Dialog
"Wir müssen das schaffen"
Gerade noch verkündet Gesundheitsminister Rudolf Anschober die Verschärfung der Corona-Maßnahmen, zwei Stunden später trifft er für einen Pflegedialog in der Zentrale der Arbeiterkammer ein.
TULLN. Beim Dialog mit dabei sind Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister und AKNÖ-Präsident Markus Wieser. Ziel ist es eine umfassende Pflegereform auf den Weg zu bringen. Dabei ist es notwendig auf Augenhöhe mit Betroffenen, Fachexperten, politischen Entscheidungsträger und Institutionen zu kommunizieren. "Wir wollen nicht drüberfahren, sondern alle in den Prozess integrieren", erklärt Anschober. Der Gesundheitsminister verkündet, dass bis zu 100.000 neue Mitarbeiter im Pflegebereich benötigt werden und macht der Bevölkerung einen möglichen Berufswechsel schmackhaft. Dazu will die Bundesregierung eine Attraktivierung des Berufsbildes fördern.
Christiane Teschl-Hofmeister schildert die bisherigen Maßnahmen des Landes NÖ. Klinikstandorte und Pflegeeinrichtungen sind unter einem Dach der Landesgesundheitsagentur geführt. Ein Altersalmanach soll zeigen, wann wie viele Pflegeplätze benötigt werden und welche Betreuung notwendig sein wird. "Wir basieren unsere Maßstäbe für Entscheidungen auf wissenschaftlicher Basis", erklärt Teschl-Hofmeister die Vorgehensweise des Landes. Zudem sie eine Ausbildungsoffensive im letzten Jahr gestartet. "Pflege mit Matura" kommt laut der Landesrätin sehr gut an und die Klassen sind gut gefüllt.
Ein großes Thema sind die pflegenden Angehörigen. Diese sollen entlastet werden. "Für pflegende Angehörige könnte es eine Urlaubsaktion geben", sagt Teschl-Hofmeister über eine mögliche Entlastung für pflegende Personen. Markus Wieser verweist auf die für die Pflegenden anstrengende Tätigkeit. "Wir müssen hier auch auf Schutz der Arbeitnehmer schauen", sagt Wieser. Der Pflegeberuf ist körperlich anstrengend und es besteht großer Zeitdruck. "Wir müssen darauf achten, dass soziale Gespräche dabei nicht zu kurz kommen", so Wieser. Der Zeitplan für die Reform ist bereits festgelegt. Bis Jahresende soll das Reformprogramm stehen. Teschl-Hofmeister und Anschober halten beide den Zeitplan für ambitioniert. "Wir müssen das aber schaffen", schildert Anschober die prekäre Situation.
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