Mein Bezirk, meine Familie
Kinder nicht ‚überfördern‘

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: "Mit Fördermaßnahmen im Familienbereich wird verstärkt auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf abgezielt".  | Foto: NLK/Burchhart
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Mikl-Leitner: Die zweifache Mutter über selbstständige Kinder, den Betreuungs-Ausbau und Kulturausflüge.
NÖ. In einer von den Bezirksblättern NÖ in Auftrag gegebenen Studie heißt es, dass fast jeder zweite Niederösterreicher der Meinung ist, im hiesigen Bundesland werde mehr für die Kinder getan als in anderen Bundesländern. Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
JOHANNA MIKL-LEITNER: Niederösterreich versteht sich ganz klar als Familienland. Wir arbeiten seit vielen Jahren daran, für Familien die notwendigen Rahmenbedingungen für ein lebenswertes Umfeld zu schaffen, das die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser und nicht schlechter macht. Dabei ist uns der Dialog mit den Familien sehr wichtig. Denn wir wollen Partner und nicht Vormund der Familien sein, was die Betreuung ihrer Kinder anbelangt.

68 Prozent der Befragten finden es angebracht, dass Kinder den Schulweg in Begleitung eines Erwachsenen zurücklegen. Nur 33 Prozent der Kinder kommen mit Öffis in die Schule – muss diesbezüglich das Angebot ausgebaut werden?
Oft ist nicht nur das Angebot ausschlaggebend, sondern der Komfort. Eltern wollen ihren Kindern etwas Gutes tun, indem sie sie bis vor die Schultür bringen. Das sorgt aber zum einen für mehr Verkehr rund um die Schulen und damit auch zu einem höheren Verkehrsrisiko für jene Kinder, die selbst zur Schule kommen. Zum anderen nimmt man den Kindern auch eine gewisse Selbstständigkeit. Wo es möglich ist, sollten wir also dazu motivieren den Schulweg zu Fuß, mit dem Rad oder mit den Öffis zu meistern.

Sind Sie als zweifache Mutter der Meinung, dass die Kinder heutzutage viel zu behütet aufwachsen?
Wir leben heute in einer Zeit und in einem Bundesland, wo Lebensqualität, Angebot, aber auch Anspruch sehr hoch liegen. Es ist unbestritten, dass Eltern immer nur das Beste für ihre Kinder wollen. Kinder müssen aber auch lernen und wissen, dass es ohne eigene Anstrengung und Leistung sehr viel schwieriger ist, im späteren Leben erfolgreich zu sein.

95 Prozent der Befragten sind mit den Angeboten der Kinderbetreuungseinrichtungen und den Öffnungszeiten sehr oder zufrieden. Es gibt aber auch kritische Anmerkungen – welche Maßnahmen werden da in den nächsten Jahren gesetzt – auch betreffend der Ferienbetreuung, im Sinne von Vereinbarkeit von Familie und Beruf?
Mit den Fördermaßnahmen im Familienbereich, etwa im Rahmen des blau-gelben Familienpaketes, wird verstärkt auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf abgezielt, indem umfassende Unterstützung für die Kinderbetreuung geleistet wird. In den kommenden Jahren sollen zusätzlich 100 Kleinkind-Betreuungseinrichtungen entstehen. Auch die Form der ganztägigen Betreuung in den Schulen soll weiter ausgebaut werden. Bei der Organisation und Planung von Ferienbetreuungsangeboten steht das Land Niederösterreich seinen Gemeinden mit Rat und Tat zur Seite - etwa durch finanzielle Unterstützung oder durch die Angebote der NÖ Familienland GmbH.

Musik und Freizeit: Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach, die Kinder entsprechend zu beschäftigen bzw. auch in ihrer Freizeit pädagogisch wertvoll zu betreuen?
Kinder sollen selbstverständlich in ihrer Kreativität gefördert werden. So lernen sie ihre Interessen und Talente besser kennen und stärken ihre Persönlichkeit. Dabei ist es aber wichtig, dass wir unsere Kinder nicht überfordern und -fördern, sondern ihnen auch ausreichend Zeit geben, Kind sein zu dürfen.

Die Niederösterreicher sind Ausflugfans – welche Top 3 Ziele muss ein jeder besucht haben?
Niederösterreich hat mit Sicherheit mehr als drei sehenswerte Schauplätze anzubieten und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Die Landesausstellung in Wiener Neustadt und das Haus der Geschichte im Museum Niederösterreich in St. Pölten sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Darüber hinaus eröffnen wir am 26. Mai die Landesgalerie NÖ in Krems – ein beeindruckendes Gebäude mit tollen Ausstellungen. Mit der Niederösterreich-CARD kann man über 300 Ausflugsziele kostenlos erkunden.

Die Qualität des öffentlichen Raumes ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Zufriedenheit der Familien in den Gemeinden. Vor allem die zahlreichen Schulfreiräume und Spielplätze in Niederösterreich sind nicht mehr wegzudenken. Welche Unterstützungsmöglichkeiten bietet das Land Niederösterreich für die Gemeinden in diesem Bereich?
Das Projektteam Spielplatzbüro der NÖ Familienland GmbH steht allen Gemeinden und Pflichtschulen in Niederösterreich zur Seite, wenn sie bei der Neugestaltung oder Sanierung von Schulfreiräumen bzw. Spielplätzen Beratung brauchen. Neben verschiedensten Workshops und Beratungsformaten zum Thema wird auch ein- bis zweimal jährlich ein Praxisseminar zur Sicherheit von Spielplätzen und Spielgeräten angeboten.
www.meinbezirk.at/familie2019

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