Was tun, bevor’s kritisch wird?

Dem Hochwasser ins Auge blicken muss die Gemeinde St. Andrä-Wördern nach der letzte Woche präsentierten Hagenbach-Studie. Insgesamt liegen 345 Häuser im Risikogebiet.
  • Dem Hochwasser ins Auge blicken muss die Gemeinde St. Andrä-Wördern nach der letzte Woche präsentierten Hagenbach-Studie. Insgesamt liegen 345 Häuser im Risikogebiet.
  • hochgeladen von Cornelia Grobner

ST. ANDRÄ-WÖRDERN (cog). Da ging ein Raunen durch den Saal, als der Ziviltechniker Jörg Huber per Computersimulation St. Andrä-Wördern flutete. An die hundert Bürger waren zur Präsentation der Hagenbachstudie ins Gemeindeamt gekommen. Nach einer Auflistung fachlicher Termini und spezifischer Werte zeigte ein Minifilm aus der Vogelperspektive ganz klar: Bei einem 100-jährigen Hochwasserereignis tritt der Hagenbach enorm über die Ufer, breitet sich sehr flächig im Vorland aus und flutet entsprechend viel Bauland. Und: Auch bei einem 30-jährigen Hochwasser sind viele Häuser betroffen.
Insgesamt liegen 345 Objekte im Risikogebiet. Das Ergebnis der Studie ist ein finanzieller Schlag ins Gesicht der Gemeinde. Denn jetzt heißt es Risikominimierung – und das wird teuer. Bund und Land fördern zwar bis zu 80 Prozent der Kosten für Hochwasserschutz, bei Kosten von weit über einer Million Euro für ein Rückhaltebecken ist aber selbst ein 20-prozentiger Anteil für eine Gemeinde nur schwer zu stemmen. Ist die benötigte Fläche auf Gemeindegrund nicht vorhanden, müssen Grundeigentümer überzeugt werden, gegen Entschädigungszahlungen negative Auswirkungen auf ihren Ackerertrag im Fall des Falles in Kauf zu nehmen.

Horrorszenario verhindern
Was St. Andrä-Wördern in jedem Fall brauche, sei ein Mix von Maßnahmen, waren sich die Experten einig: Damminstandhaltung, Dammerhöhung und Rückhaltebecken können gemeinsam das vergangene Woche digital erlebte Horrorszenario verhindern. Welche Schritte nach und nach umgesetzt werden, soll in einer Detailstudie geklärt werden. „Diese wollen wir entweder noch heuer, aber spätestens Anfang nächsten Jahres in Auftrag geben“, verspricht Bürgermeister Alfred Stachelberger (SPÖ). Die Umsetzung eines auf die Marktgemeinde und den Hagenbach zugeschneiderten Projektes wird jedoch mindestens drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen.

Die Folgen der Studie
• Die Gemeinde wird als Reaktion auf die Hagenbach-Ergebnisse ein Projekt über Schutzmaßnahmen in Auftrag geben.
• Laut NÖ Raumordnungsgesetz darf innerhalb der vom 100-jährigen Hochwasser gefährdeten Bereiche kein neues Bauland gewidmet werden.
• Für als Bauland gewidmete, aber bislang unbebaute Flächen muss eine Bausperre verhängt werden. Diese gilt so lange, bis die Grundstücke vor einem 100-jährigen Hochwasser geschützt sind.
• Es gibt Ausnahmen von der Bausperre, und zwar dort, wo sich unbebaute Flächen inmitten eines bebauten Gebietes befinden.
• Alle betroffenen Grundstückbesitzer werden von der Gemeinde verständigt.
Insgesamt untersuchte das Land NÖ die Hochwasserabfluss-Situation von bislang knapp 70 Gewässern, darunter jene des Hagenbachs.

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