Knatsch beim FC Tulln: Zwei sportliche Leiter gehen
TULLN (wp). Schlechte Zeiten beim FC Tulln: Zu schwachen sportlichen Leistungen gesellt sich Zank im Verein.
Die sportlichen Leistungen des FC Tulln muten derzeit nicht zum Feiern an. Dazu kommen Ausfälle wichtiger Spieler wie Fabio Santos Da Silva, der einen Kreuzbandriss erlitt, Ferdi Toprak, der an einem Seitenbandriss laboriert, und Edin Kisinovic mit einem Nasenbeinbruch. Beim jüngsten Match in Leobendorf zeigten die Tullner zwar durchaus auch passable Züge, sie unterlagen den Kreuzensteinern allerdings mit 0:2. Mario Batoha verwandelte in der vierzehnten Minute einen Elfmeter zum 1:0 für Leobendorf, und Raffael Mitterhöfer fixierte in der 54. Minute den Endstand für die Gastgeber. Neben Vorstand, Präsident und treuen Tullner Fans waren auch Erich Wolf, Paul Tringl und Michael Wendt nach Transdanubien gekommen, um ihre Schützlinge zu unterstützen. Das Trio war bis vor kurzem noch verantwortlich für die sportliche Leitung. Nun ist es nur mehr Erich Wolf. Tringl und Wendt legten nach heftigen Auseinandersetzungen mit einigen Spielern ihre ehrenamtlichen Funktionen nieder. „Es ist nicht unbedingt dieser Vorfall gewesen, der uns zu diesem Schritt bewog“, relativierten die beiden gegenüber dem Bezirksblatt, „sondern es hat sich mit der Zeit einiges aufgestaut.“
Mit Spielergagen im Rückstand
Die Arbeit im Verein sei nicht gerecht aufgeteilt, heißt es aus Insiderkreisen: „Einige wenige tragen die Last, andere drücken sich.“ Und das Budget sei sowieso knapp, obwohl es seit vorigem Jahr ein sogenanntes Marketingteam gibt, das sich um die Auftreibung von Sponsorenmitteln bemüht. Mit der Auszahlung der Spielergagen ist man auch einen Monat im Rückstand. Differenzen habe es auch bei sportlichen Entscheidungen gegeben, was die beiden Zurückgetretenen aber dementieren: „Wir haben uns nie in die Aufstellung der Spielmannschaften eingemischt, das ist allein Sache des Trainers, mit dem es nie Probleme gab.“
Für den verbleibenden sportlichen Leiter Erich Wolf ist der Rücktritt noch nicht gegessen: „Ich hoffe auf ein klärendes Gespräch mit Tringl und Wendt und darauf, dass sie von ihrem Rücktritt zurücktreten. Wir müssen jetzt, wo es dem Verein schlechter geht, zusammenhalten um wieder sportliche Erfolge zu erzielen.“ Kritik übt er indes an den Stadtvorderen Tullns, „die scheinbar wenig für Fußball übrig haben. Unterstützung hat es bisher wenig gegeben.“ Und das nicht erst jetzt, wo die Schulden der Stadt in lichte Höhen steigen. So sei der Spielplatz zwar in „gutem Zustand“, aber „in Kantine, Nebenräumlichkeiten und Sanitäranlagen sollte dringend investiert werden. Sie entsprechen nicht mehr den modernen Anforderungen eines Fußballklubs.“
Werner Pelz (Kontakt: Telefon 0676 700 11 75 // mail: wpelz@bezirksblaetter.com)
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