Tullns Wohnzimmer wird zur "Begegnungszone"
Faire Verteilung des Straßenraumes: Brüdergasse-Begegnungszone wird in Innenstadt ausgeweitet.
TULLN. Auf der Straße spazieren und nebeneinander mit dem Rad fahren? Ja, das ist künftig erlaubt. Aufgrund einer Expertise des Kuratoriums für Verkehrssicherheit wird im Tullner Innenstadtbereich eine Begegnungszone (siehe "Zur Sache") eingerichtet, die die Stadtpolitiker am Mittwochabend einstimmig beschlossen haben.
Fahrverbot in Nordstraße
Die Brüdergasse ist bereits eine solche Zone. Bald werden die Schilder auch in der Lederer-, Donau-, Milch-, Antons- und Pfanngasse, der Rudolf- und einem Teil der Wienerstraße sowie am Rathaus- und gesamten Hauptplatz montiert.
Viele Initiativen hat es schon gegeben, um das "Wohnzimmer Tullns" autofrei zu halten und für die Nordstraße ein Fahrverbot zu verhängen. Schließlich zählt hier der Sicherheitsaspekt: Kinder laufen über die Straße zum Brunnen, während Eltern den Kaffee in der Sonne genießen. "Zwischen 10 und 24 Uhr wird ein Fahrverbot verhängt, zufahren ist dann lediglich in der Zeit zwischen 24 und 10 Uhr möglich", so Bürgermeister Peter Eisenschenk. Spätestens nächste Woche soll das Fahrverbot verhängt werden.
Bahnhofstraße wird vielleicht eingebunden
Doch was ist mit der Müllabfuhr? "Gem. §27 StVO (3) sind Müllfahrzeuge bei Arbeitsfahrten nicht an Verkehrsbeschränkungen gebunden, wenn dies der Arbeitseinsatz erfordert und der übrige Verkehr dadurch nicht wesentlich beeinträchtigt wird", informiert Thomas Rudolf vom Stadtamt.
Die Grünen unter Stadträtin Liane Marecsek goutieren den Vorschlag. Sie haben sich seit jeher für einen autofreien Hauptplatz ausgesprochen. Stadtrat Ludwig Buchinger von der Liste "Tullner Ohne Parteibuch" hat vorgeschlagen, auch die Bahnhofstraße miteinzubinden, was jedoch von VP-Vize Schinnerl mit der Begründung: "Das wollten wir nicht, da wir befürchten, dass die Fahrzeuglenker dann davon abgehalten werden, dass sie in die Tiefgarage fahren", abweist. Die Überlegung werde man jedoch in die Evaluierung, die in einem Jahr stattfindet, einbeziehen, verspricht Schinnerl. Ihre Meinung: tulln.red@bezirksblaetter.at
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.