"Wurden nicht einbezogen"
Jägerschaft kritisiert die geplante Umfahrung von Königstetten
KÖNIGSTETTEN. "Der Wildwechsel, der auf der neuen geplanten Umfahrungsstraße von Königstetten passieren wird, wurde in keinem einzigen Strich in die Planungen mit einbezogen", spart Hegeringleiter Helmut Schmid nicht mit Kritik.
"Haus zu verkaufen" dreihundert Meter weiter: "Haus zu verkaufen" darauf stößt man unweigerlich, wenn man durch die Ortschaft Königstetten fährt. Der Grund dafür – mag in der durchrollenden Verkehrslawine liegen.
Wie berichtet liegen derzeit vier Varianten vor. Jetzt melden sich die Jäger zu Wort und legen ihre Sicht der Dinge dar. Und Hegeringleiter Helmut Schmid, der für das Gebiet zwischen Altenberg und Langenlebarn sowie von Muckendorf und Zeiselmauer bis Kirchbach zuständig ist, spart nicht mit Kritik: Sowohl der Schutz der Tiere als auch der Menschen liegt ihm am Herzen, zeigt er auch die Karte (siehe Bild) mit den Varianten, die ihm bisher zugetragen worden sind. "Die Variante 1 verläuft wenigstens noch an der Reviergrenze, im Gegensatz zur Zweier, die tief im Königstettener Revier liegt", informiert Schmid. Problematisch sei dies deshalb, weil "sicheres Jagen nicht mehr möglich ist. Das bedeutet, dass ich den Schuss anbringen kann, der niemand schadet – und dazu gehört auch der Autoverkehr", so der Jäger.
Wie in der letzten Ausgabe der Bezirksblätter Tulln ausführlich berichtet, wurden vonseiten des Landes vier Varianten überprüft – unter anderem auch unter den Kriterien Pflanzen und Tierwelt. Informationen diese Thematik betreffend seien von der Gemeinde gekommen, sagt Straßenbau-Chef Werner Pracherstorfer vom Land NÖ, weil Schmid ankreidet, dass "kein Jäger auf dem Tullner Bezirk bei einer Besprechung war", was auch Bezirksjägermeister Alfred Schwanzer bestätigt.
Immer unter dem Aspekt, dass der Bezirk Tulln ein hochrangiges Straßennatz hat – damit spricht Schmid die S5 im Norden an – spricht sich die Jägerschaft gegen die Errichtung einer Umfahrung zugunsten der Tierwelt aus. "Wenn diese unumgänglich ist, dann muss zumindest für den Schutz gesorgt werden", gibt Schmid zu bedenken und fordert die Errichtung von Wildschutzzäunen sowie Wildwarnreflektoren.
Zur Sache
6.000 Euro hat die Jägerschaft in Wildwarnreflektoren investiert, die auf einem Stück von etwa drei Kilometer von St. Andrä-Wördern bis Tulbing errichtet wurden. Damit wurden die Unfälle extrem reduziert: Vor der Errichtung Ende April passierten etwa vier Wildunfälle pro Monat. Sowohl im April als auch im Mai sei man bisher verschont geblieben.
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