der mittelalterlichen Stadt," erklärt Brigitte Muschal von der Archäologisch Sozialen Initiative Niederösterreich (ASINOE).
Ausläufer von römischen Gräberfeld
Im Westen des Grundstücks wurde ein Römergrab gefunden. "Es stellt den Ausläufer des römischen Gräberfeldes dar", so Muschal. Mit diesem Fund habe man nicht gerechnet. Auch im Osten wurde eine Gruppe von Gräbern freigelegt. "Warscheinlich stehen sie im Zusammenhang mit dem Minoritenkloster." Beigaben kamen nicht zum Vorschein.
Unterirdische Stadtbefestigung
Im Osten wurden Teile der Stadtbefestigung, die bereits im 13. Jahrhundert entstand, freigelegt. Der Stadtgraben mit seinen ihn flankierenden Mauern kam zum Vorschein.
Neben dem Römergrab gab es noch eine weitere Überasschung für das ASINOE Team. Es entdeckte sehr massive Mauern, die nicht zur Stadtbefestigung gehören. Sie könnten von einem Gebäude, das an das Minoritenkloster angebaut war stammen.
Neben Grabstetten und Mauern wurden viele Gruben gefunden. Teils noch vollständig erhaltene Töpfe und Knochen befanden sich darin. "Hier haben sicher fleischverarbeitende Betriebe ihren Abfall entsorgt", meint Muschal.
Pinzolits will Land beschenken
Die Funde werden nun von der ASINOE inventarisiert. Danach werden sie gewaschen, gesichert und dem Bundesdenkmalamt gemeldet. Herbert Pinzolits, der auf dem Grundstück ein drei Sterne Hotel errichten will, ist der Eigentümer. "Er muss sicherstellen, dass die Funde angemessen verwahrt werden", erklärt Brigitte Muschal. Pinzolits hat vor die Funde dem Landesmuseum zu schenken. "So war der erste Plan", sagt er auf Bezirksblätter Anfrage.
Grundsätzlich hätte auch das Tullner Römermuseum Interesse an den Funden aus der Römerzeit. "Das muss alles erst wissenschaftlich aufgarbeitet werden. Dann kann man sich erst die Frage stllen, was man damit macht", wendet Museums-Chef Christoph Helfer aber ein. Falls Pinzolits die Funde an das Landesmuseum spendet würden sie zeitlich aufgeteilt werden. Römische Funde wandern nach Hainburg, Mittelalterliche nach Asparn an der Zaya teilt die Kulturabteilung des Landes Niederösterreich mit.
Zur Sache:
Laut Bauherr Herbert Pinzolits wird der Zeitplan für den Bau des drei Sterne Hotels eingehalten. "Wir kommen dem Bau Schritt für Schritt näher." Noch im Laufe diesen Winters soll begonnen werden. Im Frühjahr 2017 soll es fertig sein.
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