Masten „vor Nase gesetzt“
Bewohner kritisieren die Errichtung einer Handystation vor der Wohnhausanlage
Telefonieren will jeder: Doch dazu muss auch das Netz der Mobilfunkbetreiber weiter ausgebaut werden, um eine flächendeckende Versorgung zu gewährleisten. Die Standortwahl bringt jedoch die Kritik der Anrainer mit sich.
MUCKENDORF-WIPFING. „Seit drei Wochen steht er nun hier – der neue Masten. Der wurde uns direkt vor die Nase gesetzt“, beklagt sich Herr Alex P. (Name von der Redaktion geändert). „Als ich spazieren ging, habe ich gesehen, dass ein Fundament errichtet wird und mich gleich erkundigt, was hier aufgestellt werden würde“, erzählt er weiter.
Direkt nach dem Bahnübergang der Gemeine Muckendorf ortauswärts wurde von T-Mobile ein Masten errichtet, den die Anrainer der hinterliegenden Siedlung als störend empfinden.
„Verkaufen uns nicht, wenn es nicht rechtens wäre“
Bürgermeister Hermann Grüssinger sieht seine Zuständigkeit in der Baubehörde verankert: „Laut Bauordnung muss ein Gutachten erstellt werden, was in dem Fall vorgelegen ist und bewilligt wurde. Wenn es nicht rechtens gewesen wäre, hätten wir uns nicht dafür verkauft“, so die Antwort des Ortschefs. Der Sender, der auf Gemeindegrund errichtet wurde, bringt Mieteinnahmen. „Hätte man einen anderen Standort gewählt, eventuell auf dem Grund der ÖBB, hätte dies aus der Sicht des Bürgermeisters „nichts Wesentliches geändert. Wir hätten weder ein Mitspracherecht gehabt noch finanziell vom Aufstellen profitiert.“
Ersatzstandort musste gefunden werden
Christina Laggner, Pressesprecherin von T-Mobile, bezeichnet den derzeitigen Standort als einen „funktechnischen Kompromiss“. Deshalb, weil die ursprünglich gewünschten Standorte aus Naturschutzgründen abgelehnt wurden. „Der Masten, der bisher auf einem Silo in Langenlebarn angebracht war, musste in der Umgebung neu errichtet werden, da der Silo nicht mehr existiert“, informiert Laggner. Als neuer Standort wäre eben ausschließlich jener in Muckendorf in Frage gekommen.
Kommentar:
Immer und überall
Die Mobiltelefonie ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Egal ob beim Einkauf oder beim Meeting – das Handy ist immer dabei. Auch die Entfernung spielt mittlerweile keine große Rolle: Über Städte, Länder und Kontinente hinweg ist die ständige Erreichbarkeit gegeben. Dafür ist ein flächendeckendes Mobilfunknetz unumgänglich, welches seitens der Betreiber fortwährend verbessert und ausgebaut wird. Die geeignete Standortwahl von Handymasten mag sich mitunter schwierig gestalten, vor allem im ländlichen Bereich, wo zu Gunsten des Bewohners ein gewisses „Versteckspiel des Sendemastens“ angesagt ist. So auch in Muckendorf-Wipfing, wo man sich die Frage stellt, ob man immer und überall erreichbar sein möchte, wenn der Handymasten „quasi“ im Wohnzimmer steht und die Aussicht auf die umliegenden Felder vermiest!
6 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.